Jan Wagner, "Unterwegs im Nebel" - Abi-Aufgabe in Bayern? Wir testen das Gedicht im Speed-Verfahren

Wir sind gebeten worden, uns mal das Gedicht anzusehen, das in Bayern im Zentralabitur 2024 drankam.
Da wir so etwas gerne tun, haben wir uns auch gleich drangesetzt - aber uns wirklich auf den schnellen ersten Blick beschränkt.
Deshalb packen wir den auch nur auf eine Website - denn "Der schnelle Vogel pickt manchmal auch daneben!" ;-) Und das wollen wir niemandem antun.
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Zu finden ist das Gedicht hier in einem Teilabdruck des Verlages:
files.hanser.de/Files/Article...
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Die Dokumentation und in diesem Falle die eigentlichen Infos finden sich hier:
schnell-durchblicken.de/jan-w...
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Weitere Infos, Tipps und Materialien
• Gedichte: Wie interpretiert man sie schnell und sicher?
textaussage.de/themenseite-ge...
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• Besonders hervorheben möchten wir hier:
textaussage.de/5-survival-tip...
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• Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
textaussage.de/weitere-infos
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[@allesaufanfang-sarah]

Meine Interpretation war die Orientierungslosigkeit der Menschen (in der modernen Zeit) und ihre Auswirkungen (z.B. das Gefühl, nicht voranzukommen, sich verletzlich fühlen, Dissoziation und Gefühl der Anonymität)

[@schnelldurchblicken]

Das liegt sicherlich auf der Linie des Gedichtes und seine Aussage

[@joachimprz]

Ayy Ich habs auch so als Symbolik für das Leben mit dem "Nebel der Zukunft" gedeutet

[@ahxd951]

Meine Interpretation ging in ähnliche Richtung.

[@isabellanowak9838]

Heute Abitur geschrieben. Das kam dran 👍

[@schnelldurchblicken]

Wir hoffen, dass die Tipps geholfen haben :-)

[@niceberliner]

Ich bin Berliner und kann das Gedicht nirgendwo im Netz finden. Wie soll man mitreden können? Hat jemand einen Tipp?

[@user-fr4ki7ds8r]

unterwegs im nebel ragte die autobahn plötzlich auf zu den wolken oder hatten die wolken sich entschlossen, den schlaf von jahrhunderten zwischen uns nachzuholen? die scheinwerferkegel tasteten - klägliche insektenfühler - nach der verborgenen sonne: alles war kleiner und enger geworden. das unwirkliche licht der armaturen erhellte uns spärlich in unseren waben aus blech, die welt war geschrumpft auf die nächste fahrbahnmarkierung, der horizont spannte sich nur mehr zwischen die bremsleuchten des vor uns kriechenden wagens: dort seilten wir die müden blicke an. im rauschen zwischen den senderfrequenzen keimte der verdacht, daß es stets dieselbe brücke wäre, die vorgab, das tor nach draußen zu sein, und ab und zu tauchte auf der gegenspur lautlos enigmatisch ein lkw auf, ein wal, der sich kurz aus den tiefen des meeres erhebt wie wir unterwegs im nebel, den man beharrlich über uns hängen ließ wie das »bitte nicht stören«-schild überm knauf einer tür in irgendeinem hotel einer stadt ohne namen

[@schnelldurchblicken]

files.hanser.de/Files/Article/ARTK_LPR_9783446250758_0001.pdf

[@schnelldurchblicken]

Wir haben diesen Link jetzt auch auf der Website aktualisiert. In dem Teilabdruck ist dieses Gedicht auf der Seite 19 von 26 zu finden, hoffentlich noch lange ;-)

[@mirsadajdari]

Wegen dem Zusatztext dachte ich, dass es zum Teil auch um den extremen Schlafentzug ging und dem Sekundenschlaf. Hab alle Epochen gelernt und es kommt einfach was aus 2001 dran...

[@schnelldurchblicken]

Leider kenne ich den Zusatztext nicht, weil ich selbst diese Klausur ja nicht mitgeschrieben habe. Lässt sich das denn ein bisschen genauer beschreiben?

[@saraa.haidari]

@@schnelldurchblickender Vergleichstext ist ein Auszug aus dem Roman „Homo faber“ gewesen.

