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Krunoslav Šebrek, der den Wilhelm Tell in der Neuinszenierung von Schillers gleichnamigem Theaterstück spielt, trifft Kollege und Ensemblemitglied Nahuel Häfliger (der andere Rollen in dem Stück verkörpert) nach der Probe zum gemeinsamen Mahl. Natürlich dreht sich im Gespräch der beiden Schweizer (am besten Untertitel aktivieren...) alles um die Arbeit an dem Stück.
WILHELM TELL
von Friedrich Schiller
Kein Drama hat den deutschen Sprichwortschatz so bereichert wie Schillers »Wilhelm Tell«. Dies hat mit der Rolle dieses Schauspiels in der deutschen Geschichte zu tun: Es wurde immer wieder zur politischen Stellungnahme herangezogen. Aber ist es das ›Revolutionsdrama‹ schlechthin? Oder bringt nur der im Alleingang vollzogene Tyrannenmord eine wirkliche Änderung der Verhältnisse hervor?
Schiller entwirft drei Handlungsstränge: Tell weigert sich, den auf dem Marktplatz provokant installierten Hut des brutalen Burgvogts Gessler zu grüßen. Um ihn zur Räson zu rufen, zwingt Gessler Tell, einen Apfel vom Kopf seines ihn begleitenden Sohnes zu schießen. Tell gelingt das Ungeheure. Aber er lässt Gessler wissen, dass ein zweiter Pfeil ihn getötet hätte, wäre der Schuss missglückt. Eine Todfeindschaft ist damit besiegelt. Parallel proben die vom Habsburger Kaiserreich unterdrückten Schweizer den geheimen Widerstand. Und dann gibt es noch die konfliktreiche Beziehung zwischen Berta von Bruneck und Ulrich von Rudenz, die beide in verschiedenen politischen Lagern stehen und ihre Liebe in den sich überschlagenden Ereignissen auf den Prüfstand stellen müssen.
Seit der Uraufführung 1804 wird um die Deutungshoheit dieses Schauspiels gestritten: Mal diente es der eigenen nationalen Bestätigung, mal begleitete es, als Revolutionsstück gelesen, gesellschaftliche Umbrüche. Nun unternimmt Hausregisseur Jan Neumann den Versuch, »Wilhelm Tell« auf seine Aktualität hin zu untersuchen.
Die Premiere findet im Rahmen der »Woche der Demokratie« statt.
www.nationaltheater-weimar.de...
Regie: Jan Neumann // Bühne: Oliver Helf // Kostüme: Nini von Selzam // Musik: Johannes Winde // Dramaturgie: Beate Seidel // Mit: Gulab Jan Bamik, Nahuel Häfliger, Bastian Heidenreich, Sebastian Kowski, Max Landgrebe, Nadja Robiné, Krunoslav Šebrek, Isabel Tetzner
Zum Podcast (gesprochen von Beate Seidel, Chefdramaturgin am DNT Weimar) geht es hier: / podcast-wilhelm-tell-f...
Video: Sebastian Beeskow