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Der romanische Turm von St.Pankratius in Odenthal beherbergt 8 Glocken von welchen die Totenglocke aus dem 4-stimmigen historischen Ensemble eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Glocken Nordrhein-Westfalens ist!
Im 11.Jahrhundert wurde in Odenthal eine einschiffige Kirche errichtet. In der 2.Hälfte des 12.Jahrhunderts baute man das Gebäude zu einer flachgedeckten dreischiffigen Pfeilerbasilika aus welche dann einen viergeschossigen Turm erhielt. Von 1893 bis 1894 wurde das romanische Chorhaus abgerissen. An dessen Stelle trat ein neoromanischer Erweiterungsbau, bestehend aus 2 Langhausjochen, einem Querschiff sowie einem Chor mit Halbkreisapsis. Der Taufstein aus dem 12.Jahrhundert ist ebenfalls noch vorhanden. Es ist ein achteckiger Granitkessel welcher auf massiven Säulen ruht. Eine Orgel mit 23 Registern wurde im Jahre 1977 von der Firma Gebr. Oberlinger aus Windesheim gebaut. Die Kirche wurde im 2.Weltkrieg nicht zerstört!
Der Turm beherbergt schon seit fast 700 Jahren ein im Kernbestand völlig unverändertes 4-stimmiges Geläute. Die älteste Glocke im Turm ist die sogenannte Totenglocke. Sie wurde höchstwahrscheinlich um das Jahr 1200 herum gegossen und ist bis heute eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Glocken Nordrhein-Westfalens! Vermutlich wurden zusammen mit ihr noch 2 weitere Glocken angefertigt, welche jedoch im 14.Jahrhundert umgegossen worden sind. Ebenfalls um 1200 wurde die kleinste Glocke gegossen. Dieses Ensemble hat sich bis heute in seinem Urzustand erhalten. 1981 wurden 4 neue Glocken von Wolfgang Hausen-Mabilon in Saarburg gegossen, um das alte Geläute zu entlasten. Der alte Eichenholzglockenstuhl wurde beibehalten.
Somit hat sich in Odenthal ein bedeutendes Geläute erhalten dessen Klang und Charakter man nicht in Worte fassen kann!
Pankratiusglocke, Schlagton fis'+2, Gewicht ca. 850 kg, Durchmesser 1113 mm, gegossen in der 1.Hälfte des 14.Jahrhunderts von einem unbekannten Gießer.
Namenlose Glocke, Schlagton gis'-4, Gewicht ca. 650 kg, Durchmesser 1021 mm, gegossen im 14.Jahrhundert von einem unbekannten Gießer.
Totenglocke, Schlagton gis'-1 / Nebenschlagton ais'-1, Gewicht ca. 950 kg, Durchmesser 1043 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer.
Elisabethglocke, Schlagton cis''+/-0, Gewicht ca. 230 kg, Durchmesser 710 mm, gegossen im Jahre 1981 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
Marienglocke, Schlagton dis''+/-0, Gewicht ca. 160 kg, Durchmesser 640 mm, gegossen im Jahre 1981 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
Don Bosco-Glocke, Schlagton fis''+/-0, Gewicht ca. 90 kg, Durchmesser 530 mm, gegossen im Jahre 1981 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
Sebastianusglocke, Schlagton gis''+/-0, Gewicht ca. 70 kg, Durchmesser 460 mm, gegossen im Jahre 1981 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
Kleine Glocke, Schlagton ais''+/-0, Gewicht ca. 100 kg, Durchmesser 501 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer.
Ein riesiges und herzliches Dankeschön geht an den Kirchenvorstand sowie an den Küster für die Zeit an diesem Tag und das Sondergeläute! Da die kleinste Glocke defekt ist (Riss am Kronenhenkel) habe ich sie später per Hand geläutet und in das Video hineintransponiert.
Die wackelige Kameraführung bitte ich zu entschuldigen: ich war einfach zu aufgeregt... :-)))