Messer für Mittelalter Markt | Wiegand von Marburg

Diesmal ein Video mit Tipps von mir, welche Messer bei einer Mittelalter-Darstellung oder auf einem Mittelalter-Markt empfehlenswert wären - von geradeso OK bis historisch ziemlich richtig.
Ihr findet mich auch auf Facebook© unter "Wiegand von Marburg" und in Instagram© unter "wiegand_von_marburg".
Außerdem gibt es eine Mail-Adresse namens Wiegand-von-Marburg(at)web.de
Die Webseite unserer Trainingsgruppe:
www.schwert-un...
Die Musik im Clip ist ausschließlich aus der KZbin Audio Bibliothek entnommen.
Meine Kamera: Panasonic Lumix DMC-FZ300
die Schnittsoftware: Da Vinci Resolve 18.1,
die Audiospur wurde mit Audacity 2.1.2 bearbeitet.
Vielen Dank diesmal vor allem meinem Sohn Arne für die "Stimme aus dem Off".

[@lesliediez5163]

Hallo Wiegand, ich wäre froh gewesen wenn es einen solchen Kanal gegeben hätte als ich mit Linving History angefangen habe. Ich finde es gerade für Einsteiger eine ziemliche Erleichterung. Und so bleibt es den heutigen Frischlingen erspart in solche peinlichen Fettnäpfchen zu treten wie ich damals 😂 Ich finde Deinen Kanal top 👍

[@wiegandvonmarburg1358]

Vielen vielen Dank, freut mich sehr, dass du das so siehst.

[@maxlutz3674]

Bei mir ist es entweder ein kleines Brusletto aus Kohlenstoffstahl mit geöltem Griff aus Birkenholz in Ledersteckscheide. Ab und zu kommt auch ein klassischer Flacherlnicker mit. Beim Griff habe das Sambarhirschhorn durch Buchenholz mit Leinölfinish ersetzt. Dazu gehört eine Steckscheide aus Leder. Ich fürchte das ist nicht ganz korrekt. Für einen Zuschauer ist es aber vielleicht noch akzeptabel. Fürs Schärfen habe ich auf Diamantschleifer umgestellt.

[@wiegandvonmarburg1358]

Na bestimmt ist das akzeptabel. Und Diamantschleifer sind natürlich die edelste Variante.

[@xavervomeichenberg7101]

Moin mein guter. Messer,tolles Thema. Erstmal , du kanntest ötzi? Wie war der den so?😅😅😅 Zurück zum Thema . Messer ist ein muss ohne geht im lager nichts. Bei der Darstellung ist das sone Sache. Ein einfaches gebrauchs messer ( sax) hat wohl jeder getragen . Je nach Stand mehr oder wenige prunkvoll. Bei den Griffen scheiden sich die geister, Knochen , Horn oder holz. Ich wurde wegen Horngriff kritisiert. Nach Recherchen stelte sich herraus das horn und knochen wohl schneller verrottet als holz🤔 Ich trage weiter mein Messer mit Horngriff. Ist für mich eine frage der Interpretation. Schönes Video, ich warte immer noch darauf das wir uns mal treffen 😅 Schöne Grüße aus der Egge 👋🛡️⚔️

[@wiegandvonmarburg1358]

Danke Dir für deinen Kommentar - ja schreib mich doch noch mal über [e-mail] an, wo du wann so unterwegs bist, vielleicht ergibt sich ja was...

[@cfchh1905]

Danke für das tolle Video.

[@wiegandvonmarburg1358]

Sehr gerne, Danke für dein Lob.

