Kühbach (AIC), Barockplenum von St. Magnus

Die ehemalige Kloster- und heutige Pfarrkirche St. Magnus in Kühbach besitzt ein vierstimmiges Geläut aus einem Guss - komplett 1726 von Langenegger und Ernst in München gegossen!
1. Hl. Magnus - 2. Maria (mit Reliefs Ulrich und Afra) - 3. Michael und Sebastian - 4. Arme Seelen (Relief hl. Florian).
Die Töne werden wie folgt angegeben: e' -5, f' +5, as' -5, b' +2.
Der Höreindruck geht in Richtung eines ausgefüllten Durdreiklangs (e - fis - gis - h), wobei der Abstand der beiden großen Glocken verengt ist.
Das im frühen 11. Jh. gegründete Benediktinerinnenkloster geht in den unteren Teilen des Turms noch in die Romanik zurück. Der einst der Kirche angeglichene Nonnenchor im Westen (15./16. Jh., gratige Wölbung von 1577) hebt sich nun vom 1687-89 errichteten Barockbau ab. Architekt war Giovanni Androi aus Graubünden, der schließlich auch den Turmabschluss entwarf (um 1700).
Das Innere ist tonnengewölbt und verfügt über Wandpfeiler mit Quertonnen und einer Folge von Thermenfenstern, im Chor Okuli über Rundbogenfenstern. Die vornehme Ausstattung beeindruckt durch den kräftigen weißen Stuck aus der Bauzeit und prunkvolle, teils furnierte Altäre mit Gemälden von Andreas Wolff, J.B. Untersteiner, Heinrich Matthäus Mayer und Ignaz Baldauf.
Die Säkularisation 1803 beendete die Existenz des Klosters, dessen Bauten nun als Schloss mit Brauerei genutzt werden (nach Brand 1860 erneuert).
Herzlichen Dank an den Kirchenpfleger fürs Mitläuten der großen Glocke und die Turmbesteigung, an den Freiherrn von Beck-Peccoz, den Aufnahmeplatz im Schlosshof wählen zu können und an User unteroktav fürs Organisieren.
(Text, Fotos und Video: arnoldusglocke 2024)

[@glockenmark]

Die Tonfolge ist eindeutig e’ fis’ gis’ h’ aber verzogen, so höre ich es daraus.

[@arnoldusglocke]

So hab ich's ja auch reingeschrieben.

[@glockenmark]

@@arnoldusglocke hab ich schon gesehen 😃

Zur Tonfolge einfach schreiben: e'-5 fis'-10 gis'-5 h'-14 Dann passt alles.

[@arnoldusglocke]

Es müsste doch die Angabe mit den geringeren Abweichungen mehr dem Höreindruck entsprechen. Tut sie aber nicht.

@@arnoldusglocke Das lässt sich ein Stück weit folgendermaßen erklären: Man geht erst einmal davon aus, dass man als Referenz ein reingestimmtes Geläut auf e'-5 nimmt. Vergleiche ich die fis'-10 dazu, dann habe ich zur Reinstimmung eine Abweichung von -5 HTS, also gehörsmäßig weniger als ein Viertelton. Würde die fis' nämlich bei -13 stehen, dann wäre das schon ein Viertelton Verengung zur e' und vermutlich eher als Halbton wahrnehmbar. Genauso funktioniert es mit der h'-14, die gehörsmäßig tatsächlich auch fast als ais'+2 wahrnehmbar ist. Da ist man gerade so über den 'Kipppunkt' drüber. Das ist hier wahrscheinlich alles etwas komplexer. Die Nominalbildung kommt ja nicht ausschließlich von der Oktave als Teilton her... Bei der h' dürfte die Prime eventuell auch noch ein Wörtchen mitzureden haben.