[@schnelldurchblicken]

@@saraa.haidari oh danke, Homo Faber kenne ich gut. Lässt sich denn noch ungefähr sagen, was das für eine Stelle war. Vielleicht war es die Stelle mit dem Mond auf der Italienreise? Ich habe eben noch mal nachgeschaut. Es ging darum dieses Pingpong Spiel, wo die beiden ständig sich irgendetwas einfallen lassen, was es sein könnte. Das könnte es gewesen sein. Oder der Schluss des Romans. Vielleicht fällt Ihnen ja noch was ein. Wäre schön.

[@schnelldurchblicken]

@@saraa.haidari das mit diesem Pingpong Spiel wiederholt sich dann in dem Roman am Ende noch mal: Hier, ein kleiner Ausschnitt „Die Gletscherspalten: grün wie Bierflaschenglas. Sabeth würde sagen: wie Smaragd! Wieder unser Spiel auf einundzwanzig Punkte! Die Felsen im späten Licht: wie Gold. Ich finde: wie Bernstein, weil matt und beinahe durchsichtig, oder wie Knochen, weil bleich und spröde. Unser Flugzeug-schatten über Moränen und Gletschern: wie er in die Schlünde sackt, man meint jedesmal, er sei verloren und verlocht, und schon klebt er an der nächsten Felswand, im ersten Augenblick: wie mit einer Pflasterkelle hingeworfen, aber er bleibt nicht wie Verputz, sondern gleitet und fällt wieder ins Leere jenseits des Grates. Unser Flugzeugschatten: wie eine Fledermaus! so würde Sabeth sagen, ich finde nichts und verliere einen Punkt, ich habe anderes im Kopf: eine Spur im Firn, Menschenspur, sie sieht aus wie eine Nieten-Naht, Sabeth würde finden: wie eine Halskette, bläulich, in großer Schleife um eine weiße Firn-Büste gehängt.“

[@eliase.1749]

gibts jemanden der auch die erörterung genommen hat?

[@Ju_LT]

Ich habe die ganze Fahrt wie eine Fahrt nach hause von der Arbeit/ von zu hause zu der Arbeit gelesen. Und so habe ich das als einen überarbeiteten, hoffnungslosen Arbeiter interpretiert, der sich wegen der monotonen Arbeitswelt bzw. wegen seinem monotonen Leben (Nebel, Rauschen der Sendefrequenz) Abwechslung wünscht. Außerdem hab ich auch gesagt, dass es dann so etwas Kritik an den Vorgesetzten ist, dass sie etwas ändern sollen (Waben aus Blech haben mich an Arbeiterbienen erinnert). Dieses Tor, die Insektenfühler und dass sie Wollen auf die Erde kommen hab ich als sehr starken Wunsch nach einem Ausweg interpretiert. Und damit verbunden hab ich dann auch so träumerische Elemente (Wal, das Hotel, etc.) gefunden und als Tagtraum interpretiert der so ein bisschen als Eskapismus dient. Meine Deutungshypotheae war daher dann, dass es in dem Gedicht um einen überarbeiteten Menschen geht und um Kritik an der Arbeiterwelt.

[@schnelldurchblicken]

Wie ich schon gesagt habe in einem anderen Falle oder sogar zwei anderen Fällen: dieses Gedicht ist im positiven Sinne so nichtssagend, dass man erhebliche Interpretationsspielräume hat. Ich finde alle Varianten, die ich hier lese, bedenkenswert und hoffe, dass die Lehrkräfte auch so eine Vorstellung von Literatur haben und nicht eng an der Interpretation des Erwartungshorizontes, die keiner kennt, hängen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man die eigenen Überlegungen transparent macht und nachvollziehbar darstellt. Und wir werden hier weiter dafür kämpfen, dass man Literatur nicht mit den Augen des Schulbuch sieht, sondern Schülerinnen und Schülern die zweite Hälfte der Kunsterstellung, nämlich die Interpretation überlässt. Und wer unseren Kanal an die Schüler und Schülerinnen der nächsten Generation weitergibt, trägt dazu bei, dass sich dieses Bewusstsein in der Schule etwas mehr verbreitet. Wir wünschen auf jeden Fall das nötige Glück. :-)

[@Ju_LT]

