Ich hätte da mal eine Frage: Auf den Entwurfsskizzen zur Seestadt sieht es so aus, als ob der See quasi mehr oder weniger ebenerdig zum Bürgersteig verlaufen soll. Dürfte/Müsste der See nicht eigentlich bis maximal ca. fünf Meter UNTERHALB der Bordsteinhöhe befüllt sein? (Notfalls kann man ja für Seebesucher einen Treppenabstieg samt behindertengerechter Fahrstuhlanlage dorthin bauen.) Mir geht es dabei um den Sicherheitsaspekt. Welche Vorkehrungen wurden denn ansonsten überhaupt planerisch getroffen, um zu verhindern, dass es bei stärkeren Regenfällen zu einer Katastrophe wie im Ahrtal kommen kann? Ich stelle mir halt vor, dass bereits ein Pegel von nur einem Meter über Normallevel bereits genügen dürfte, um die Verkaufsräume von Roller, vom Mediamarkt usw. unter Wasser zu setzen. Und es möge bitte hinterher niemand vom Planungsteam sagen, er habe das "nicht vorhersehen" können. Überlaufende Gullis und vollgelaufene Keller hatten wir hier in MG durchaus schon mal häufiger. In Richtung des ehemaligen Affenfelsens beginnen ja dann auch größere Wohnsiedlungen, die dann allesamt von den Folgen in Mitleidenschaft gezogen würden. Eine solche Mammutaufgabe wäre von den örtlichen Hilfskräften von Feuerwehr und THW wohl kaum zu bewältigen. Es wäre quasi eine Katastrophe "mit Ansage". Bleibt zu hoffen, dass hier nicht nach dem Motto "Ach was, es wird schon nichts passieren..." vorgegangen wurde... Der See ist ja nun mal leider keine Badewanne, wo man jetzt ganz einfach "den Stöpsel herausziehen" könnte, falls er mal überzulaufen droht. Vielen Dank vorab für die Rückantwort. 🙂
@NEWniederrhein Жыл бұрын
Vielen Dank für deinen Kommentar. Bei der Planung der Seestadt und insbesondere bei der Seekonstellation wurde das Know How von Fachingenieuren hinzugezogen, die auch schon an anderer Stelle Gewässer geplant haben. Der See wurde nach hohen Anforderungen, gerade unter der Berücksichtigung von Starkregenereignissen, konzipiert. Im Folgenden findest du ein paar weitere Fakten: Der See hat eine Amplitude beim Wasserspiegel von +/- 30 cm. Da können gewaltige Mengen Regen auf den See einprasseln, ohne dass dies ausgereizt wird. Bei 20.000 m² Seefläche entspricht dies 6.000 m³ / 6.000.000 l Wasser oder auch 300 l pro m². Zum Vergleich: Im Ahrtal waren es 2021 rund 143 l pro m². Hier beziehen wir uns auf folgende Quelle: de.statista.com/statistik/daten/studie/1260885/umfrage/niederschlagsmengen-der-hochwasserkatastrophe-in-deutschland/#:~:text=Die%20Grafik%20zeigt%20die%20durchschnittlichen,der%20besonders%20betroffenen%20Ahr%2DRegion.) Und erst wenn es ausgereizt wird, dann geht es in die Kanalisation in den Notüberlauf. Das Wichtige hierbei: Das geschieht zeitverzögert, also erst dann, wenn das eigentliche Starkregenereignis wohl schon vorbei ist. Da das Areal der Seestadt nicht komplett eben ist, wird der Seespiegel im Nordosten mehr als 1,5 m unterhalb der Uferkante sein. Im Südosten aufgrund des Gefälles etwa auf gleicher Höhe, jedoch wird er von einer Seemauer mit Sitzgelegenheiten eingefasst. Grundsätzlich wird in der Seestadt ein Planungsansatz verfolgt, bei dem viel Fläche nicht versiegelt wird und Wasser daher vor Ort versickern kann, da viele grüne Flächen und begrünte Dächer vorhanden sein werden und auf Asphaltflächen verzichtet wird. Wir hoffen, wir konnten dir mit dieser Aussage weiterhelfen. Viele Grüße vom NEW Social Media Team
@sauermusicDE Жыл бұрын
@@NEWniederrhein Das Problem wurde somit also - zumindest bis zu einem gewissen Grad - mit berücksichtigt. Danke für die Information. 🙂
@Wolfgang.- Жыл бұрын
Der See hat doch kein Zufluss von einem Fluss, wo liegt denn da der Unterschied zu einer versiegelten Fläche? Die versiegelte Fläche hat einen Ablauf/Überlauf wie auch der See. Und der „See“ lässt sich ja wohl kaum mit dem Ahrtal vergleichen, ein Fluss zwischen Bergen.
@sauermusicDE Жыл бұрын
@@Wolfgang.- Alles schön und gut. Und ja, ich verstehe die Argumentation und kann dieser grundsätzlich soweit folgen. Dafür einen Daumen hoch. 👍 Meine Formulierung "zu einer Katastrophe wie im Ahrtal" war einfach nur exemplarisch zu verstehen (weil es halt ein Beispiel ist, was quasi "jeder" kennt). Es sollte natürlich schon im Kontext der jeweiligen geographischen Gegebenheiten vor Ort gesehen werden. Gar keine Frage. Auch ich rechne hier nicht ernsthaft mit sieben Meter hohen Schlammlawinen, die dann z.B. ganze Häuser hinfortreißen. Deswegen nannte ich ja auch ganz bewusst ein Hochwasser von "nur" einem Meter über Normallevel. Ein solches klingt zwar auf dem Papier eher harmlos...kann aber dennoch bereits erhebliche Schäden verursachen. Vielleicht sollte ich mein Anliegen am besten einfach mal in bewegten Bildern demonstrieren. (Die Menschen vergessen einfach viel zu schnell.) Hier bei KZbin habe ich dazu zwei exemplarische Videos herausgesucht. Da ich nicht weiß, ob die NEW-Gruppe die direkte Verlinkung fremder Videos auf diesem Kanal dulden würde oder nicht, nenne ich die Videos einfach mal namentlich: 1.) "Heftiges Unwetter überflutet Mönchengladbach" auf dem Kanal der Rheinischen Post. 2.) "09 07 2014 Hochwasser der Niers in Mönchengladbach" auf dem Kanal von Sascha Rixkens. By the way...jetzt, wo Sie es gerade erwähnen: Soooo weit weg ist die Niers nun auch wieder nicht (geschätzt ca. fünf bis sechs Kilometer?). Darüber hatte ich selber noch gar nicht nachgedacht...🤔
@Wolfgang.- Жыл бұрын
@@sauermusicDE Mir fiel noch ein Beispiel ein: Eine Badewanne die man füllt und der Überlauf defekt ist, wenn man vergisst den Wasserhahn zu schließen, ist die Menge an Wasser gleich die man aus der Wohnung raus pumpen muss, egal ob die Badewanne vorher ausgebaut wurde oder noch da steht. 😃