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Disposition: d', fis', (a', cis")
Gießer: Grassmayr 1957 (1), 1924 (2), Alexander Löffler (3), Hans Christoph Löffler (4)
Da der Übergang über den Reschenpass seit alters her wichtig war, sind Besiedlungsspuren seit der La-Tene-Zeit im Umkreis Nauders nachweisbar. Wo jetzt das eng gebaute Dorf liegt, soll sich die von Claudius Ptolemäus 140 n. Chr. erwähnte römische Straßenstation "Inutrium" an der Via Claudia Augusta befunden haben. In spätrömischer Zeit siedelten sich hier Rätoromanen an, auf welche der Name "Danuder" zurückgeht, der heute noch speziell im benachbarten Engadin in Gebrauch ist. Urkundlich scheint "Nuders" 1152 auf. Neben den Rätoromanen gab es auch deutsche Siedler, die sogenannten Freisaßen, die ähnliche Rechte wie Adelige besaßen und bis 1633 im Tiroler Landtag vertreten waren. Bis ins 17. Jh. hinein wurde hier rätormanisch gesprochen, was heute noch in zahlreichen Flur- und Gewässernamen weiterlebt und sich im harten Oberinntaler Dialekt bemerkbar macht. Das Gericht Nauders reichte über den Reschen bis zur Malser Heide und bis 1652 ins Unterengadin. Daher musste der Richter Tiroler sein und beide Sprachen beherrschen. Sitz des Gerichtes war das bis ins 13. jh. zurückgehende Schloß Naudersberg, welches mehrmals die Besitzer wechselte und jetzt als Museum des Landes Tirol in Gebrauch steht. Zur weitläufigen Gemeinde am Dreiländereck gehören außer dem Dorf noch einige Gehöftegruppen, die sogenannten rätischen Fluren. Bedeutend ist auch die Bergstraße von der Kajetansbrücke über Hochfinstermünz zum Stillebach, welche mehrmals ausgebaut wurde. Hier befindet sich auch das Sperrfort Nauders aus dem 19. Jh. Eine weitere wichtige Zufahrt führt vom Schweizer Niemandsland über Martinsbruck und die Franzenshöhe zum Dorf. Nachdem in der Gegend vom Reschen das Skigebiet Pieng-Tscheyeck erschlossen wurde, hat sich Nauders zur einem bedeutenden Tourismusort entwickelt.
Bei der Geschichte der Pfarrkirche geben sich die Heiligen Valentin von Rätien und Valentin von Terni buchstäblich die Hand. Ersterer soll der Überlieferung nach hier die erste Kapelle gebaut haben, die er seinem früher heilig gesprochenen Vorbild weihte. Die Herren von Montfort errichteten 1073 eine größere Kapelle, welche mit der Errichtung einer Urpfarre 1152 zur Kirche umgebaut wurde. Nachdem diese in den Engadiner Kriegen 1499 mit dem Dorf niederbrannte, errichtete man sie 1512 im spätgotischen Stil wieder. Chor und Turm stammen noch aus dieser Zeit. 1830 erweiterte man das Langhaus durch seitenschiffartige Gänge und 1867/72 wurde die Kirche im Stil des Historismus umgestaltet. Der neuromanische Hochaltar trägt das Bild des hl. Valentin von Terni von Karl von Blaas (1863), die Bilder an den Seitenaltären stammen dagegen von Franz Stecher (1843). Größter Schatz der Kirche sind aber die spätgotischen Schnitzaltäre in den Chorflanken, wovon der linke Reliefs besitzt, die Jörg Lederer zugeschrieben werden (um 1525).
Aus dem Kirchturm erklangen seltsamerweise zu Pfingsten nur die zwei großen Glocken! Bei der anwesenden Bevölkerung möchte ich mich wieder für das Verständnis für die Aufnahmen bedanken und dieses Video wieder Orgelix widmen!