⁠@@schnelldurchblickenIch dachte mal ich update kurz, wie es im endeffekt gelaufen ist. Ich hab tatsächlich 14 NP bekommen, mein Lehrer war zum Glück sehr einsichtig, was meine Sichtweise bzw. Interpretation betrifft :) Im Großen und Ganzen lag es wahrscheinlich auch daran, wie ich alles begründet habe, weil auch im Feedback drin stand, dass alles sehr plausibel erklärt wurde. Danke euch für eure Arbeit, ich finde definitiv auch, dass bei Interpretationen im Deutschunterricht noch ganz viel geändert werden muss. Falls ich mal irgendwen kennenlernen sollte der in den nächsten Jahren Abi schreibt, bzw. in die Oberstufe kommt werde ich diesen Account definitiv empfehlen!! :)

[@schnelldurchblicken]

@@Ju_LT Danke für die Info und alles Gute für die weiteren Herausforderungen im Leben. Und wir freuen uns natürlich auch, wenn wir weiter empfohlen werden und auch noch anderen Leuten helfen können. Aber erst mal glücklich sein und entspannen 🗽🏝 Viel Erfolg weiterhin 🍀

[@Luca-el6kb]

Ich habe das so interpretiert, dass das lyrische ich einen ausweg aus dem Nebel sucht. Das kommt daher dass es nach der Sonne sucht und die Brücke als Tor dafür quasi vermutet wurde. Dann habe ich die Erkenntnisse zusammengefasst und damit interpretiert, dass das lyrische ich nach einem Sinn sucht. Vielleicht sogar den Sinn des Lebens. Zudem ist es müde danach zu suchen und fühlt sich durch die Umstände bedrückt. Dies habe ich an der geringen sichtweite im nebel festgemacht. Ich hoffe das macht irgendwo Sinn. Ich würde mich über eine Antwort freuen.

[@Luca-el6kb]

oder kann das gar nicht sein

[@vincenthalbe3954]

Ich hab das Gedicht so ähnlich interpretiert. Hab’s so gelesen das die Autofahrt auch eine Autofahrt ist. Quasi reininterpretiert, das die Insassen durch den Nebel wollen dieser aber nicht den Anschein macht als würde er in nächster Zeit wieder verschwinden

[@Theghuraba]

@@Luca-el6kbhabe auch ähnlich interpretiert. Das Lyrische Ich leidet unter Isolation, Entfremdung, und Perspektivenlosigkeit und dass es sich von der Umgebung unberührt fühlt, also durch den Nebel, gleichzeitig habe ich aber das Gedicht als Kritik an die Umweltverschmutzung, denn der Autor macht jmdn verantwortlich für den Nebel „…den sie über uns hängen lassen haben“ denkst du man darf es gleichzeitig in zwei Richtungen Interpretieren also einmal die Umweltverschmutzung und einmal die Persoektivenlosigkeit des Lyrischen Ichs?

[@schnelldurchblicken]

Das entscheidende ist der Unterschied zwischen Analyse und Interpretation. Wenn es um Interpretation geht, kann man alles entwickeln, was dem Gedicht einen Sinn gibt. Und Sinn heißt ja, eine Beziehung herstellen. Da hat der Leser also entsprechende Spielmöglichkeiten. Wichtig ist nur, dass man erst mal in der Analyse Möglichst nah am Text bleibt.

[@petergoss3522]

Ich habe geschrieben dass Motive aus der Romantik zu finden sind wie das reisen ins Ungewissen bei und die Flucht aus dem Alltag mit dem er das Tor nach drausen assoziiert beschreibt und entpoitisiert. Entpoitisiert durch fehlendes reimschema und Metrum sowie negative konnotierte Adjektive.

[@petergoss3522]

Also dass zwar Motive zu finden sind es aber durch Form und Rest untypisch für die Romantik ist

[@schnelldurchblicken]

Da ich nicht weiß, ob meine Antwort eben vom KZbin System erfasst worden ist, formuliere ich es einfach noch mal neu und erweitere es etwas. Die Idee mit den romantischen Motiven ist sicherlich ein interessanter Ansatz, der sogar Zusatzpunkte bringen könnte. Vielleicht haben die Ersteller der Aufgabe ja an so etwas gar nicht gedacht. Wichtig wäre nur, die Perspektive und das Bewusstsein des lyrischen ich mal zu prüfen, inwieweit das auch schon den Romantikern entspricht. Ich vermute mal, dass hier real durchaus etwas da ist, aber das Bewusstsein noch nicht die gleiche Klarheit erreicht hat. Aber wir als Leser dürfen natürlich dem lyrischen ich Bewusstseinsmäßig voraus sein, man sollte das eben nur transparent machen.

