Рет қаралды 78,171
Es läutet die zweitgrößte Domglocke der Kölner Dom zur Chrisammesse. Zuerst wird die Pretiosa 5 min. solistisch geläutet, danach setzen die 4 kleinere Glocken also die Speciosa, Dreikönigenglocke, Ursulaglocke und die Josephsglocke ein und läuten zusammen mit die Pretiosa für 10 min lang.
Information über die Pretiosa:
Die Pretiosa (lat. pretiosus: kostbar) ist die Glocke 2 des Kölner Domgeläuts. Sie wurde 1448 von Christian Cloit und Heinrich Brodermann in Köln gegossen und ist im Glockenstuhl des Südturmes aufgehängt. Die Pretiosa gilt als eine der klangschönsten Glocken überhaupt und zeugt von dem sehr hohen Standard mittelalterlicher Glockengießerkunst. Bis zum Guss der Kaiserglocke im Jahre 1875 war sie die größte Glocke des Domes.
Die Pretiosa wurde -- nach der 1418 geschaffenen Dreikönigenglocke -- im noch unfertigen Südturm der Kathedrale aufgehängt. Der Guss war schwierig und gelang erst beim vierten Mal. Aus ihrer Inschrift geht hervor, dass sie drei Vorgängerinnen hatte, die, laut verschiedener Quellen, ungefähr die gleichen Proportionen hatten. Wann diese Vorgängerinnen gegossen wurden, kann nur vermutet werden. Jedoch hatte bereits die Turmöffnung zum Aufziehen der Glocke, wie der Bauplan c aus der Zeit um 1300 zeigt, die für die Pretiosa notwendige Größe. Der erste Guss kann somit sehr wohl bereits im 14. Jahrhundert erfolgt sein. Darauf weist auch die für das 14. Jahrhundert typische Majuskel hin, während in der Zeit des Neugusses von 1448 die Minuskel bereits seit einem halben Jahrhundert in Köln üblich war.
Geweiht wurde die Glocke auf die Dompatrone, den heiligen Petrus, die Muttergottes und die Heiligen Drei Könige, deren Grab sich im Dom befindet. Einzelreliefs und die Glockeninschrift weisen auf diese Patronate hin.
Vor dem Hintergrund, dass die Pretiosa seit mehr als fünfhundert Jahren Gläubige zum Gottesdienst ruft, kann gesagt werden, dass diese Glocke ein Stück begreifbare und hörbare Kirchen- und Weltgeschichte darstellt. Zu ihrer Entstehungszeit war sie die größte läutbare Glocke des christlichen Abendlandes.
Die jüngere Schwester der Pretiosa ist die 1449 gegossene Speciosa.
Inschrift:
INSIGNIS STATUS ECCLESIE PROVIDUS SENATUS * CONCILII SANCTE PARILES UOTIS CIUITATIS * HUIUS CUM RELIQUIS GEMINI SEXUS DEO NOTIS * DENUO CONFLARI DANT ME SIMUL ET REOUARI * SUM[M]E CHRISTIFERE PETRI REGUM SUB HONORE * ◊ * ◊ * ◊ * CANTUM REDDO CHORIS UETITUM PRO SINGULIS HORIS * TERQ REFORMATA QUATRO PRECIOSA UOCATA * MILLE QUADRINGENTIS QUADRAGENIS OCTO DONATIS * DUM SONO TRISTATUR DEMON XPS UENERATUR * BRODERMAN HEINRICH CLOIT CHRISTIAN HANT GEMACHET MICH * ◊ *
Auf deutsch übersetzt:
Der ausgezeichnete Stand der Kirche und der umsichtige Senat mit den Wünschen des Rates dieser heiligen Stadt sich vereinend, zusammen mit den übrigen dieser beiden Stände, die Gott unterscheidet, ließen mich wiederum gießen und erneuern, der Christusträgerin, Petrus und den Königen zu Ehren. Zu jeder Stunde gebe ich den Chören den Gesang zurück, was verindert war. Dreimal umgeformt, beim vierten als „kostbar" gepriesen. Eintausendvierhundertachtundvierzig [Jahre] waren gegeben. Der Teufel wird betrübt, wenn ich erklinge, aber Christus verehrt. Heinrich Brodermann und Christian Cloit haben mich geschaffen.
Der Schlagton von:
Pretiosa: g°+1
Speciosa: a°-2
Dreikönigenglocke: h°+5
Ursulaglocke: c'+5
Josephsglocke: d'+2
Quelle: de.wikipedia.or...