Maiandacht und 70 Jahre Fatima-Kapelle in Dermbach

Das „Kapellchen“, wie es liebevoll von den Einheimischen genannt wird ist unterhalb des Hochröhner Wanderweg in der Nähe des Staudblicks in der Rhöngemeinde zu finden. Es besticht durch seine Lage und seine schlichte Schönheit.
Frauen aus der katholischen Pfarrgemeinde pflegen und hegen dieses Heiligenhäuschen.
Im Marienmonat Mai werden hier an den Sonntagen Maiandachten und im Oktober die Rosenkranzandachten gefeiert, die rege besucht werden. Oft werden sie auch als Abschluss oder Beginn einer Wanderung genutzt oder um derheiligen Mutter Gottes eine Bitte im Gebet vorzutragen oder um ihr zu danken.
Diese kleine Kapelle wurde 1952 unter besonderen Umständen erbaut, erst ließ die Baugenehmigung lange auf sich warten, dann wurde diese im November erteilt, aber mit der Auflage, dass das Gebäude im Dezember, also einen Monat später, bereits fertiggestellt sein muss. Man stelle sich das in der heutigen Zeit vor.
Damals wurde am Sonntag im Gottesdienst verkündet, morgen geht es los , also wurde auch am Montag gestartet! Das Unmögliche hat geklappt. Im Dezember standen die Mauern. Der Rest konnte im Mai 1953 fertiggestellt werden. Weihbischof Freusberg (Bistum Erfurt) weihte das Kapellchen, welches damals von Amts wegen noch „Friedenskapellchen“ heißen musste, im Juli 53.
Zwischenzeitlich musste unsere Marien-Kapelle einiges aushalten. Die in Dermbach stationierte NVA hatte oberhalb des Kapellchens einen Schießübungsplatz. Von Querschlägern, ob gewollt oder ungewollt, blieb unser Friedensort leider nicht verschont. Auch heute sind die Einschusslöcher noch zu sehen.
Ironischerweise findet man eines direkt im Schriftzug „PAX“des Bleiglasfensters. PAX ist das lateinische Wort für Frieden. Wir überlegen, diesen einen Einschuss als Mahnmal zu belassen.