Meine Liebeserklärung II: Christa Wolf

[@IrynaBock]

Außer Kassandra kann ich auch Medea noch jedem ans Herz legen. Eine wunderschöne und tiefsinnige Interpretation der antiken Tragödie aus der Sicht der Medea. Überhaupt waren es diese beide Werke, über dich ich Christa Wolf kennengelernt hatte und ich war begeistert. Ich wusste nicht wer Christa Wolf war, wo und wann sie gelebt hat und habe die beiden Werke überhaupt nicht mit Politik oder Geschichte einer bestimmten Zeit verbunden. Ich habe dann auf einem Bücherflohmarkt "Der geteilte Himmel" gekauft, weil es ja von Christa Wolf (meiner Lieblingsschriftstellerin) war und war überrascht und erst auch enttäuscht ein "Produktionsroman" im schrecklichen Stil des sozalistischen Realismus zu lesen. Ich komme wohlgemerkt ursprünglich aus der Ukraine, daher hat alles was die Sowiets "berüht" hatten für mich einen besonders schlechten Beigeschmack. Also habe ich zum ersten Mal nach Christa Wolf recherchiert. Wer sie war, wann und wo sie lebte, wann wurden welche ihrer Werke publiziert. Es ist für mich letztendlich immer noch interessant den geteilten Himmel zu lesen, um auch zu sehen, wie sich die Schriftstellerin entwickelt hat. Und es mindert auch nicht im geringtsten den Wert der anderen Bücher - "Kassandra" und "Medea". Auch glaube ich jetzt, dass ihre Mitarbeit mit Stasi sehr einseitig beleuchtet und verurteilt wurde. Zumindest war es in der Sowiet-Ukraine in den Jahren 1930 - 1957 sicherlich ein Todesurteil, wenn man solche Mitarbeit mit der Tscheka/KGB abgelehnt hätte. Die Mitarbeit war aber auch keine Garantie fürs Überleben. Nach dem Stalin hätte es meist "nur" Ende der Schritfteller-Karriere, Gulag und Verfolgung der Familie bedeutet. Wie es in der DDR war, kann ich schwer beurteilen, aber von den Aussagen der Schriftstellerin scheint es mir, dass es ihr zuerst nicht bewusst war, dass sie mit Stasi kooperiert und/oder was das bedeutet und dass sie später das Ganze aufs Minimum reduziert hat, bws. die Mitarbeit eingestellt hat. Jedenfalls scheint mir eine undifferenzierte herablassende Verurteilung der Christa Wolf hier nicht angebracht. Ich freue mich auf jeden Fall schon drauf auch andere Bücher von ihr zu lesen.

[@martinbrunner7317]

toller beitrag!!!!, ein sehr schönes buch von ihr ist "sommerstück" wunderbar geschrieben bisweilen mit einem tollen humor

[@8hummelchen]

Danke - ich "liebe" Sie war ein wunderbarer Mensch und einmalige Schriftstellerin so schön dass Sie an Christa Wolf erinnern - unvergessen- ich bin aus Bayern....

[@KainUndAbelBooks]

Meine Verehrung geht literarisch bald weiter, denn gestern bestellte ich "Der geteilte Himmel", der meinen in wenigen Tagen erweitern wird. LG aus Sachsen

[@8hummelchen]

Wunderbar 🤗

[@teichoskop4582]

Ein ganz tolles Video und absolutes Highlight auf Booktube!

[@bjornbear3936]

Wunderbarer Beitrag über Christa Wolf. Dein Video ist das perfekte Gegenmittel zu Helga Schuberts diskreditierenden Äußerungen, die ich persönlich als ziemlich geschmacklos empfand. Ich bin seit Jahren leidenschaftlicher Wolf-Leser und müsste zwischenzeitlich fast alles von ihr verschlungen haben, was aktuell noch verfügbar ist. Meine drei Lieblinge sind: „Kindheitsmuster“, „Stadt der Engel“ und ihr grandioses Tagebuch-Projekt „Ein Tag im Jahr“.

[@KainUndAbelBooks]

Ja, die Äußerungen von Schubert empfinde ich auch als unfaires Nachtreten und als scheußliche Vereinfachung der Jüngeren, die viele Erfahrungen Wolfs nicht machen musste, da sie schlicht lange nicht so im Fokus stand. Wolf war ja neben einigen anderen Intellektuellen ein maßgebliches Sprachrohr. Alle von dir genannten Werke möchte ich lesen - na klar, ich möchte ja das Gesamtwerk von ihr lesen. Danke für deine Empfehlungen!

[@Literaturlaerm]

Du hast prinzipiell DAS Video zu Christa Wolf gedreht, was ich gern gedreht hätte. Chapeau! Hab nichts hinzuzufügen. c:

[@KainUndAbelBooks]

Das ist ja ein Spitzenlob, danke dafür!

[@princesstelimena2887]

Vielen Dank! Du has mir viel geholfen bei meinem Hasaufgabben.

[@KainUndAbelBooks]

"Gerne!", sagt der Fuchs.

[@baxxter55]

Sehr gut erklärt und ganz meine Meinung zu den Texten und zur Person .... die Wolf stand für etwas ...

