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Die Johann-Baptist-Glocke
1580 hergestellt von den Gießermeistern Hans van Hervorde und Teipe Ottnick, Stückmeister aus Osnabrück.
Bronze, Stimmton: e', Durchmesser: 126 cm, Gewicht: 1180 kg. In einem mehrfach erneuerten Stuhl des 20. Jahrhunderts aufgehängt.
Die ziemlich grob geformte Glocke mit ihrer nicht ziselierten Oberfläche und ihrem etwas blechernen Klang zeugt vom Verfall der Glockengießerkunst in den unruhigen Zeiten im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts, als dem Kanonenguß der absolute Vorrang gegeben wurde. Die Glocke, zur Zeit des lutherisch gesinnten Pastors Arnold zum Drenke (1552-1596) angeschafft, ist eines der ganz wenigen übriggebliebenen Objekte aus der kurzen Zeit, in der das reformatorische Rheine, obwohl zahlenmäßig in der Minderheit, das religiöse und politische Leben bestimmte.
Die Renaissanceornamentik ist nur schwer zu erkennen, das zweizeilige Schriftband in römischen Kapitalen (= Großbuchstaben) kaum noch zu entziffern.
B. Ridder gibt 1923 den Text folgendermaßen wieder:
JESAIE 40: VOXDNI DICEBAT CLAMA: ET DIXIT QUIDCLAMABO QUIS CARO FOENUM ET ONIS GLORIA EIUS SICUT FLOS VERBU AUTEM DIE NOSTRI / STABIT IN AETERNU: ANNO 1580. M. HANS VAN HERVORDE U. M. TEIPE OTTNICK.
(= Jesaias 40: Eine Stimme des Herrn sprach: Predige! Und er sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und all sein Ruhm ist wie die Blume des Feldes; das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber des Herren Wort bleibt Ewigkeit. Im Jahre 1580. M. Hans van Hervorde und Teipe Ottnick.)