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Die Schlägerungen für Murkraftwerk und Skandalkanal haben die Innenstadt erreicht. Auch am Murufer auf Höhe des Augartens fallen nun die Bäume. Die Zerstörung der Natur hat weitreichende Folgen. Laichplätze international geschützter Tierarten wie Huchen oder Äschen werden zerstört. Sie verschwinden unter den Raupen der Bagger, welche die Baustraße für den ZSK vorantreiben.
Die Arbeiten für Murkraftwerk und Kanal haben nun die Grazer Innenstadt erreicht. Fassungslos stehen Passanten am Augartensteg und erleben direkt im Herzen der Stadt, die Zerstörung, die das 160-Millionen Projekt mit sich bringt. Auch auf Höhe des Augartens fallen nun die Bäume am Murufer. Noch bis zur Radetzkybrücke sollen die Arbeiten in der Innenstadt fortgeführt werden.
„Das die Arbeiten bis hierher gehen würden, wussten wir nicht“, sagen viele Passanten, „Immer wieder ist in den Medien betont worden, die Schlägerungen seien abgeschlossen. Und nun sehe ich, wie hier die alten Bäume fallen. Jeden Tag gehe ich hier zur Arbeit. Ich bin von diesem Anblick schockiert.“
Für das Bild verantwortlich ist die Energie Steiermark. Zwar wird hier der Zentrale Sammelkanal gebaut, dieser ist jedoch nur wegen des Kraftwerksbaus notwendig. Nicht nur 7 Millionen an illegaler Förderung sollen damit in das Projekt fließen, sondern auch die Stadt soll großzügig zur Kasse gebeten werden. Insgesamt 160 Millionen zahlen wir SteuerzahlerInnen für die Zerstörung unseres Landesflusses. „Die Folgekosten sind hier noch gar nicht mitgerechnet. Wir sprechen nicht nur von Wartungskosten für den Kanal, sondern auch von Langzeitfolgen für die GrazerInnen und deren Fluss“, erklärt Steven Weiss der Plattform „Rettet die Mur“.
Besonders tragisch für NaturschützerInnen und Fischer - auch die wenigen verbliebenen Äschen- und Huchenlaichplätze sind vom Bau betroffen. „Bedrohte und fließwasserliebende Fischarten finden nur noch wenige intakte Lebensräume für die Vermehrung. Von 34 nachgewiesenen Fischarten werden 20 für immer ihren Lebensraum im Grazer Stadtgebiet verlieren. Darunter etwa der international geschützte Huchen, dessen nachgewiesene Vermehrung ein Indikator für ein gesundes Gewässer war. Dass hier Laichplätze waren, hat man gewusst. Ich habe das dokumentiert und vorgelegt. Jetzt wurden sie von Baggern überrollt.“, erklärt der langjährige Huchenfischer Franz Keppel.