[@Theghuraba]

Was ich interpretiert habe: Das Lyrische Ich leidet unter Isolation, Entfremdung, und Perspektivenlosigkeit und dass es sich von der Umgebung unberührt fühlt, also durch den Nebel, gleichzeitig habe ich aber das Gedicht als Kritik an die Umweltverschmutzung, denn der Autor macht jmdn verantwortlich für den Nebel „…den sie über uns hängen lassen haben“ denkst du man darf es gleichzeitig in zwei Richtungen Interpretieren also einmal die Umweltverschmutzung und einmal die Persoektivenlosigkeit des Lyrischen Ichs?

[@schnelldurchblicken]

Grundsätzlich hat man bei der Interpretation mehr Spielräume als bei der Analyse. Das hängt einfach damit zusammen, dass man ein solches Gedicht versuchen muss, in einen Sinn Zusammenhang zu bringen. Das Gedicht selbst gibt dafür ja keine eindeutigen Signale, sondern konzentriert sich einfach auf die Beobachtungen und die Assoziationen des lyrischen ich’s. Auf jeden Fall positiv ist der Hinweis auf die Verszeile, die den Eindruck macht, dass irgendwelche Leute für den Nebel verantwortlich sind. Jetzt kommt alles darauf an, wie sehr die korrigierenden Lehrkräfte an irgendwelchen Erwartungshorizont hängen oder eben einfach prüfen, was in sich schlüssig dargelegt worden ist. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg. Und wenn du irgend jemanden kennst auf sieben Stufen unter dir, der ein bisschen Unterstützung braucht in Deutsch Unterricht der Oberstufe, kannst du den gerne auf uns aufmerksam machen. Man kann sich hier ja jederzeit bei uns über einen ganz normalen Kommentar melden. Alles weitere ergibt sich dann. Wir wünschen dir auf jeden Fall viel Erfolg, bei den weiteren Abiturprüfungen und hinterher ganz allgemein in allen Bereichen 🍀

[@Theghuraba]

@@schnelldurchblickenVielen Danke für die schnelle Antwort. Ich lasse mich mit dem Ergebnis einfach überraschen 😅. Danke nochmal♥️

[@schnelldurchblicken]

@@Theghuraba 🍀🍀🍀

[@t00nfish]

Das Video geht NULL auf das Gedicht ein. WTF

[@schnelldurchblicken]

Das ist eine interessante Feststellung, die wir leider nicht so nachvollziehen können. Wir erinnern uns dran, dass wir in dem Video versucht haben, die nicht ganz einfachen Bilder des Gedichtes zu erklären. Ist das NULL? oder sollte es vielleicht so sein, dass der Kommentar NULL auf unser Video eingeht? ;-)

[@vincenthoyer451]

Hi erstmal super video klasse, finde das echt schwierig einzuordnen weil es halt noch überhaupt keine Interpretation im Internet dazu gibt🙏 Ich habe auch über Orientierungslosigkeit des lyrischen Ichs geschrieben, allerdings hab ich das auch stark mit einem Traum verknüpft. Das hab ich an mehreren punkten festgemacht... Zum einen der dichte Nebel, der alles etwas verschwommen, etwas dämmernd wirken lässt wie in so einem dämmerschlaf, dann die vielen eher surrealen und irrationalen vergleiche und metaphorische Sprache wie beispielsweise der Lkws mit einem Wal oder die vielen Personifikationen, die das ganze sehr bildlich darstellen. In einem traum hat man ja auch sehr viele Bilder im kopf. Zudem die sprache die teilweise sehr wirr unf zusammanhangslos wirkt, wie eben in einem traum. Das was mich am ende völlig überzeugt hat eigentlich war dann das Hotelzimmer mit dem bitte nicht stören Schild, so als ob das lyrische Ich gerade schläft und nicht aus dem Traum erweckt werden wollte. Ich hoffe das macht sinn und ich hoffe meine lehrerin sieht das genauso oder kann es zumindest nachverfolgen, ich habe bisher zumindest noch keinen klaren gegenbeweis gefunden😅 Freue mich sehr über eine Antwort und eine Einschätzung eurerseits🙏