[@-ManusAdFerrum-]

Lieber Wiegand, einen Sensenwetzstein für ein Messer zu benutzen, ist aber wirklich ein Sakrileg! Diese Steine sind schließlich mit ihrer groben Körnung für einen ganz anderen Zweck geschaffen. Bei dem relativ weichen Sensenstahl möchte ich eine leichte Sägezahnung haben, was für ein Gebrauchsmesser absolut kontraproduktiv ist. Eine entschieden bessere Wahl ist da der Belgische Brocken oder, besonders für Frühmittelalter, der Norwegische Schiefer. Beide Steine sind zum Nachschärfen geeignet, nicht zum Schärfen einer bereits abgestumpften Klinge. Das geht wirklich nur auf dem von Dir vorgestellten Wasserstein in der angegebenden Körnung. Im Extremfall muß mit dem Bandschleifer die Schneide neu angelegt werden. Selbigen kann man übrigens auch gut zum Umarbeiten handelsüblicher Messer benutzen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man durchaus die Klinge den alten Formen anpassen, indem man die kurze Schleiffase in einen leicht balligen Schliff umwandelt, eventuell den Handschutz wegschleift oder dem kompletten Griff- soweit möglich- eine andere Kontur gibt. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Dein Gotland-Messer ist in meinen Augen ein sehr schönes Stück, samt der stilechten Scheide. Was ich an dem Messer selbst bemängele, ist die kurze Fehlschärfe, die es so bei originalen Stücken nicht gab. Ansonsten hab Dank für dieses kompakte und informative Video!

[@wiegandvonmarburg1358]

Ja, schon richtig, den groben Wetzstein würde ich auch nicht nehmen - es gibt aber auch feine, die kann man für ein Gebrauchsmesser schon mal nehmen, finde ich. Ansonsten kann ich dir bei allen Punkten deines Kommentars nur rundheraus Recht geben.

[@-ManusAdFerrum-]

Weißt Du, wenn man selber über 30 Jahre Messer baut, vorwiegend Scandis, aber genauso nach historischem Vorbild samt Montierungen, dann entwickelt man ein sehr persönliches Verhältnis zu diesem sehr persönlichen Werkzeug. Nicht nur, was das Design angeht, auch wie man es behandelt, pflegt und gebraucht. Ein Messer spricht nicht nur das Auge an, sondern auch oder gerade die Haptik. Wenn es perfekt in der Hand liegt, die Klingengeometrie stimmt und es seine Arbeit gut verrichtet, ist es irgendwann kein bloßer Gegenstand mehr, sondern ein vertrauter Begleiter und verläßlicher Freund.

[@wiegandvonmarburg1358]

Verblüffend, wie oft sich hier Menschen einfinden, die mir aus der Seele sprechen. Du hast ja so recht, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

[@MrWood-nc3bt]

Vielen Dank für dieses informative Video. Ich mag Deine unaufgeregte Art. Mach weiter so.

[@wiegandvonmarburg1358]

Ich danke dir. Ja, ich bin immer wieder mit neuen Ideen am Ball.

[@rock3r89]

Schade das es hier keine Bildkommentare gibt. Ich hab mir diesen Monat ein Messer auf dem Frühjarsmarkt in Haithabu gekauft... Der griff ist aus Horn und der Messermacher hatte da als Verzierung den Kopf von Odin reingeschnitzt.

[@wiegandvonmarburg1358]

Schick mir doch das Bild mal an die E-Mail-Adresse, die ich im Infobereich verlinkt habe...

[@snatt3866]

Von der Firma Helle (Norwegen) gibt es das Messer "Viking". Ich denke, das Modell kommt einem mittelalterlichen oder sogar frühmittelalterlkchen Messer sehr nahe.

[@wiegandvonmarburg1358]

Ja, das ist wahrscheinlich die perfekte Mischung aus modernem Messer und klassischem Design - oh Gott, ich klinge schon wie ein Werbetexter 😲 😀😁

[@brunzel73]

Danke für das schöne Video. Gab es eigentlich im Mittelalter auch Klappmesser? Schließlich gab es ja auch schon so etwas wie "Multitools" im Spätmittelalter.

