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Bis heute ist Russland das einzige Land auf der Welt, das neben seinen Atom-U-Booten auch noch eine zivile, nuklear betriebene Flotte unterhält. Sieben Atomeisbrecher und ein atomar betriebenes Containerschiffdurchpflügen das ewige Eis in Russlands hohem Norden. Es sind schwimmende Atomkraftwerke, deren Reaktoren bis zu 70.000 PS entfesseln, um sich durch das meterdicke Eis zu brechen. Sie halten eine schmale Fahrrinne offen, über die Russlands Rohstoffe Richtung Westen transportiert werden und der hohe Norden mit Gütern versorgt wird.
Für die Männer und Frauen an Bord der Schiffe ist das eine Herausforderung, denn im Winter fallen die Temperaturen bis minus 40 Grad. Autor Roland Strumpf fuhr mit an Bord der Sevmorput entlang der Nordpassage von Murmansk bis nach Dudinka.
Es ist kalt in Murmansk, eisig kalt. 20 Grad unter Null und von Norden bläst ein schneidender, unerbittlicher Wind. Nur einige, kurze Wochen dauert der Sommer in dieser Region. Im Hafen wird die Sevmorput beladen. Verpflegung, Ersatzteile und Brennstoff für die Arbeiter auf den Gas - und Erdölfeldern in Sibirien. Sevmorput, das steht für severny morskoi put, für die Nordpassage. Diktator Stalin hatte einst die Idee, sich den hohen Norden Russlands untertan zu machen. Eine Passage wollte er schaffen, von Murmansk bis in den fernen Osten Russlands, die das ganze Jahr über befahrbar ist. Eine Demonstration seiner Allmacht sollte es werden, die selbst das Eis des hohen Nordens bezwingt.
Roland Strumpf ist Korrespondent im ZDF-Studio Moskau. Mit ihm fuhr ein 3sat-Team an Bord der Sevmorput von Murmansk bis Dudinka, entlang der Nordpassage.