[@schnelldurchblicken]

Danke erst mal für die freundliche Einschätzung des Videos. Der unterschied zwischen meiner Erklärung des Gedichtes und Ihrer liegt in der Entfernung vom Text. Ich habe versucht, ganz einfache Erklärungen für die Bilder und Ähnliches zu suchen, nämlich Wahrnehmungen, die dann auch etwas ins fantastische übergehen. Sie gehen da einen Schritt weiter und gehen von der Hypothese eines Traums aus. Das ist natürlich grundsätzlich möglich, aber es ist wie bei der Ironie. es ist immer gut, wenn es im Text auch ein Signal gibt für die Traumebene. Andererseits können Sie gut mit Kafka argumentieren, denn dessen GeschichteN sind ohne Traum Hinweis, können am besten aber als Angst Traum verstanden werden. Sehen Sie, jetzt bin ich schon wieder ein bisschen klüger geworden. Denn erst war ich sehr skeptisch. Aber gerade meine intensive Beschäftigung mit Kafka hat mich dann auf den Gedanken gebracht: warum eigentlich nicht. letztlich wird es wohl darauf ankommen, wie sie die Feststellungen und Bilder erklärt und ausgewertet haben. Dann wünsche ich Ihnen mal, dass sie eine verständnisvolle Lehrerin haben. Das sollte eigentlich eine Grundvoraussetzung für den Beruf sein. ;-)

[@schnelldurchblicken]

Ach ja, und noch etwas: wenn Sie zufällig jemanden kennen, aus der Stufe nach ihnen, der also im nächsten Jahr Abitur macht. Könnten Sie mal fragen, wer da Interesse hat, das Deutsch Abitur langfristig vorzubereiten. Ohne jede Verpflichtung, aber mit der Möglichkeit eines solchen Austausches, wie wir ihn hier jetzt gerade führen. Denn, wie ich schon sagte: dabei werden beide Seiten klüger :-)

[@vincenthoyer451]

@@schnelldurchblicken also im nächsten Jahr macht bei uns tatsächlich fast niemand Abitur weil es von G8 zu G9 wechselt und die dann anstatt 12, 13 Jahre haben und so nächstes Jahr kein Abiturjahrgang zusammenkommt bei uns Gibt vereinzelt Schulen die so Auffang Klassen und sowas anbieten aber bei uns nicht :)

[@schnelldurchblicken]

@@vincenthoyer451 interessant, ich dachte, diese Wechselei zwischen G8 & G9 sei durch. Nun ja, was ist, das ist eben. Danke auf jeden Fall für die Antwort und alles Gute

[@DavidRom-fe2kc]

Ich habe das Gedicht als Kritik an den technischen Fortschritt bzw die beeinflussung des computer und des internet interpretiert, der nebel steht dabei furs internet welcher das auto also den menschen umgibt und der hm quasi fesselt es ist sehr schwer dort rauszukommen das unwirkliche licht steht dabei fur den computer. das symbol der waben steht dabei dafur das man erst gar nicht wo anders hin muss man lebt bzw wird von dem internet festgehalten am ende habe ich es so gesehen das dieser wal bzw der lkw ja uber dem pkw stehen und starke ist also alterer menschen symbolisieren welche hier der wal unbekanntes terrertorium betritt also das internet ganz am ende steht diese irgend eine stadt fur die anonymitat des internets

[@schnelldurchblicken]

Das ist ein interessanter Ansatz, den man verfolgen kann, wenn man den Begriff der Interpretation ernst nimmt. Das ist ja genau mein Problem gewesen bei der Interpretation dieses Gedichtes, dass sich keine direkt anbot. Denn das lyrische ich beschreibt ja nur seine Situation. Die kann man analysieren. Aber was soll das Ganze? Wichtig ist, dass man sowas methodisch aber absichert und dann auch auf Leute stößt, die überhaupt eine Ahnung von Literatur haben und wissen, dass die Leser entsprechende ÜbertragungsSpielräume haben. Ich werde mir das an dem Gedicht noch mal anschauen und das dort als Idee einbringen. Denn ich bin sehr der Meinung, dass Literatur Kunst ist und Kunst entsteht am Ende im Auge des Betrachters, in diesem Fall des Lesers. Von daher: danke für die interessante Idee.

