Ketsch [D.-HD] - kath. Kirche St. Sebastian, Geläutepräsentation

Präsentiert wird das Geläut der katholischen Kirche von St. Sebastian zu Ketsch, gelegen im Rhein-Neckar-Kreis.
Die Geschichte einer Ketscher Pfarrei reicht bis in das Jahr 1249 zurück. Aus dieser Zeit stammte auch ein erster Kirchenbau, welcher in Folge eines schweren Hochwassers im 15. Jahrhundert zerstört wurde. Ein Neubau der Kirche erfolgte 1472. Die Pfarrei gehörte zu dieser Zeit zum Landkapitel St. Leon in der Diozöse Speyer. Mit dem Übergang an Baden im 19. Jahrhundert erfolgte ein Wechsel in das Erzbistum Freiburg.
Den Dreißigjährigen Krieg sowie auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Kirche stark beschädigt, wurde sie auch aufgrund ihres geringen Platzes allerdings kurze Zeit später abgerissen. Ein weiterer Neubau erfolgte zwischen 1781 und 1784. 1787 erfolgte die festliche Weihe des Neubaus durch den Speyrer Bischof. Auch dieser Bau währte nur etwas mehr als 100 Jahre, da auch diese Kirche zunehmend zu klein wurde. 1904 wurde sie deshalb erneut abgerissen und so entstand im Jahr 1905 die heutige Kirche, welche nach den Plänen des Architekten Johannes Schroth im neuromanischen Stil als dreischiffige Säulenbasilika erbaut wurde.
Der 56 Meter hohe Kirchturm trägt heute ein besonders interessantes Mischgeläut aus Bronze- und Stahlglocken. Nachdem die Kirche ihr erstes Geläut, hierüber gibt es leider keine genaueren Informationen im Internet, vermutlich im ersten Weltkrieg verlor, erhielt sie im Jahr 1921 drei Gussstahlglocken des Bochumer Vereins, gegossen in der Unterseptimrippe.
Der Tritonus wurde im Jahr 1964 durch eine große Bronzeglocke aus Heidelberg ergänzt. Die kraftvolle g°-Glocke des Gießers Friedrich Wilhelm Schilling wurde in einer seiner Spezialrippen gefertigt. Die Glocke ist zum einen sehr detailliert verziert, zum anderen ist sie mit ihren 5,2 Tonnen, trotz der leichten Rippe, auch erstaunlich kraftvoll und kann sich außerordentlich gut mit den Stahlglocken behaupten.
So besitzt die Ketscher Kirche mit Sicherheit eines der interessantesten Geläute der Region, welches gerade durch die g°-Glocke nach unten hin optimal abgerundet wird.
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DIE LÄUTEGLOCKEN:
Glocke 1 (Christus) | g°±0 | 5.205kgkg | d=2.035mm | 1964, FWS
Glocke 2 | h°+4 | 2.578kg | d=1.800mm | 1921, Bochumer Verein
Glocke 3 | d'-1 | 1.419kg | d=1.493mm | 1921, Bochumer Verein
Glocke 4 | f'+6 | 996kg | d=1.333mm | 1921, Bochumer Verein
Disposition: g°-h°-d'-f'
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ABLAUF DER GELÄUTEPRÄSENTATION:
~0:00 | Intro mit Bilderpräsentation der Kirche und Glocken (im Hintergrund ist zunächst der Uhrschlag und anschließend eine Außenaufnahme des Vollgeläutes zu hören)
~4:44 | Glocke 4 (f‘)
~7:34 | Glocke 3 (d')
~10:57 | Glocke 2 (h°)
~13:59 | Glocke 1 (g°)
~20:38 | Plenum
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Quellen: Gemeindeseite der katholischen Pfarrei St. Sebastian zu ketsch; Wikipediaeintrag zur katholischen Kirche St. Sebastian in Ketsch; #createsoundscape-Beitrag + Glockeninspektionseintrag EBF zur katholischen Kirche St. Sebastian in Ketsch; Video/Ton/Bilder/Schnitt: J.R.
Weitere Informationen zum Geläut: createsoundsca...
Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen der katholischen Gemeinde in Ketsch für die Ermöglichung der Aufnahmen. Insbesondere sei Pfarrer Bertsch ein großes Dankeschön für den netten Empfang und dem netten Küster für die Begleitung ausgesprochen.
Auch danke ich Fabio, Noel und Johann für die Begleitung und die tollen Tage in der Pfalz.
Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht.
Bei der Verwendung meiner Videos bin ich als Urheber darüber in Kenntnis zu setzten. Ebenfalls benötigt der User anschließend meine schriftliche Genehmigung für die anschließende Verwendung der Aufnahmen.
(c) Angelusglocke 2024
Aufnahmedatum: Dienstag, 09.08.2022 im Rahmen eines Sonderläutens.

