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Für jüdische Menschen in aller Welt war Zion seit der Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 n.C. ein Sehnsuchtsort. In unzähligen Hymnen besingen Christinnen und Christen in aller Welt das himmlische Jerusalem. Für muslimische Menschen ist der Tempelberg in Jerusalem die drittheiligste Stätte. Angehörige dieser drei Religionen leben seit vielen Jahrhunderten in der wirklichen, irdischen, von den vielen Beanspruchungen geprägten Stadt. Dort, wo König David begraben sein soll, dort soll auch Maria entschlafen sein - und so steht auf dem Zionsberg seit 1910 weithin sichtbar die nach der „Entschlafung“ benannte Dormitio-Abtei. Sie ist im Besitz des Deutschen Vereins vom Heiligenlande und wird von Benediktinermönchen bewohnt und bewirtschaftet. Ihr 1973 eingerichtetes ökumenisches Programm „Theologisches Studienjahr in Jerusalem“ hat in vielen deutschen Priesteramts- Pfarramtskandidat:innen die Grundlage für eine gelebte Beziehung zum heutigen Jerusalem gelegt. Wie aber wirkt sich die gegenwärtig besonders zugespitzte politische Lage auf Leben und Arbeit der Mönche aus? Was können sie in der zerrissenen Stadt bewirken?
Zu diesen und anderen Fragen wird uns der Abt der Dormitio-Abtei, Nikodemus C. Schnabel OSB, berichten.
Abt Dr. Nikodemus C. Schnabel studierte Theologie in Fulda, Jerusalem, Münster, München und Wien, promovierte in Liturgiewissenschaft und Ostkirchenkunde, trat 2003 in den Benediktinerorden auf dem Zionsberg ein und wurde dort 2013 zum Priester geweiht. Seit 2023 ist er Abt der Dormitio-Abtei.