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Diesmal zu Gast bei Mikhail Zygar - Karl Schlögel, einer der berühmtesten deutschen Historiker und Osteuropa-Experten. Er studierte Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik in Berlin, Moskau und Leningrad. Er ist vor allem für sein Buch “Terror und Traum. Moskau 1937” sowie seine Studien über die russische Emigration nach Berlin bekannt.
Wie unterscheidet sich die derzeitige Auswanderungswelle aus Russland von der vor 100 Jahren? Warum ist das Wort "Faschismus" in Bezug auf das heutige Putin-Regime doch nicht ganz angemessen? Und warum hält Schlögel die Reaktion einiger deutscher Intellektuellen für “vulgären Pazifismus”?
Die russische Version finden Sie auf • Москва как Берлин 30-х...
00:00 Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede gibt es zwischen den Auswanderungswellen des frühen 20. und des 21.
04:56 Die Stimmung bei der Einwanderung damals und heute. Die Emigranten des zwanzigsten Jahrhunderts einte die Vorstellung, dass das Ende des Bolschewismus definitiv kommen würde und sie nach Russland zurückkehren könnten. Die Herausforderung bestand darin, russische Traditionen und Kultur zu bewahren. Je mehr Zeit dies in Anspruch nahm, desto schwieriger wurde es. Die Konflikte innerhalb der Emigrantengemeinschaft eskalierten immer mehr. In den 1920er Jahren war das russische Berlin sichtbar: seine Klubs, seine Buchläden, seine Treffen, Jubiläen und Jahrestage. Die russische Emigration ist heute fast unsichtbar.
10:38 Konfrontation nach dem 24. Februar, pro-russische Demonstrationen, pro-Putin russischsprachige Gemeinschaft. Es gibt 3,5 Millionen russischsprachige Menschen in Deutschland, es gibt eine Parallelgesellschaft, die den Ersten Kanal, Wladimir Solowjow, Margarita Simonyan schaut. Dies wird erst jetzt sichtbar.
19:08 Eindrücke aus der UdSSR in den 60er Jahren: wie offen die Menschen 20 Jahre nach dem Krieg waren. Alltagsleben von Moskauer Dissidenten. Nach der Besetzung der Krim habe Schlögel die vom Präsidenten der Russischen Föderation verliehene Auszeichnung abgelehnt, weil er das, was Putin getan hat, für ungeheuerlich halte.
23:12 Im Frühjahr 2014 begann Schögel, die Ukraine regelmäßig zu besuchen, um die Geschichte auf eine neue und gründliche Weise zu studieren. Die meisten Historiker hatten eine imperiale Perspektive vor Augen. Man wird die russische Geschichte auf eine völlig neue Weise betrachten müssen. Es wird schwierig sein, Russland aus der Sackgasse herauszuführen, in die es sich hat führen lassen.
29:52 Sobjanins Moskau - Parallelen mit Nazi-Deutschland 1939, wo Clubs, Cafés und Theater damals auch überfüllt waren.
36:18 Dreißiger Jahre: Spionen und ausländische Agenten. “Elegante Lüge” von Peskow. Der Putinismus als eine eigentümliche Form der Gewaltherrschaft im 21. Jahrhundert
46:00 Das Verschweigen als Generationenkonflikt. “Das große Glück für Deutschland war, dass sich das Ganze militärisch, politisch, moralisch und kulturell als völlige Katastrophe herausstellte."
52:42 Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist ein anderes Russland als in den dreißiger Jahren. Die Sowjetunion der zwanziger und dreißiger Jahre war ein Land der Jugend, eine Utopie der Träume von der Industrialisierung.
1:05:00 Die Reaktion der Deutschen auf den Krieg in der Ukraine: Der Verrat der Intellektuellen.
1:12:21 Wie wurde Putin durch seine Erfahrungen in Dresden beeinflusst? Macht er seine Politik, weil er Iljin und Dugin gelesen hat?
#Schlögel #interview
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