[@schnelldurchblicken]

So, ich habe jetzt diesen Ansatz mit der Kritik an der Technik und besonders dem Internet zunächst einmal aufgenommen, dann am Gedicht genauer geprüft und festgestellt, dass das im wahrsten Sinne des Wortes eine ganze Menge Sinn macht. Ich werde das auf jeden Fall als gutes Beispiel im Kopf behalten für Gedichte, die selbst nicht viel Sinn hergeben, aber sich gut mit Sinn füllen lassen. Glückwunsch :-)

[@manekviolin9903]

Mein Ansatz war so ähnlich nur, dass ich das als Kritik verstanden habe, dass die Natur durch die Industrie zerstört wird.

[@ludwigkrueck1091]

Ich hab geschrieben, dass das Gedicht eine Gesellschaftskritik ist. Das Gedicht (lyrische ich) kritisiert sozusagen das schnelllebige und die Anonymität der heutigen Zeit. Und symbolisch dafür ist die Autobahn.

[@schnelldurchblicken]

Danke für die Info. Darauf an, wie man methodisch vorgeht. Auf der Ebene der Interpretation ist es sicherlich ein ganz vernünftiger Ansatz. Man muss allerdings darauf achten, dass man eine Überleitung schafft von der am Text orientierten Analyse und der bei diesem Gedicht sicherlich wichtige Frage: was soll das Ganze? Was kann man am? Wir wünschen auf jeden Fall, dass das gut läuft und auch für die Zeit danach alles Gute :-) 🍀

[@elliot2668]

Hatte dass er gewissermaßen ein Teil dieser Strecke wird. Diese tier anspielungen (Autos sind Käfer und Lkws sind Wale) waren für mich wie Teile eines Ökosystems, in welches jeder Autofahrer reinkommt und nicht mehr rauskommt, und dann auf diese aussichtslosigkeit beschränkt ist.

[@schnelldurchblicken]

Das ist sicherlich ein Ansatz, den man verfolgen kann. Je mehr man sich dann in Richtung Interpretation von der direkten Bedeutung der Verszeilen entfernt, umso wichtiger ist es, den Übergang transparent zu gestalten. Es tut uns sehr leid, dass es in manchem Unterricht anscheinend nicht methodisch sorgfältig vorbereitet worden ist. Wir werden versuchen, so viele Leute wie möglich zum nächsten Abitur auch für so etwas zu sensibilisieren. Wenn Sie jemanden kennen, der in den nächsten Jahren dran ist, können Sie ihn ja auf unseren Kanal aufmerksam machen. Wir bemühen uns ja immer, in die Bereiche vor zu stoßen, die in den Schulbüchern so nicht genügend behandelt werden. Dann wünschen wir mal für die Zukunft Herausforderungen, auf die man sich besser einstellen kann. Alles Gute. :-) 🍀

[@Sophxie149]

Ich hab das ganze so interpretiert, dass der Nebel unter Umständen auch die, durch die vielen Autos verpestete Luft, entstehen könnte. Letztendlich bin ich dann auch zu dem Entschluss gekommen, dass das lyrische Ich womöglich im Stau steht, vor allem durch die kriechenden Autos und die permanent präsenten Bremslichter. Auch, dass das Gedicht ein Appell an die Menschheit darstellen soll, dass den Umweltprobleme schon früher hätte entgegengewirkt werden müssen. Die Brücke, habe ich dann metaphorisch so dargestellt, dass die quasi ein Entfliehen aus dieser Monotonie dieser Welt sein sollen, dies aber nicht möglich ist, weil zu viele Autos auf der Brücke sind und daher auch Stau. Auch mit dem bitte nicht stören Schild, dachte ich dass der Nebel aufgrund der Verursachung der Emissionen der Menschheit nicht „gereinigt“ werden kann und die Sonne, metaphorisch für die Ordnung und das Schöne nicht durchdringen kann. Ich habe mich daher auch sehr auf die immer noch aktuelle Situation des Klimawandels bezogen und auch den lkw so dargestellt, dass dieser aus dem „nichts“ kommt, obwohl lkw ein Fahrzeug ist, dass man Egt hören sollte.

