Vielen Dank für den Beitrag! Ich habe ein paar Detailfragen dazu: Ist die Empfehlung also einmaliges Striegeln und bis zum Auflaufen des AF unberührt liegen lassen? Kann man in der Zeit noch irgend etwas gegen die anderen Unkräuter tun, die sich ja sehr stark entwickeln werden, oder nimmt man das zugunsten der AF Bekämpfung in Kauf? Gibt es alternative Verfahren zum Striegeln, die gleichzeitig eine Wirkung gegen den bereits vorhandenen Unterwuchs und bzgl. Stohrotte haben, z. B. sehr flaches Grubbern mit Hackscharen, GrindStar, ... Vielen Dank für Ihre Empfehlungen!
@lwafachschulebiberach29715 ай бұрын
@@bernhard4319 Das kommt darauf an welche Unkräuter vorhanden sind und hängt natürlich davon ab inwieweit Sie die sonstigen Unkräuter dulden können/wollen. Einjährige Unkräuter würde ich im Vergleich zu z.B. Quecke als weniger problematisch ansehen. Man kann die ganze Sache auch teilflächenspezifisch betrachten, wenn die Problematik wirklich überhand nehmen sollte. Fakt ist, dass selbst bei einer flachen Bearbeitung (3-5 cm) Ackerfuchsschwanzsamen der Samenbank hinzugefügt werden, da sie durch Bodenbedeckung in die sekundäre Keimruhe fallen. Gleichzeitig werden durch eine Bearbeitung sicher auch Samen aus dem Bodenvorrat zur Keimung angeregt, allerdings wird der Saldo von neuen Samen in der Samenbank vs. gekeimte Samen aus der Samenbank tendenziell eher negativ für Sie ausfallen, das Problem weiter aufbauen und in die Zukunft verlagern. Sonst wären wir bei vielen Schlägen jetzt nicht an dem Punkt. Wie im Video kurz erwähnt gehört auf Problemstandorten dann aber auch ein späterer Saatzeitpunkt bei Bedarf bzw. im Idealfall mit vorhergehendem falschem Saatbett zur Strategie dazu. Wo es möglich ist sollte das falsche Saatbett dann auch nicht mehr bearbeitet, sondern der aufgelaufene AFU mit Glyphosat (Auflagen beachten!) behandelt und anschließend direkt gesät werden. Die Schwierigkeit an der Striegelmethode ist natürlich den richtigen Zeitpunkt zu finden, zu dem nach Möglichkeit der Großteil der diesjährigen AFU-Samen gekeimt hat, um dann die Stoppelbearbeitung durchzuführen. Die Keimdauer hängt dabei auch vom Witterungsverlauf zwischen Blüte und Samenbildung des AFU ab. Bei warmer Witterung während der Samenreife keimt er innerhalb von 4-6 Wochen, bei kühlerer Witterung kann sich dieses Zeitfenster auch deutlich verlängern. Stark bestockte Pflanzen reifen außerdem zu unterschiedlichen Zeitpunkten ab, dadurch kann es zu mehreren Auflaufwellen kommen. Um einen Anhaltspunkt zu bekommen, wie lange die Keimruhe sein wird, kann man vor der Ernte AFU-Samen sammeln und zu Hause in einem Topf die Keimdauer beobachten. Man wird sicher nicht alle Samen im gleichen Jahr zum Keimen bringen, aber alle Samen, die vor der Bodenbearbeitung auflaufen, machen schon keine Probleme mehr in der Kultur und in den Folgejahren. Wir hoffen das hilft Ihnen weiter. Ihr Landwirtschaftsamt Biberach
@bernhard43195 ай бұрын
@@lwafachschulebiberach2971 Herzlichen Dank für die ausführlichen Erläuterungen! Das bringt mich (und hoffentlich noch viele andere) ein ganzes Stück weiter.