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- Das Hantavirus springt von Rötelmäusen auf den Menschen über - durch die Luft. Dieses Jahr ist die Infektionsgefahr besonders hoch. Marktcheck zeigt die Symptome und wie man sich schützen kann.
Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 22. Juni 2021, siehe • Video
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Hantaviren treten häufig in Baden-Württemberg auf, in Regionen mit viel Buchen- und Eichenwald. Hier fühlt sich die Rötelmaus wohl, die den Hantavirus überträgt. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland gibt es nur wenige Fälle. Sogenannte Mastjahre mit vielen Bucheckern bieten den Nagern reichlich Nahrung und gute Fortpflanzungsbedingungen. 2020 war ein solches Mastjahr. Deshalb gibt es jetzt besonders viele Rötelmäuse und besonders viele Hanta-Infektionen.
HANTAVIRUS WIRD DURCH RÖTELMÄUSE ÜBERTRAGEN
Für Deutschland relevante Wirtstiere sind vorwiegend die Rötelmaus (Myodes glareolus) und die Brandmaus (Apodemus agrarius). In jüngster Zeit wurden neue Hantaviren auch in bisher unbekannten Reservoirwirten wie Spitzmäusen, Maulwürfen, Fledermäusen und einer Heimratte nachgewiesen.
Rötelmäuse sind kleiner als Hausmäuse, haben ein fuchsrotes Fell, einen grauen oder weißen Bauch und längere, schwarze Haare am Schwanz. Baden-Württemberg bietet mit seinen Wäldern einen idealen Lebensraum für die Mäuse. Sie tragen auch häufig den Virus in sich. Ist eine Population durchseucht, hält sich das Virus dort. Auch deshalb kommt es zu steigenden Fallzahlen. Es handelt sich oft um die gleichen Landkreise.
INFEKTIONSGEFAHR IM HAUS, IM GARTEN, IM WALD UND DURCH HAUSTIERE
Hantaviren werden mit dem Kot, Speichel und Urin der Rötelmäuse ausgeschieden. Mit der Zeit zerfällt der Kot zu Staub. Dieser ist ganz leicht. Schnelle Schritte durch das Laub im Garten, im Wald - oder auch ein Fahrradreifen - genügen, um ihn aufzuwirbeln. Auch beim Zelten oder Geocaching kann man sich über den Staub anstecken, aber auch bei Reinigungsarbeiten im Keller, auf dem Speicher und in Schuppen - oder wenn die Hauskatze tote Mäuse in die Wohnung bringt. Eine Infektion ist auch durch Viren etwa auf Heidelbeeren oder Waldpilzen möglich.
Über Aerosole gelangen die Hantaviren in die Lunge und ins Blut. Es dauert rund zwei Wochen, bis die Krankheit ausbricht. Meist beginnt sie mit Grippesymptomen, oft verbunden mit starkem Kopfschmerz.
WIE VERLÄUFT DIE KRANKHEIT?
Eine Infektion mit dem Hantavirus kann schwere grippeähnliche Symptome auslösen, etwa tagelanges hohes Fieber, Kopf-, Bauch- und Gliederschmerzen. Auch Nierenprobleme und -versagen können auftreten. In der Regel ist das gut behandelbar, indem man die Symptome lindert. Eine ursächliche Therapie gibt es noch nicht.
Am häufigsten erkranken Männer. Kinder scheinen weniger anfällig für das Virus zu sein. Bei ihnen kann eine Infektion sogar unbemerkt verlaufen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Spätfolgen gibt es bei Hanta-Infektionen meist nicht. Wer erkrankt war, ist für eine gewisse Zeit immun. Wie lange die Immunisierung anhält, ist noch nicht erforscht.
SO KÖNNEN SIE SICH VOR HANTAVIREN SCHÜTZEN
Das Robert-Koch-Institut, RKI, gibt Tipps zum Schutz vor Infektion:
- Lebensmittel für Nager unzugänglich lagern, um sie nicht anzulocken. Hilfreich sind dicht schließende Schränke oder Behälter.
- Wasser oder Futter für Haustiere über Nacht nicht offenstehen lassen.
- Auch Abfall so verwahren, dass Nagetiere nicht drankommen.
- Keine Essensreste und tierischen Abfälle auf dem Hauskompost entsorgen.
Für die Beseitigung von toten Mäusen, Mäuseausscheidungen und die abschließende Säuberung empfiehlt das RKI:
- Tragen Sie Gummihandschuhe und Mundnasenschutz. Empfohlen wird eine Atemschutzmaske (FFP3).
- Lüften Sie vor Beginn der Reinigung gut durch, für mindestens 30 Minuten.
- Vermeiden Sie, Staub aufzuwirbeln.
- Benutzen Sie keinen Staubsauger, Viren könnten über die Abluft abgegeben werden.
- Besprühen Sie Mäuse, belegte Fallen und Mäuseausscheidungen zuerst gründlich mit einem handelsüblichen Haushaltsreiniger. So verhindern Sie, virusbeladenen Staub aufzuwirbeln.
- Geben Sie tote Mäuse in eine Plastiktüte, verschließen und entsorgen Sie sie mit dem Hausmüll.
- Reinigen Sie alle betroffenen Böden, Arbeits- und Oberflächen sowie benutzte Mausefallen gründlich.
- Duschen Sie Körper und Haare gleich nach den Reinigungsarbeiten.
- Waschen Sie die getragene Kleidung.
Autorin: Michaela Krause
Bildquelle: Unsplash/ Alexas Fotos
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