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Zu Lebzeiten war Hilma af Klint (1862 - 1944) eine Unbekannte. Erst hundert Jahre nachdem die schwedische Malerin ihr Hauptwerk geschaffen hat, wird sie als Pionierin der Abstraktion entdeckt - noch vor Malewitsch und Kandinsky. 2018 erfolgt der weltweite Durchbruch: In New York widmet ihr das Solomon R. Guggenheim Museum - das Museum für abstrakte Kunst schlechthin - eine Einzelausstellung.
Hilma af Klint wusste, dass ihre Zeit kommen würde. Sie sah sich selbst nicht nur als Malerin, sondern auch als Medium, geführt von höheren Wesen. 1904, während einer Geisterbeschwörung, bekommt sie von Lichtwesen den Auftrag, Bilder für einen Tempel zu malen. Sie nimmt den Auftrag an und lässt alles, was sie an der Königlichen Kunstakademie gelernt hat, radikal hinter sich.
Die Bilder, die jetzt entstehen, sind so abstrakt und modern, dass selbst ihr verehrter Mentor Rudolf Steiner, damit nichts anfangen kann. Dabei errichtet Steiner in Dornach in der Schweiz gerade das Goetheanum, ein futuristisches Zentrum für Anthroposophie, das Klint wie bestimmt dafür scheint, ihre Bilder zu beherbergen. Jahrelang pilgert sie dorthin, doch ohne Erfolg. Sie sucht weiter und skizziert einen Tempel in Spiralform, überzeugt davon, dass ihre Bilder dort eines Tages gesehen und verstanden würden.
Fasziniert von Hilma af Klints Willensstärke und Talent rekonstruieren der Großneffe Johan af Klint, die Biografin Julia Voss und Tracey Bashkoff, Kuratorin des Guggenheim-Museums, die Suche. Eine Suche, die mit der Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum überraschend in Erfüllung geht.
Buch und Regie: Julia Benkert