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In diesem Video widmen wir uns den Begriffen Homologie und Analogie; zwei Begriffen, denen im Themenfeld Evolution eine große Bedeutung beigemessen werden kann, wie später noch deutlich wird. Es ist eingebettet in eine Videoreihe zum Thema Evolution, in der sich alles um die stammesgeschichtliche Entwicklung von Organismen dreht.
Im letzten Video über die Phylogenie haben wir Stammbäume kennengelernt und analysiert - Stammbäume als grafische Darstellung von evolutionären Verwandtschaftsbeziehungen. Anhand von Stammbäumen können Evolutionsbiologen Organismen miteinander vergleichen - die Forscher haben ein großes Interesse daran, Arten miteinander zu vergleichen, denn es ermöglicht ihnen, Schlussfolgerungen über ihre Abstammung einerseits und Vorhersagen über ihre gegenwärtige Entwicklung andererseits zu treffen.
Wenn Biologen Arten miteinander vergleichen, dann untersuchen sie Merkmale, die sich bei ihnen unterscheiden und versuchen herauszufinden, wann diese Merkmale entstanden sind. Man muss sich an dieser Stelle mal die Bedeutung dieser Methodik vor Augen führen. Durch die Rekonstruktion von phylogenetischen Stammbäumen des HI-Virus und anderen Immunschwächeviren konnte beispielsweise nachvollzogen werden, dass HIV von zwei verschiedenen Affenarten auf den Menschen übertragen wurden und wann dies ca. geschah - nämlich vor Tausenden von Jahren. Obwohl das Virus schon so lange unter uns Menschen zirkuliert, tötet das Virus (unbehandelt) erst seit rund hundert Jahren. Es muss also die Evolution eines Merkmales, einer Komponente des Virus, stattgefunden haben, die den über Jahrtausende währenden Schutzmechanismus aufhob. Anhand von evolutionären Stammbäumen kann man also wichtige Ereignisse in der Vergangenheit rekonstruieren, lebende Organismen vergleichen und gegenüberstellen.
Und mit Ereignissen wiederum meint man die Veränderung von Merkmalen im Laufe der Evolution. Für den Unterricht ist die Unterscheidung von Merkmalen in homologe und analoge Merkmale besonders wichtig. Als homolog gelten Merkmale dann, wenn zwei oder mehr Arten diese von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt haben. Sie wurden also von einem Vorfahren vererbt und damit weitergegeben - d.h. die Erbinformation bzw. DNA-Sequenzen sind weitestgehend übereinstimmend; sie haben einen gemeinsamen Grundbauplan. So besitzen fast alle Wirbeltiere eine Wirbelsäule - die Wirbelsäule der unterschiedlichen Wirbeltiere können als homolog betrachtet werden. Dabei ist anzumerken, dass sich Homologien nicht nur auf anatomische - körperliche - Merkmale beschränken, sondern auch DNA-Sequenzen oder Proteinstrukturen betreffen können.
Vergleicht man Körperstrukturen zwischen Organismen, ist es nicht immer leicht, eine Homologie zu erkennen: Auch wenn wir soeben festgehalten haben, dass homologe Merkmale, die von einem gemeinsamen Vorfahren vererbt wurden, natürlich eine genetische Ähnlichkeit aufweisen aufgrund weitestgehend übereinstimmender DNA-Sequenzen, können sich die Merkmale im Laufe der Evolution durch Anpassungen an die Umwelt teils erheblich verändern. Häufig sind Homologien also eine Art des Auseinanderentwickelns von etwas ursprünglich Ähnlichem“ - eine sogenannte divergente Entwicklung liegt vor.
Die drei Homologie-Kriterien (Kriterium der Lage, der Stetigkeit und der Spezifität) werden ebenfalls in dem Video näher erklärt.
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