[@wiegandvonmarburg1358]

Die gibt es in der Tat - sogar schon bei den Wikingern. Guck mal hier www.peraperis.com/de/info/realia-sachkultur-antike-mittelalter/messer-im-mittelalter.html (ganz unten auf der Seite)

[@Rudolf_von_Heckenrain]

Prima in Szene gesetzt und informativ. Ich selbst baue Messer und Saxe in nahezu allen Größen aus ausgedienten Kreissägeblättern. Griffe aus Holz, Geweih oder Knochen. Je nach Verfügbarkeit. Na ja und nach deinem letzten Video traue ich mich auch wieder daran, für diese Messer Scheiden zu bauen.

[@wiegandvonmarburg1358]

Oh wow, wusste ich gar nicht - das wäre doch auf jeden Fall ein Thema, über das wir demnächst mal wieder quatschen könnten oder?

[@Rudolf_von_Heckenrain]

Ja gerne. Einige Messer habe ich derzeitig noch auf Vorrat liegen. Saxähnlich, mit Klingenlänge ab 25 cm aufwärts. Dazu gibts aber auch ein Video von mir. kzbin.info/www/bejne/g3aWfZpsZrWrg9U

[@KastorDJT]

Ich war schon bei der Einleitung über den Werkzeugcharakter sehr begeistert! Tolle Zusammenfassung! Persönlich habe ich ein Messer in der Art von Nr. 7 zusammen mit einer Ahle. Leider kein Kohlenstoffstahl. Die Anmerkung zum Schleifen und scharfen Messern, klasse! Gehe zwar nicht als Reenactor aber in eine Sammlung gehört so was rein. Mein zweites Mittelalter "Messer " wäre mein 40cm Dolch zu welchem natürlich auch der entsprechende Anderthalbhänder gehört. Beides von der Seelenschmiede und rattenscharf. 2 von meinen nordischen gingen wohl auch durch.

[@wiegandvonmarburg1358]

Kann man sich immer wieder dran erfreuen oder? Und noch'n Messer geht immer 😀😁

[@-ManusAdFerrum-]

Seelenschmiede, Stefan Roth... Eine hervorragende Entscheidung. Gratuliere Dir!

[@moniaqua_on_youtube]

Danke für das Video. Messer, fein, scharf, sehr fein, Karbonstahl super, der taugt auch bei modernen Messern. Nur, was macht man mit dem Schleifstein, wenn man beispielsweise im Lager schleifen möchte? Die gezeigten sind ja eher modernerer Natur. Was wäre für z.B. Frühmittelalter denn passender?

[@wiegandvonmarburg1358]

Erst mal Danke für das Lob! Die Frage nach den Schleifsteinen ist interessant. Soweit ich weiß, wurden feinste Granat- und Sandsteine (überwiegend aus Quarz) sowie Korund schon früh in ganz Europa gehandelt (ähnlich wie Feuersteine auch). Bekannte Lagerstätten waren die belgischen Ardennen, die schwäbisch/fränkischen Berge für Wetzsteine und andere Vorkommen (z.B. in den Alpen oder der Slowakei). Also der mit Bindemittel zusammengepresste Korund ist gar nicht so weit weg von seinem natürlichen Vorbild...

[@moniaqua_on_youtube]

@@wiegandvonmarburg1358 Ah, danke. Dann hätte ich besser mal letztens vor den belgischen Brocken nicht sinnierend gestanden, sondern einen mitgenommen, zumal der im "normalen" Leben auch ganz praktisch ist. ☺

[@wiegandvonmarburg1358]

Ganz genau. 😊

[@berndfried5652]

Darf man denn auf diesen Veranstaltungen scharfe Messer dabei haben? Ich dachte sie müssen stumpf geschliffen sein, oder gilt das nur für Schwerter?

