Imster Weiberfasnacht, 8. Februar 2024

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Film: Thomas Nußbaumer
Schon im Mittelalter waren Frauen in der Fasnacht aktiv, auch in Tirol, beispielsweise die Höttinger Frauen, die 1460 am Aschermittwoch einen „Plock“ oder „Ploch“ ins Stadtzentrum von Innsbruck zogen und dafür von Sigismund dem Münzreichen zwei „rheinische Gulden“ erhielten. Sie sind die ersten bekannten Blochzieherinnen der Geschichte überhaupt. Die Schellenschlagerinnen von Patsch wurden gar in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.
Die "Imster Weiberfasnacht" entstand 2013 auf Anregung der damals erst zwölfjährigen Mädchen Hannah Schöpf und Naemi Mayr. Hannah wollte vom Obmann des Imster Schemenlaufens wissen, weshalb bei diesem Fasnachtsbrauch nur Buben und keine Mädchen zugelassen werden. Er verwies auf historische Gründe und riet ihr, etwas Eigenes aufzubauen. Hannah und Naemi nahmen diese Anregung auf und entwickelten ein fantasievolles Konzept. Zunächst organisierten sie die "Imster Weiberfasnacht" mit Hilfe ihrer Mütter und heuer waren die beiden, nun längst schon volljährig geworden, die hauptverantwortlichen Organisatorinnen.
Die "Weiberfasnacht" fand 2024 zum zehnten Mal statt, und zwar am Unsinnigen Donnerstag, ihrem Traditionstermin. Die maskierten Frauen und Mädchen versammelten sich zunächst und starteten um 15 Uhr am Sparkassenplatz mit ihren Darbietungen. Im Video sieht man ihre sehr unterhaltsame einleitende Bühnenvorführung mit 16 kurzen Programmpunkten.
Zu Beginn wird dem Imster Bürgermeister die Krawatte abgeschnitten und er muss den "Weibern" den Rathausschlüssel übergeben. Dann folgen nacheinander Gruppen wie die "Jodlerinnen", die das "Weiberfasnachtslied" singen (auf die Melodie von "Miar Oberländer felsafescht"), die "Greißlerinnen", "Piratinnen", ein "Circus Belladonna", die "Pfauinnen", "Saligen", "Ratschweiber", "Hüterinnen der Drachin", "Weiße Schafe", die "Holzfällerinnen", "Baureweiber" usw.