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Krise trifft Machtkampf: Wie ist der BVB zu retten? | kicker klärt auf
Nuri Sahin ist das vorerst letzte Glied einer langen Fehlerkette bei Borussia Dortmund. Neben den sportlichen Problemen hemmen die Grabenkämpfe in der Spitze den Verein. Nun ist Sport-Geschäftsführer Lars Ricken gefragt, kommentiert kicker-Reporter Patrick Kleinmann in seinem Einwurf.
Nuri Sahin konnte es irgendwann selbst nicht mehr hören. "Trust the process", vertraut dem Prozess, hatte der 36-Jährige nach seinem Antritt im Sommer wieder und wieder betont und bei der Saisoneröffnung Mitte August um zwei Dinge gebeten, "die es im Fußball eigentlich nicht gibt: Zeit und Geduld". Beides war am Dienstagabend aufgebraucht, die Entlassung des jungen Trainers nach zuletzt vier Niederlagen am Stück war am Ende keine Überraschung mehr.
Das Vertrauen in den Weg ist den Dortmunder Verantwortlichen verloren gegangen, beim Blick vor allem auf die Bundesliga-Tabelle und die vielen enttäuschenden Ergebnisse schon im vergangenen Jahr ist das nachvollziehbar. Doch Sahin ist bei Borussia Dortmund nur das letzte Glied einer langen Fehlerkette, die weit vor seinem Amtsantritt begann und deren Auswirkungen den Verein noch einige Zeit beschäftigen werden - auch Sahins Nachfolger.
Schon nach der Trennung von Edin Terzic im vergangenen Sommer lag offen, dass der Verein dringend einen Kulturwandel in der Führungsetage benötigt. Die ständigen Grabenkämpfe hinter den Kulissen, Intrigen, Politik, Getuschel und aus Lobbyismus durchgesteckte Informationen, Entscheidungen mehr aus Angst vor Fehlern und schlechter persönlicher Außendarstellung und nicht aus dem Mut zum Risiko, den es braucht, um eine spannende Mannschaft zu formen.Die Beinahe-Erfolge in der Meisterschaft 2023 und in der Champions League 2024 haben intern lange den Blick dafür vernebelt, dass der BVB seit einiger Zeit erschreckend schnell an Bedeutung und Qualität verliert.Jetzt ist es dringend an der Zeit, das zu ändern. Der immer noch neue Sport-Geschäftsführer Lars Ricken muss kurz- und mittelfristig einen radikalen Umbruch einleiten, der auf allen Ebenen des Klubs stattfindet - natürlich in der Mannschaft, aber vor allem auch in den Strukturen der Führungsebene.Dass die aktuelle Konstellation nicht mehr funktioniert, ist spätestens mit der schwarzen Ausgangslage Anfang 2025 offensichtlich.
Nicht sofort einzugreifen würde die Position des BVB als wirtschaftlich und mit immer mehr Abstrichen auch sportlich zweistärksten Vereins Deutschlands massiv gefährden. Warnende Beispiele, wie schnell das gehen kann, gibt es genug.Für Sahin ist die Lage bitter. Der 36-Jährige hatte früh die große Chance bekommen, in seinem Herzensverein eine Ära zu prägen und ist doch ebenso früh damit gescheitert. Ja, er hat taktische Fehler gemacht, Spieler auf dem Weg verloren und hätte von Anfang an einen erfahrenen Co-Trainer an die Seite gestellt bekommen müssen. Auch der Fitnesszustand der Mannschaft gab zuletzt Rätsel auf.
Dem Ex-Profi ist es aber hoch anzurechnen, dass er in seiner kurzen Amtszeit auch in den wiederkehrenden schwierigen Phasen stets klar und ehrlich geblieben ist, sachliche Kritik von persönlichen Angriffen trennen konnte und glaubwürdig stets die Entwicklung des Klubs über sein eigenes Wohl gestellt hat. Am Ende ist er weniger an sich gescheitert, sondern vor allen an den Umständen seiner Amtszeit - und kann erhobenen Hauptes gehen.
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