[@glockenfreak1]

Boaaa auf diese Aufnahme habe ich schon lange gewartet 😊 kaum zu glauben das diese Schilling-Glocke leichtrippig ist so toll

[@Angelusglocke]

Ja, und für ihre leichte Rippe kann die g° auch ordentlich was, wenn auch ein bisschen mehr Gewicht für ihre Durchsetzungskraft noch besser gewesen wären.

[@NoelDPLP]

So ein brutales Geläut ist das! Danke das ich mit dabei sein durfte :-)

[@Angelusglocke]

War ein absolut geiles Erlebnis - gerne! 😄

[@lucaskluck390]

Ketsch hat wirklich ein feines Geläut. Ich muss zugeben dass mir diese Disposition in Verbindung mit den BVG Stahlglocken sehr gut gefällt.

[@Angelusglocke]

Das kann sich schon hören lassen, gell?😉 Ich find‘s auch absolut klasse!

[@newaccount2210]

G dominant 7 chord

[@glockenlandschaft_thueringen]

Ein sehr interessantes Geläut. Die g° ist natürlich sehr schön, erwartet man aber auch nicht anders. Im gesamten auf jeden Fall erhaltenswert, auch wenns verminderte Dreiklänge jetzt auch nicht so mein Fall sind 🙃

[@Angelusglocke]

Ist halt mal etwas besonderes und ich finde es spannend, dass das Geläut so ergänzt wurde und nicht gleich ganz aus dem Turm geflogen ist.

[@Schillingglocke1]

Die g° ist zwar keine schlechte Glocke, aber für die Stahlglocken doch etwas zu leichtrippig. Sie kann nicht so recht fundamentieren

[@Angelusglocke]

Ja, so recht kommt sie mit ihrer leichten Rippe dann doch nicht gegen die Stahldamen an, wenn auch sie für ihr dennoch sehr geringes Gewicht sehr kräftig ist - „Schilling“ halt. 😜🤣

[@NielsvanderGiessen]

Wunderbares Mischgeläut!

[@Angelusglocke]

Trifft es auf den Punkt!

[@gerritbuchwaldt6670]

Feines geläut

[@KhanBell-tk1rd]

Klingt irgendwie eher wie die Kaiserglocke aus Speyer, die Große, die Disco is net so mein Fall aber krass dass Schilling es hinbekommen hat, eine leichte G° zu gießen die Kraft hat wie z.b die Münchener Bennoglocke (GES°). Sehr schön präsentiert und so krass ist es dann auch net, da wir ja wissen, dass Schilling alles gießen kann, von der verbesserten Salzburger Domrippe (Salvator Würzburg) bis zur Hammeschen oder Czudyeschen Papierippe (Christkönigglocke Höchstedt Czudy 4t G°)

[@martinluther4971]

@KhanBell-tk1rd: Sehr interessanter Kommentar, den man öfter lesen muss.....aber was das mit der Disco (welcher?) zu tun hat, erschließt sich mir nicht so ganz....krass und doch nicht so krass...

[@KhanBell-tk1rd]

@@martinluther4971 Ich meinte Disposition also Tonfolge und ich meinte dass FWS halt oft eher Glocken in mittlerer schwerer oder überschwerer Rippe gegossen hat und es daher mich wundert dass er auch so leichte Glocken gut hinbekommt es aber auch kein Wunder ist da FWS ein Meister seines Faches war und alle Rippen gießen konnte