[@schnelldurchblicken]

Hört sich interessant und gut durchdacht an. Allerdings ist das alles Stufe zwei, nämlich Interpretation. Nach dem Motto: was sehe ich vor meinem persönlichen Hintergrund und meinen Erfahrungen in dem Gedicht. Das sollte nicht mit der eigentlichen Analyse vermengt werden. Außerdem ist es natürlich später bei der Korrektur schwer zu bewerten, weil es ja einen Erwartungshorizont gibt. Da weiß man nie vorher, wie viel Spielräume der eröffnet. Ist denn das vorher im Unterricht mal besprochen worden, dass man natürlich auch an den Erwartungshorizont denken sollte. Auf jeden Fall ist wichtig, dass man seine eigene Interpretation methodisch absichert. Auf jeden Fall ist so ein Gedankenreichtum eigentlich der richtige Umgang mit Gedichten. Hoffen wir mal, dass die Lehrkräfte, die das korrigieren und bewerten müssen, dass auch so sehen. Das wäre schön. Und wir kämpfen drum - auf jeden Fall wünschen wir auch das nötige Quäntchen Glück, dass man immer haben muss. 🍀

[@manekviolin9903]

Ich habe das ganze als aussichtslosen Situation des Sprechers interpretiert. Ich habe das Auto als Symbol für die Industrie verstanden, die die Natur beeinträchtigt. Vor allem wegen dem Einschub "kläglich insektenfühler"

[@schnelldurchblicken]

Das mit der Aussichtslosigkeit hat schon einiges für sich. Nur mit der Industrie, die die Natur beeinträchtigt, wird es natürlich schwierig. Denn gerade die Natur beeinträchtigt doch hier das Industrie Produkt und den davon abhängigen Menschen.

[@manekviolin9903]

@@schnelldurchblicken Ich habe das vor allem an den Versen beispielsweise mit den Waben aus Blech festgemacht, weil ich als Waben die Natur verstanden habe (so im Isnne von Bienenwabe) die im industriellen Wandel (also das Blech) untergeht.

[@manekviolin9903]

@@schnelldurchblicken Ich habe das auch so gemeint, das sich die Natur versucht zu wehren (gerade die Verse mit dem Horizont, der sich zwischen die Rücklichter spannt), aber das Ganze eben nicht an die Menschheit sozusagen durchdringt.

[@helmuttornsdorf4607]

@@manekviolin9903Ich habe etwas technische Schwierigkeiten mit der Antwort

[@helmuttornsdorf4607]

@@manekviolin9903So, anscheinend kann ich von diesem Gerät aus doch antworten. Wenn Autos als technische Erzeugnisse zu Waben werden, dann ist es doch eher ein Sieg der Natur

[@markusschmidt3718]

Meine Interpretation war die existenzielle Orientierungslosigkeit des modernen Menschen gepaart mit der Kritik an dem modernen Pseudo-Fortschrittsglauben. Letztendlich also ein unterwegs sein im Nebel ohne richtigen Halt und dem Ziel die Autobahn nach oben zu fahren, was ich als weg zur Erkenntnis gedeutet habe. Das Licht habe ich als Erleuchtung im Sinne des englischen enlightments gedeutet. Aber das führt zu keiner Vergrößerung der menschlichen Perspektive( unwirkliches Licht und so). Jedes Auto hat für mich eine Naturwissenschaft dargestellt ( es ist immer derselbe Verdacht, dass diese das tor nach draußen sind). Diametral entgegengesetzt ist die Metaphysik und damit die Religion, welche daher auf der gegenbahn fährt. Wagner will damit vllt diese als temporäre Lösung nennen.(lkw ist lediglich wie ein Wal, der KURZ hervorkommt und ab und zu zu sehen ist). Das ab und zu habe ich mir der Lückenbüßertheorie in Verbindung gebracht.