[@dimisberlin1371]

Tolles Video und danke für diesen Beitrag über Christa Wolf. Für mich die beste Deutsche Autorin der letzten 50 Jahre. Eines meiner liebsten Seminare, die ich an der Uni in Griechenland hatte. Meine Lieblingsbücher sind ''Kassandra'' und ''Kein Ort. Nirgends''. Ich kann dir auch ''Der geteilte Himmel'', ''Nachdenken über Christa T.'' und Medea. Stimmen'' empfehlen. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass du jetzt auch eine Abwechslung vertragen könntest.

[@bucherbogi1066]

Supertolles Christa Wolf Special. Ich denke ich habe zwei oder drei gelesen. Halbwegs erinnern kann ich mich an Störfall, das ich tatsächlich als etwas spröde empfand. Ich glaube ich nehme mir nochmal was vor.

[@KainUndAbelBooks]

Dankeschön für deinen Beitrag!

[@kleinesvampirmaedchen1652]

Wow, da hast du ja einiges von Christa Wolf gelesen! Ich hab "Medea -Stimmen" von ihr auf dem SUB, habe mich aber noch nicht getraut, da ich die Figur der Medea spannend finde und hoffe Christa Wolf bringt diejeniegen Facetten heraus, die mich so faszinieren. Habe aber bisher noch gar nichts von ihr gelesen, weiß also nicht ob mir der Schreibstil liegt. Nach deiner Begeisterung brauche ich mir aber wohl keine Sorgen zu machen;)

[@KainUndAbelBooks]

Hallo Vampir! Medea liegt und wartet auch noch bei mir. Auch wenn es nach 40 Minuten Begeisterung widersprüchlich wirkt, möchte ich erstmal eine kleine Pause machen und vielleicht im nächsten Frühjahr mit einer erneuten Wolf-Phase starten. Vielleicht hast du Medea bis dahin ja auch gelesen und kannst meine Eindrücke erweitern. Liebe Grüße

[@jasxnrr]

Ich hab zwar noch nie in meinem Leben ein Buch gelesen aber ich finde deine Videos irgendwie interessant lol

[@KainUndAbelBooks]

Irgendwann ist ja immer das erste Mal. Vielleicht hast du irgendwann Bock aufs Lesen und dann fängst du halt an. So machen es ja die meisten Menschen. Grüße

[@Malika77ful]

Da sehe ich ja ein Buch von Sebastian Fitzek in deinem Regal. Das hätte ich bei dir ja nicht erwartet, wie kam es denn dazu? 😊

[@KainUndAbelBooks]

Das hast du gut erkannt, ich habe zuletzt meinen ersten Fitzek gelesen und war durchaus nicht abgeschreckt. Wie es dazu kam? Meine Partnerin (ein bekennender Fitzek-Fan) hat es für mich ausgesucht. Was man nicht alles tut für die Liebe ;-)

[@rjd53]

Ich habe vor Jahrzehnten >Kein Ort.Nirgends< und >Sommerstück< von ihr gelesen und davon wenig in Erinnerung. Dann lange nichts mehr, und fing vor nicht allzu langer Zeit wieder an, sie zu lesen, die beiden Bände >Ein Tag im JahrMan steht sehr bequem zwischen allen FrontenWas bleibt< und den autobiographischen Roman >Stadt der Engel

[@KainUndAbelBooks]

Danke für die Erwähnung des Buchs von Doctorow, das ich nicht kannte, auf das ich nun aber sehr neugierig bin. Ich werde es auf meine Liste schreiben und bei der nächsten Wolf-Lektüre-Phase hoffentlich daran denken. Deine Einschätzung zu den unliebsamen Autoren teile ich, gerade das Außergewöhnlich und nach nachträglich erhobenen moralischen Konventionen "Falsche" reizt mich als Erkenntnismöglichkeit. Liebe Grüße

[@Hello-wv9zl]

Uhh ein 40 minütiges Video, erstmal ne große Tasse Kaffee machen und ab geht's :D

[@KainUndAbelBooks]

Ist mir leider jetzt (18:25 Uhr) zu spät, sonst würde ich glatt mitmachen. Guten Durst und viel Vergnügen!

[@lowenblume6872]

Ich möchte mich angesichts des wertigen Videos für meine Meinung beinah schämen - aber nur beinah. Der überwiegende Teil meiner Selbst wehrt sich vehement gegen die Ansicht, dass es sich bei Christa Wolf um eine Schriftstellerin mit Integrität handelt. So füge ich mich gerne in die Position der Kritiker ein, die nach der Wende Stellung gegen sie und Intellektuelle im Allgemeinen bezogen und einen Literaturstreit begründeten, in dessen Zentrum "Was bleibt" stand. Denn auch wenn Christa Wolf wie so viele andere Schreibende in der DDR ihrer Sprache beraubt wurde, so hat sie sich doch dieses System zunutze gemacht und profitiert. Ihre Sprachlosigkeit und ihr Schweigen sind ihr Versagen, das als solches schwer wiegt. Untragbar ist ihre Offenbarung der eigens erlebten Überwachung zu einem Zeitpunkt, als sie keinerlei Konsequenzen oder Einschränkungen mehr fürchten musste. "Ich war auch nur ein Opfer" versucht Christa Wolf damit sagen zu wollen. Damit verhöhnt sie jene, die dem Wort mehr Bedeutung beimaßen als dem Schweigen und dabei oft mit ihrer Freiheit bezahlten.

[@andrekoerber7334]

Ich bin anti-links und mag/mochte deshalb die angepasste Mitläuferin nicht. Außer "Kein Ort nirgends" finde alles andere belanglos.