Рет қаралды 575
Nikki Sudden wuchs in Solihull, West Midlands, auf und gründete 1972 mit seinem Bruder Epic Soundtracks (eigentlich: Kevin Paul Godfrey) die Gruppe Swell Maps. Laut Jowe Head waren die „Swell Maps ... nicht eine Punk Band in dem Sinne in dem der Begriff „Punk“ gebraucht / missbraucht wird, aber sie verschrieben sich sicherlich dem DIY Zeitgeist. Sie kombinierten Elemente des Garage Rock, Krautrock, der Avantgarde und was später als Ambient Music bezeichnet wurde.“[1] Im Zuge der Punk-Bewegung veröffentlichten sie ihre ersten Aufnahmen 1977 für ein Independent-Label. Weitere Mitglieder der Gruppe waren Jowe Head und Richard Earl.
Nach dem Ende der Swell Maps 1982 beging Sudden neue, musikalisch eher traditionellere Wege und begann eine Solo-Karriere als klassischer Singer-Songwriter. Obwohl das erste Album noch stark nach den Swell Maps klang, konnte er sich mit seinem zweiten Album „The Bible Belt“ als Solo-Künstler etablieren.
Mit Dave Kusworth († 2020), (ex-TV Eye), gründete er 1983 die Gruppe The Jacobites, die sich selber in der Tradition englischer Rockgruppen wie The Faces und The Rolling Stones sahen. Sie spielten einen eigenwilligen akustischen Rock, der stilistisch beeinflusst von T. Rex, Johnny Thunders, Bob Dylan und Neil Young Balladen und schnelle Up-Tempo-Rock-Nummern vereinte. Somit kann die Gruppe als Pioniere der Unplugged Welle der 1990er gesehen werden. Durch stetiges Touren erspielten sich die Jacobites eine Fangemeinde in England, Deutschland und Italien.
Neben den Jacobites erfreute sich Nikki Sudden als Solokünstler großer Beliebtheit in Deutschland, weshalb er ab 1986 zuerst in Hamburg, dann Frankfurt am Main und bis zu seinem Tode in Berlin wohnte. 1990 spielte Sudden ein Country Rock-Album, „The Jewel Thief“, mit Mitgliedern von R.E.M. und Drivin' n' Cryin' ein, die, wie Peter Buck, Fans seiner Lieder waren. Sudden lernte Buck nach einem Konzert von R.E.M. in der Frankfurter Kongresshalle kennen. Auch diese prominente Unterstützung brachte nicht den erhofften kommerziellen Durchbruch.
Danach veröffentlichte er Alben bei diversen englischen Labels wie Rough Trade, Glass Records, UFO Records, (New Millennium / Regency Sound) sowie deutschen Independent-Plattenfirmen wie Glitterhouse Records sowie zuletzt seinem eigenen Label „Rockwood Records“.
Regelmäßig arbeitete Sudden im Studio und auf der Bühne weiterhin mit Dave Kusworth als The Jacobites zusammen. The Jacobites bestanden darüber hinaus aus Carl Eugene Picot (Bass), Mark Williams (Percussion, Schlagzeug), Glenn Tranter (Bass, Gitarre, Mandoline) und Terry Miles (Klavier, Orgel). Darüber hinaus kollaborierte Sudden live sowie im Studio u. a. mit Rowland S. Howard (ex-The Birthday Party), The Barracudas (UK), Band of Outsiders (USA), Sonic Youth (USA), Freddy Lynxx (F), Phil Shoenfelt (UK), Jimmy Keith & the Shocky Horrors (D), Kevin Junior (USA), Jeff Dahl (USA), DM Bob & the Deficits (USA / D), Vermooste Vløten (D). Darüber hinaus produzierte er Gruppen, wie u. a. The Creeping Candies aus Augsburg.
Im Sommer 1997 ging Nikki Sudden auf ausgiebige Deutschland-Tournee. In seiner Band spielten Freddy Lynxx (ex-Jet Boys, Frankreich) Leadgitarre, Carl Eugene Picot Bassgitarre sowie Mark Williams Schlagzeug.[3] Die letzte große Deutschlandtournee fand im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Albums Treasure Island (erschienen im Juli 2004) statt.
Nikki Sudden schrieb auch als Musikjournalist für die Publikationen MOJO (UK), Superstar (D), It’s Only Rock’n Roll, Rockmusic.Ru, Bucketful Of Brains (UK) und What A Nice Way To Turn 17 (UK). Vor seinem Tod schrieb er an einer Autobiografie und einer Biografie über den englischen Gitarristen Ron Wood (u. a. The Rolling Stones, The Faces), die bis dato unveröffentlicht sind.[4]
Nach dem Tod seines Bruders kümmerte sich Nikki Sudden um die Nachlass-Verwaltung und bereitete unveröffentlichte Aufnahmen in Zusammenarbeit mit Russ Tolman auf.[5] The Last Bandits war der Name der Begleitgruppe, bestehend aus John Clifford Barry (Bass) und Stephane Doucerain (Percussion, Schlagzeug), die Sudden ab 2000 live und im Studio unterstützte.
Nikki Sudden verstarb am 26. März 2006 nach einem Konzert im New Yorker Musikclub „The Knitting Factory“ an Herzversagen.[6]