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Die Museumsinsel als einzigartiges Ensemble einer Bildungslandschaft repräsentiert 100 Jahre Museumsarchitektur in der Mitte Berlins. Die Wiedervereinigung Deutschlands eröffnete die historisch einmalige Chance, die geteilten Sammlungen in Ost und West wieder zusammenzuführen. 1999 stellte die UNESCO die Museumsinsel als Weltkulturerbe unter ihren Schutz.
Für die Sanierung der Gebäude und die zeitgemäße Entwicklung des gesamten Museumsquartiers hat der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz 1999 einen Masterplan beschlossen, der auch Teil der Bewerbung um das Prädikat „Weltkulturerbestätte" war. Er begreift das Ensemble der fünf historischen Bauten als eine inhaltliche Einheit, respektiert aber die architektonische Autonomie der Häuser. Die Umsetzung der Idee des Masterplans hat die 1998 gebildete Planungsgruppe Museumsinsel übernommen, die sich aus den mit der Sanierung der einzelnen Häuser beauftragten Architekturbüros unter der Federführung von David Chipperfield Architects zusammensetzt.
Auf der knapp einen Quadratkilometer großen Insel in der Spree werden in einer Tempelstadt der Kunst und Kultur über 600.000 Jahre Menschheitsgeschichte präsentiert. Die archäologischen Museen werden auf ihrer Basisebene räumlich und thematisch durch die Archäologische Promenade miteinander verbunden werden. Sie ist das inhaltliche Band, das die Kulturen der antiken, abendländischen Welt in einer fächerübergreifenden Gesamtschau präsentieren wird. In einem Hauptrundgang im Pergamonmuseum werden den großen Besucherströmen mit der Monumentalarchitektur der alten Welt die Highlights der Berliner Museen präsentiert werden, die gleichzeitig aber auch räumlich den zugehörigen Sammlungen zugeordnet bleiben. Dem Individualbesucher bieten die einzelnen Häuser mit ihren eigenen Zugängen eine ungestörte, intensive Begegnung mit den jeweiligen Sammlungen.
Die James Simon-Galerie zwischen Neuem Museum und Kupfergraben wird die Besucher willkommen heißen und die Besucherströme über die Insel verteilen. Sie wird der Hauptzugang zu den einzelnen Museen und zum Hauptrundgang sein und die zentralen Servicefunktionen für die gesamte Insel wie Café, Museumsshop und Auditorium aufnehmen. Darüber hinaus bietet sie Raum für wechselnde Präsentationen der Museen.
Die das Neue Museum und die Alte Nationalgalerie rahmenden Kolonnaden wurden freigestellt bzw. wiederaufgerichtet. Zur James Simon-Galerie hin werden sie in moderner Formensprache fortgesetzt werden. Die Freiflächen werden neu gestaltet und für Besucher bis zu den Höfen des Bode-Museums geöffnet.
Die wissenschaftlichen Verwaltungen mit Bibliotheken und Archiven, Studiendepots und Restaurierungswerkstätten werden auf den jenseits des Kupfergrabens liegenden „Museumshöfen" zusammengefasst, um so Raum für Infrastruktur- und Serviceeinrichtungen zu gewinnen.
Mit diesem Konzept wird das Ensemble Museumsinsel seine zukunftsfähige Vollendung finden.
www.smb.museum