[@schnelldurchblicken]

Das Besondere bei diesem Gedicht ist, dass es von sich aus keinen Sinn andeutet, in gewisser Weise bedeutungslos ist. Da ist einer im Nebel unterwegs und er lässt seine Fantasie und seine Assoziationen frei und sehr individuell spielen. Das darf ein Schriftsteller. Leider ist der Deutschunterricht auf solche Gedichte nicht wirklich eingestellt. Dort wird immer nach Sinn gesucht - und wenn ein Gedicht mal keinen liefert, müssen die Schülis sich genauso viel einfallen lassen wie der Schriftsteller, nur nicht im Gedicht, sondern bei der Frage des Sinns, der Interpretation. Jetzt bin ich einfach gespannt, was da im Erwartungshorizont steht. Der muss eigentlich genau diese Spielräume auch zulassen mit entsprechend guten Noten - bei so viel Kreativität wie in diesem Falle - alle Achtung! Wir werden beim nächsten Abi-Jahrgang versuchen, die Schülis mit diesem Gedicht und den dort gemachten Erfahrungen möglichst optimal auf so eine Situation vorzubereiten - die Lösung besteht dann in drei Schritten: erstens beschreiben, wie "sinnlos" das Gedicht von sich aus ist, dann eine eigene Sinndeutung entwickeln und dann zeigen, inwieweit sie zum Gedicht passt und für uns in unserer heutigen Zeit Sinn anbietet. Wir haben jedenfalls durch die Kommentar-Diskussion zu diesem Gedicht viel gelernt - danke und alles Gute für die Zukunft :-)

[@Seymoammo]

keiner weis wie ich einen tod interpretiert habe. Die Trauer des lyrischen ichs spiegelt sich durch die autofahrt ( autofahrt als metapher für die vergänglichkeit weil jede reise einmal ein ende hat)

[@schnelldurchblicken]

Auch hier gilt das, was wir schon mehrfach hier rein geschrieben haben. Entscheidend bei solchen individuellen Interpretationen ist die Herleitung aus dem Text und damit letztlich die Überzeugungskraft der Erklärung. Wir wünschen verständnisvolle Lehrkräfte bei der Korrektur und Bewertung. 🍀

[@JonesJr74]

ComicSans?! 😱😱😱

[@schnelldurchblicken]

Probleme?

[@freizeitparkjunkie8906]

Das Gedicht war der größte Schwachsinn. Noch mehr Schwachsinn war der Vergleichstext.

[@schnelldurchblicken]

Da stimme ich dir zu, was die fehlenden Sinn Akzente angeht. So etwas ist natürlich immer blöd, wenn im Deutschunterricht, die Schüler und Schülerinnen auf Sinn trainiert werden und dann ist plötzlich keiner da. Aber man kann dem Autor zumindest zugute halten, dass er sein Nebelproblem im Auto Recht fantasievoll gelöst hat. Aber wie gesagt: um an solchen Gedichten Spaß zu haben, muss der Deutschunterricht anders sein. Dafür ist es aber jetzt bei dir zu spät und ich hoffe, dass du demnächst in deinem Leben sinnvollere Prüfungen erlebst. Aber du kannst ja vielleicht noch ein paar Leute aus den nächsten Abiturjahrgang auf unseren Kanal hinweisen. Wir versuchen nämlich immer, die Leute auch für solche Gedichte fit zu machen. Diesmal kamen wohl leider zu spät. Sorry

[@freizeitparkjunkie8906]

@@schnelldurchblickenDanke für die nette konstruktive Antwort, im Gegenzug zu meiner etwas vulgären emotionalen Aussage :). Ich stimme dem völlig zu, was du geschrieben hast. Das sind die Punkte, die mich im Nachhinein, ebenfalls stören bzw. ärgern. Vor allem ist das in diesem Fall gefühlt mehr argumentieren als interpretieren. Das war für mich vor allem eine Arte der Gedichtsanalyse, die wir nie so hatten oder geübt haben. Eine Gedichtsinterpretation mit z.B Romantik hat ja mehr Reproduktion und eine Basis, auf der man immer arbeiten kann.

[@schnelldurchblicken]

@@freizeitparkjunkie8906 Zumindest sind wir beide schon mal auf der gleichen Wellenlänge :-) Wir werden hier weiter versuchen, Schülis aus jeder Art von Deutschunterricht zu retten ;-) und Ihnen wünschen wir in Zukunft mehr Glück mit den Ausbildern :-) 🍀