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...Im Juli 1949 reichte Henriette von Schirach die Scheidung ein, während ihr Ehemann noch inhaftiert war. Die Scheidung wurde im Jahr darauf vollzogen und sie schickte Baldur einen vernichtenden letzten Brief, indem sie schrieb:
„Hast du jemals, anstatt in deiner Zelle zu sitzen und Philosophie, Latein und Französisch zu studieren, Gedichte zu schreiben und darüber nachzudenken, wie du deine Rolle in der Geschichte, wie du es nennst, wieder geradebiegen kannst, jemals der Realität in die Augen gesehen und dich gefragt, wo die nächste Mahlzeit für deine Frau und deine Kinder herkommt?“
Nichtsdestotrotz reiste sie 1958 nach London, um sich für eine Verminderung seiner Haftstrafe einzusetzen. Sie beschrieb ihren Ex-Mann als „in keiner Weise kriminell, sondern Idealist und viel zu gut für die Politik“. Ihre Reise war allerdings nicht erfolgreich und Baldur von Schirach wurde am 30. September 1966 aus der Haft entlassen, nachdem er seine vollständige Strafe abgesessen hatte. Er war auf einem Auge blind und litt an den Folgen einer Thrombose.
In der Zwischenzeit hatte Henriette entschieden, sich ihr altes Leben voller Geld und Privilegien, zurückzuholen.
1955 kaufte sie ihr altes Haus, Schloss Aspenstein, zurück und verkaufte es nach 10 Monaten wieder für das doppelte des Kaufpreises. Die Kunstsammlung ihres Vaters zurückzuerlangen war ihr nächster Schritt. Während des Krieges waren zahllose Kunstwerke, die verfolgten Juden geraubt wurden, durch die Hände ihres Vaters gegangen. Nach dem Krieg war er verhaftet worden und von den alliierten Ermittlern für Kunstraub als „Haupttäter“ im NS-Kunstraub eingestuft, sowohl als Kunsthändler als auch als Sammler. Er wurde als einer der „gierigsten Parasiten der Hitler-Plage“ bezeichnet, und seine Kunstsammlung, die viele von Juden geraubte Kunstwerke enthielt, wurde von den Alliierten beschlagnahmt. Hoffmann, dessen Sammlung 278 Werke umfasste, starb 1957 im Alter von 72 Jahren.
Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg übergaben die amerikanischen Behörden dem bayrischen Staat mehr als 10.000 konfiszierte Kunstwerke, damit sie den ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben werden könnten, viele von ihnen Juden, deren Eigentum geplündert wurde. Darunter waren auch die 287 Kunstwerke, die man von Heinrich Hoffmann beschlagnahmt hatte.
Henriette von Schirach und ihre Familie forderten bei Beamten der bayrischen Gemäldesammlung diese Kunstwerke zurück, darunter eine kleine Landschaftsmalerei mit dem Titel „Blick auf einen holländischen Platz“ von einem niederländischen Künstler namens Jan van der Heyde, der als der führende Architekturmaler des Goldenen Zeitalters der Niederlande gilt. Vor dem Krieg hatte das Gemälde Gottlieb und Mathilde Kraus gehört, Juden, die aus ihrer Wiener Wohnung geflohen waren und ihre Kunstsammlung sorgfältig verpackt zurückgelassen hatten. 1941 wurde sie von der Gestapo beschlagnahmt.
Henriette von Schirach überzeugte die Bayern, die keine Anstalten gemacht hatten, das Gemälde der Familie Kraus zurückzugeben, es ihr für einen Symbolpreis von 300 Deutsche Mark zu überlassen. Ein Jahr später verkaufte Henriette es bei einer Aktion für 16.100 Deutsche Mark, das fünfzigfache, von dem, was sie dafür bezahlt hatte.
Letzten Endes schaffte sie es, 118 Objekte aus der Sammlung ihres Vaters zurückzubekommen, indem sie Verkaufsbelege für diese vorlegte. 92 davon wurden ihr einfach zurückgegeben, 26 kaufte sie zurück. Viele verkaufte sie später weiter, in manchen Fällen mit gigantischen Gewinnspannen.
Statt die Kunstwerke an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben, wurden sie den Familien von NS-Kriegsverbrechern, wie den von Schirachs, zurückgegeben.
Nachdem sie sich von Baldur von Schirach hatte scheiden lassen, heiratete Henriette erneut und ließ sich ein weiteres Mal scheiden. Sie schrieb drei Bücher: „Der Preis der Herrlichkeit“ 1956, „Anekdoten um Hitler“ 1980 und „Frauen um Hitler“ 1983. Als sie am 18. Januar 1992 starb, war sie 78 Jahre alt.
Am Ende ihres Lebens beschrieb Henriette Hitler als einen gemütlichen Österreicher, der sich und andere ein bisschen glücklicher machen wollte. Eine interessante Meinung über einen Diktator, der bis in alle Ewigkeit für die Inszenierung und Umsetzung eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte in Erinnerung bleiben wird.
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