"Ich wollte immer alleine, alleine und ganz alleine sein". Autismus und Beziehung. Holger Korte #2

Erneut im Gespräch mit Holger Korte, Asperger - Autist und Buchautor. Dieses Mal sprechen wir über Partnerschaften und alternative Modelle für Menschen im Spektrum.
#neurodivergent #asperger #autismusspektrum #partnerschaft #autismus

[@tobiaswolf783]

bin 33 m, wohne zur Zeit in einer kleinen 2-Zimmer-Mietwohnung (~40 m²) in einem Wohnblock. Und ja ich brauch auch nicht mehr. Zur Zeit ist meine Mutter auf Grund von Umständen immer bei mir, was mich durchaus auch immer mal nervt, wenn ich eben allein sein will für mich. Ich habe theoretisch noch Nachbar neben und über mir, aber mit denen habe ich so gut wie nichts zu tun, außer wenn ich mal ein Paket von mir abhole oder ich eins annehme. In meinen Lebensumfeld ist alles relativ ruhig und es gibt auch viele Grünflächen. Finde das relativ ideal für mich. In der Tat hat man manchmal Sehnsucht nach einer Partnerin, aber wenn ich an die ganze negativen Facetten denke, die da so aufkommen können, dann wird davon der positive Nutzen wieder leider aufgefressen. Mir fehlt v.a. auch eine gewisse körperliche Intimität / Sexualität, aber diese zu erreichen mit dem ganzen Pflichtprogramm, was da dazukommt erscheint mir sehr schwierig.

[@henrikezimmermann7001]

In den letzten Jahren hab ich viel über mich gelernt. Das Thema Liebe und Beziehung ist mir zu komplex. Es wird dem Partner immer irgendwo etwas fehlen was Holger so gut beschrieben hat. Ich würde dann versuchen diese Lücke zu füllen, dann käme aber an einer anderen Stelle eine. Mein Partner würde immer das Gefühl haben dass etwas fehlt. Das will ich mir und anderen nicht antun.

[@seeroseirene4048]

Seit einigen Jahren schon gehe ich mit dem Gedanken schwanger, dass eine Möglichkeit geschaffen werden muss, wo reifere/ältere Menschen ungezwungen zusammen leben können. Mir schwebte immer wieder die Vision eines ausrangierten Hotels an schöner Lage vor, vielleicht sogar an einem See, wo jeder zwei Zimmer, ein Bad und eine kleine Kochnische (vielleicht sogar einen kleinen Balkon?) hat und dass man in der Küche zusammen kocht und im Speisesaal zusammen isst (für die, die das möchten) und dabei trotzdem seine Rückzugsmöglichkeit hat. Man kann sich besuchen oder zusammen was unternehmen, aber auch alleine was machen. Sehr individuell und doch nicht alleine und vereinsamt in einer Wohnung hocken und auf's Ende warten. Seit ich die 60 erreicht habe, macht sich bei mir der Wunsch breit, dass ich nicht einsam und verlassen älter werden möchte. Aus verschiedenen Gründen sind bei mir alle Freundschaften verloren gegangen und mit neuen will es nicht so richtig klappen. Als Autistin mit ADS bin ich wahrscheinlich auch nicht wirklich bzw. kaum kompatibel mit anderen, jedoch in ungezwungener Gemeinschaft leben kann ich mir sehr gut vorstellen. Könnten wir uns da nicht mal drüber unterhalten? Auch mit Holger zusammen? Das würde mich echt sehr freuen 🤗😘🍀💐☀️

[@Nr1Matteo]

Bei meiner ersten Beziehung war dass ähnlich Ich verstand nicht dass man mit 15/16 immer seine Freundin fragen muss ob sie auch mit will 😅 Und ja dass ich Ehrlichkeit so ungern gesehen ist hatte ich auch lange nicht verstanden 😂

[@Marianne-in1pc]

Das geht jedem so,dass er ist wie er ist..Das geht doch anderen Menschen ähnlich..Ich vermute,dass. Niemand sich verbiegen lassen möchte,damit er einem anderen Menschen gefällt,damit ein anderer Mensch mich mag, lieb hat,oder liebt...Und jeder Mensch braucht seinen Freiraum...Der eine Mensch mehr,der andere Menschen weniger...Mir lag und liegt das nicht so,dass ich an einem Partner kleben muss....Das tut gar keiner Beziehung gut, gleichgültig wie sie ist... In einer Beziehung aneinander kleben..Das tut keiner Beziehung gut.....Das ich so denke,dass ist mir oft angekreidet worden.... Liebe ist Liebe,so ist das, gleichgültig wie sie sich gestaltet

[@building-bridges.autism72]

Weise, wahre Worte

[@user-K.S.]

Entdecke da viele Parallelen. Mir hat es auch immer genügt mit meinem Partner alleine zu sein. Familienfeste, der blanke Horror und viel zu anstrengend. Und irgendwann nach der Anfangsphase waren mir meine Hobbys auch sehr wichtig. Irgendwie war ich nie so an sovielen sozialen Kontakten interessiert was zwangsläufig zu Konflikten geführt hat mich aber auch traurig gemacht hat weil ich nie die Partnerin sein konnte die sich mein Mann gewünscht hat.