Und noch einen, zum Thema Brauchtum/Tradition: Richtig, die Toleranz der Jäger untereinander ist unterirdisch. Wenn ich jetzt mit Bermudashorts und Hawaii-Hemd jagen möchte ist das doch mein Bier! Das ist dem Reh doch egal! Für mich gibt es 2 Definitionen von waidgerecht: - waidgerecht im Sinne von tierschutzgerecht: Und da ist für mich alles gut was die Jagd effektiver macht. Mehr Präzision, bessere Sicht, bessere Tarnung - her damit! - waidgerecht im klassischen Sinn: Also eine Mischung aus Tierschutz und Tradition: Naja, Tradition ist schön und gehört auch ein Stück weit dazu. Aber wirklich obligatorisch ist für mich nur der Tierschutz, Tradition ist Geschmackssache. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass moderner Tierschutz das höhere Rechtsgut ist. "Dem Wild eine Chance lassen" kann doch nicht heißen, dem Wild eine Chance auf einen schlechten Treffer lassen. Wenn ich z.B. höre "im letzten Büchsenlicht erlegt, aber Nachtsicht ist nicht waidgerecht" dreht sich mir der Magen um! Militärische halbautomatische Büchsen: Uhh, warum nicht - Wenn man eine einstellbare Gasentnahme will um einen Schalldämpfer zu verwenden ist man zur Zeit fast auf die militärischen Dinger angewiesen. - Wenn jetzt z.B. einer Jäger und Sportschütze ist und z.B. mit seinem IPSC-Gewehr oder seinem Reservisten-G3 jagen will - warum nicht. Mir ist es lieber derjenige schießt mit dem Gewehr, mit dem er am meisten trainiert und zuverlässig trifft statt dass er sich irgendwo eine "waidgerechte Büchse" leiht und dann z.B. mit dem Abzug nicht zurecht kommt oder beim Drilling doppelt u.s.w. - Für eine Nachsuche in schwierigem Terrain (wenn es da unbedingt ein Halbautomat sein muss) würde ich einem modernen Militärgewehr eine höhere Zuverlässigkeit zutrauen als den meisten jagdlichen Halbautomaten. Und wenn man da wirklich mal Dreck rein kriegt sind sie meist schnell und ohne Werkzeug zerlegbar. - Diese modernen Militärgewehre (AR 10, AR 15,...) sind oft gar nicht so teuer und z.T. wirklich sehr präzise. Das sind zweifelsohne gute Waffen. Bei technischen Sachen (Autos etc.) bin ich es gewohnt, sehr auf technische Vergleichswerte zu achten und eher wenig auf das Äußere. Wenn eine Waffe billiger ist, oder präziser, oder weniger störanfällig unter schlechten Bedingungen, oder es gibt Ersatzteile von verschiedenen Herstellern,...das wären für mich alles pro-Argumente. Ich besitze keine halbautomatische Langwaffe. Aber sollte ich mir so etwas eines Tages z.B. für sportliche Anwendungen kaufen kann es gut sein dass ich sie auch mal jagdlich führen würde. Das ist dem Reh doch egal (ich weiß, hab ich schonmal gesagt).
@olafspetzki4 жыл бұрын
Bogenjagd war ja diskutiert für innerstädtische Anwendungen, weil der Gefährdungsbereich wesentlich geringer ist. Innerstädtische Sauen zeigen nicht annähernd die Scheu wie die Vettern im Wald. Die Annäherung wäre in vielen Fällen nicht das Problem. Dennoch habe ich dazu keine klare Meinung. Als Stadtjäger hat man doch sowieso in der Bevölkerung noch weniger Rückendeckung als sonst...ich hätte Bauchweh wenn ich das machen müsste...