[@wiegandvonmarburg1358]

Messer darfst du scharf mitführen, insofern ihre Klinge nicht 12 cm überschreitet UND im sogenannten Brauchtumsbereich, bzw. als Werkzeug (z. B. Kochmesser) sind auch längere Klingen erlaubt. Scharfe Schwerter gelten generell als Waffen und dürfen NICHT geführt werden. Siehe: www.lexika.de/allgemein/waffengesetz-in-deutschland-teil-1-messer-und-schwerter/

[@berndfried5652]

@@wiegandvonmarburg1358 danke für die fundierte Infos

[@Zietenhusaren]

Ganz prima erläutert, vielen Dank. Eine Frage stellt sich mir. Gibt es eine chronologische Einordnungen bei der Heft-/Griffanbringung an der Klinge, bezüglich Angelvernietung und/oder Quernieten?

[@wiegandvonmarburg1358]

Da bin ich im Moment ein bisschen überfragt - möglicherweise ist das eher ein geographisches Gefälle - Nord/Süd, denn nordische Messer werden ja immer noch überwiegend als Steckangelmesser gebaut... Müsste ich mal recherchieren.

[@Zietenhusaren]

Vielen Dank, das ist schon mal ein Anhaltspunkt.

[@-ManusAdFerrum-]

Grundsätzlich unterscheiden wir bei Messern 2 Formen, nämlich Spitzangel und Flachangel, jetzt mal unabhängig von der Form der Klinge. Messer mit Spitzangel, bei denen diese durch eine Längsbohrung im Griffmaterial geschoben und entweder am Ende vernietet oder einfach nur umgebogen wird, oder blind endend im Griff verklebt, sind die ältesten Formen und kamen nie wirklich aus der Mode. Vom Frühmittalalter an, also fränkisch/alamannisch/sächsisch, über slawische , angelsächsische und skandinavische Formen - überall finden wir sie bis zum finnischen Pukko und den schwedischen und norwegischen Messern. Das Material war meist ein 3-Lagen-Stahl mit einer härtbaren Schneidleiste in der Mitte und weicherem Material für Klingenkörper und Angel. Dazu kommt ein Flachschliff und ein kräftiger Klingenrücken. 5-7mm am Klingenansatz sind nicht ungewöhnlich. Das Griffmaterial ist zumeist Holz- Eibe, Esche, Obstbaumholz, im Norden Birke und Salweide. Horn und Geweih sind zum Teil nachgewiesen, waren aber sehr selten im Vergleich zum Holz. Flachangelmesser sind im Fundgut etwa seit dem frühen 13. Jh nachgewiesen, häufig in Gestalt der im Video gezeigten Eßmesser und später der Bauernwehr und des Langen Messers. Da bewegen wir uns aber schon im 15.Jh und danach. Bei diesen Messern wurden gern Griffschalen aus Knochen, Horn oder Geweih verwandt. Das bot sich auch an, da sich aus diesen Materialien eher Platten zum Beschalen, als Vollgriffe fertigen lassen. Die Befestigung erfolgte über Voll- oder Hohlnieten , zumeist aus Buntmetall. Wer es ganz authentisch haben möchte, rollt sich die Nieten selbst aus Blech und läßt die Stoßkante offen. Das vorgestellte Buch von Olaf Goubitz ist m.E. unbedingt zu empfehlen, wie auch "Knives and Scabbards" über die Sammlung des London-Museums. Lange Zeit das Standardwerk zum Thema, allerdings notgedrungen sehr England-lastig.

[@dorn3n]

Hey Wiegand, Dank Dir für das Video. 🙂

[@wiegandvonmarburg1358]

Bitteschön, Sehr gerne.

[@bigb.5826]

Wiggi...wie immer cool !!

[@wiegandvonmarburg1358]

Vielen vielen Dank.

[@bigb.5826]

@@wiegandvonmarburg1358 Immer wieder gern !!

[@Anunum-cq2dy]

Am Besten bei einem Messer/Schwertschmied kaufen bzw. individuell fertigen lassen. Der Messerschmied auf der Markt auf der Sababurg z.B. ist hervorragend und stellt nach historischen Originalen die zum Teil auch namtenlich benannt sind her.

[@wiegandvonmarburg1358]

Ja, das ist natürlich immer empfehlenswert. 👍