Moin Toni, super Video und tolle Erklärung zu der Theorie hinter "Segel dichter = Boot schneller".
@billgeiz552016 күн бұрын
Ein jedes Boot hat doch seine individuelle Luv-Geschwindigkeit. Leider hat der "Otto Normalverbraucher" ja weder einen Schlepptank, noch einen Windkanal zu Hause. Auch ist nicht jedes besegelte Wasserfahrzeug mit entsprechenden bordeigenen Meßinstrumenten ausgestattet. Wie könnte man daher, ohne Unsummen zu investieren, die Luv-Geschwindigkeit für sein eigenes Boot verläßlich ermitteln? Seit ewigen Zeiten habe ich im Kopf, daß man sich nach den Wellenkämmen richten soll, welche der wahre Wind erzeugt, und man diese in einem ca. 45°-Winkel ansteuern sollte. Es wird zwar überall betont, daß VMG und VMC nur was für Regattasegeltaktik wären, was ich aber gänzlich anders sehe. Allenthalben wird gerade an der Takelage besegelten Kajaks herumgebastelt, damit sie mehr Höhe laufen, weil deren Produzenten das so nicht im Sinn hatten. Die serienmäßig produzierten Segelanlagen heißen ja nicht selten sogar nur Treibsegel. (Also für ein bloßes Herumdümpeln auf Raumschotkursen.) Das geht hin bis zu vorbalancierten Vorsegeln. Ich habe jedoch aus der ganzen Thematik gelernt, daß es generell von Interesse für ein effizientes Segeln ist, daß man weiß, bis zu welcher Höhe am Wind das Ganze überhaupt einen Sinn ergibt. Hart am Wind über diesen Punkt hinaus zu segeln, kann schließlich letztendlich zum Strömungsabriß an den Segeln führen, wenngleich sich der VMG-Vektor theoretisch vergrößern mag. Alles was man zu diesem und anderen Themen liest, bezieht sich jedoch immer nur auf moderne Segelboote mit Rümpfen im Bügeleisendesign und mit Hochtakelung. Der hier behandelte "Optimist" mit kistenförmigem Rumpf, der in der Zeichnung sogar in Form eines Ziegelsteins dargestellt wird, ist letztendlich aber auch nur ein Vertreter der kurzen Bootsrümpfe mit Plattgatt (Spiegelheck). Was aber, wenn das Boot ein Streckungsverhältnis von über 5:1 und ein Spitzgatt (Kanuheck) hat sowie durch Seitenschwerter ohne Abdrift- od. Luvwinkel unter Gaffelsegeln segelt? Das Sprietsegel des "Optimisten" kommt mit seiner Spiere, statt einer Gaffel, schon in die Nähe eines Gaffelsegels - wenngleich ich den tieferen Sinn, also den Vorteil gegenüber einem Gaffelsegel, in einem Spritsegel, bei welchem das Segelprofil durch das Spriet deformiert wird, wenn sich die Spiere in Lee vom Segel befindet, nicht erkennen kann. Doch ist nicht Nock gleich Nock? Auf historischen Rahseglern mit Besangaffelsegeln oder auch auf Gaffelseglern gab es Gaffelgeeren als Trimmeinrichtung. Gesetzt den Fall, so ein "Optimist" wäre wesentlich länger und hätte einen zweiten Mast - ähnlich wie die sprietgetakelten Torfkähne auf dem Steinhuder "Meer", was würden Boot und Segel davon haben, wenn die Nock mittels Geer an einem zu starken Auswehen gehindert würde? Haben die Holländer die Gaffel deshalb so massiv gekürzt, um das Problem mit einem Gieksegel zu lösen? Das "Optimist"-Segel läßt sich gegenwärtig sicher vor allem deshalb so gut trimmen, weil für dessen Herstellung ein Kunststofftuch zum Einsatz kommt und es mit einem entsprechend integrierten Profil versehen ist. Historische Segel haben ja all diese Vorzüge nicht. Alle Hoch- oder Spitzsegel haben einen Baumniederholer. Traditionelle Gaffelsegel haben keinen, da deren Großbäume angeblich schwer genug sein sollen. Der "Optimist" hat jedoch einen Baumniederholer als Trimmelement. Was macht das Boot, wenn der Baumniederholer nicht benutzt oder nur zu wenig gestrafft wird? Ha, Windbänsel, da muß man auch erst mal welche haben! Sind die Dinger denn ein Muß oder doch eher ein Kann? Vorausgesetzt, man will kein Superduper-Regattasegler sein. An historischen Segeln sind mir auch keine bekannt. Klar habe ich mich auch mit der Thematik fachtheoretisch beschäftigt und zumindest schon mal gelernt, daß diese Dinger mal so und mal so auswehen müssen, je nach Windbedingungen und "See"-Gang. In der Regel werden an Fock wie am Groß je 3 Paare empfohlen. Wäre hier ein Mehr auch wirklich ein Mehr an Information oder nur mehr Verwirrung? Vom möglichst aufrechten Segeln las ich schon vor Jahrzehnten, doch haben wohl viele Segler nicht dieselben Bücher wie ich gelesen. Selbst von den verrückten Plattbodenschiffern gibt es einigen, die glauben, ihr Schiff habe irgendeine Verwandtschaft mit U-Booten, daß ihnen die See bereits über das Schanzkleid in die Plicht schwappt und in den Niedergang läuft. - ab Minute 4:24 kzbin.info/www/bejne/sGqlopeCnZ2ebKc - kzbin.info/www/bejne/mqGYeaeim9SsntE - ab Minute 0:52 kzbin.info/www/bejne/b2jSm4KZnZmBoLM Das kommt davon, wenn man sein ganzes Leben unterhalb des Meeresspiegels zubringt oder zu oft in den 'coffeeshop' geht. Segel raus und weniger arbeiten. Oberschenkel- und Bauchmuskeln. Das klingt ja alles fürchterlich! Segeln soll doch der Erholung und Entspannung dienen, nicht in Arbeit ausarten. Mein Motto heißt: Ich bleibe im Boot, das Wasser bleibt draußen. Zum Schluß noch folgende Frage an den professionellen Fehlererkenner. Was hat denn der Segler in diesem Video: kzbin.info/www/bejne/b3aZlWt3e56FrpI ab Minute 2:15 - soweit das in diesem kleinen Ausschnitt überhaupt zu erkennen ist - alles falsch gemacht, daß er für die Durchführung der Wende gar zum Paddel greifen mußte? Geht das Unvermögen eventuell allein auf ein unzureichendes Equipment zurück? Von Rahseglern weiß ich, daß diese nur bis 60° am Wind segeln konnten und so auf andere Manöver als Jollen zum Wenden zurückgriffen.