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Dieses Video beinhaltet eine akustische Präsentation der Orgeln mitsamt Impressionen des Domes SS. Marien und Johannis Evangelistae in der Kreisstadt Ratzeburg des im norddeutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein gelegenen Kreises Hezrogtum Lauenburg und eine Präsentation von dessen Geläut.
Ablauf:
0:00 Impressionen des Doms & akustische Orgelpräsentation
14:48 Geläut
Daten der Glocken: www.docdroid.net/LxsMZbd
Ein herzliches Dankeschön geht an die Domgemeinde und besonders Herrn Koop für die Ermöglichung der Aufnahme!
Hiermit wünsche ich ein gesegnetes Epiphaniasfest 2023!
Dieses Video widme ich meinem Bruder, der heute Geburtstag hat, und meiner Mutter, die einst im Rahmen einer kirchlichen Veranstaltung in den anliegenden Bauwerken des Doms übernachtete.
Die Errichtung des Ratzeburger Doms begann um 1160/70 und endete 1215/20. Er wurde von Heinrich dem Löwen gefördert und zählte zu den ersten großen Kirchen im Stil der Backsteinromanik im norddeutschen Raum. Ein ursprünglich geplanter zweiter Turm wurde wohl aufgrund statischer Ursachen nicht verwirklicht. 1251 entstand das an den Dom angegliederte Kloster der Prämonstratenser mitsamt dem Kreuzgang. Folgende Erweiterungen im Stil der Gotik ließ man bei einer romanisierenden Restaurierung 1875/81 wieder rückgängig machen. 1893 kam es zu einem Brand des Domes. Die Schäden behob man kurz danach. 1960/66 senkte man den Fußboden im Chor und in der Vierung. Bei dem Ratzeburger Dom handelt es sich um eine dreischiffige, gewölbte Pfeilerbasilika, der noch heute eine reichhaltige Ausstattung aufweist.
Ein Beispiel dafür ist der Altar, dessen Aufsatz aus dem 15. Jh. stammt. Es handelt sich bei diesem um einen lübischen Flügelaltar.
Das bronzene Taufbecken wurde 1440 geschaffen. Umgeben wurde es einst von der hölzernen Taufkapelle.
Das Chorgestühl von 1880 zählt zu den ältesten noch existierenden in Norddeutschland.
Die Kanzel ist von 1576. Sie wurde - wie die Taufkapelle - von H. Matthes geschaffen.
Die Hauptorgel wurde 1978 von der Fa. Rieger Orgelbau geschaffen. Das Instrument verfügt über 60 Register auf vier Manualen und Pedal. Von gleicher Firma stammt auch die 1972 hergestellte Chororgel mit 12 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Im Gegensatz dazu schuf die Fa. Michael Becker Orgelbau die Orgel im Paradies des Doms. Sie besitzt 11 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Unter den vielen Gemälden ist insbesondere die spätmittelalterliche Ansverustafel hervorzuheben.
Bei der Geschichte des Ratzeburger Domgeläuts bestehen noch Unklarheiten. Bis 1552 besaß der Dom anscheinend 7 Glocken, die in dem Jahr auch alle durch Raubzüge verloren gingen. 1573 sollten zwei Glocken für den Dom gegossen werden. Ihr Verbleib ist heute ungewiss. 1678 goss der Lübecker Glockengießer Albert Benningk drei neue Glocken für den Dom, eine vierte von Johann Hinrich Armowitz gegossene Glocke kam 1752 dazu. Dieses Geläut bestand bis zum Dombrand 1893. Den dabei unbrauchbar gewordenen Glocken folgten fünf neue der Fa. C. Voss & Sohn aus Stettin. Doch auch dieses Geläut währte nicht lange, da diese Glocken 1914 im 1. Wk. eingeschmolzen wurden. Als Ersatz beschaffte man 1926 drei Eisenglocken der Fa. Schilling & Lattermann aus Apolda. Über die Jahrzehnte hinweg verschlechterte sich der Zustand dieser Glocken, zumal sie sich negativ auf die Statik des Turmes auswirkten. Somit kam man 2001 zu dem Entschluss, die Eisenglocken durch sechs neue Bronzeglocken zu ersetzen. Sie fanden ihrem Platz im Glockenstuhl ihrer Vorgänger, der, um allen neuen Glocken Platz zu bieten, noch einmal erweitert wurde. Noch heute erklingt dieses charaktervolle Geläut über die Dächer Ratzeburgs.
Quellen: Website der DG, Website der Stiftung Denkmahlschutz, "Geschichte des Bisthums Ratzeburg" 1835 von Gottlieb Matthæus Karl Masch, "Glockenkunde" (1884) von Heinrich Otte, "Lübecker Glockenkunde" (1913) von Theodor Fach & Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler/Hamburg, Schleswig-Holstein (1971) von Georg Dehio.
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Wikimedia Commons (historische Aufnahmen des Doms) & Website der DG (Dito & Geschichte der Glocken in Bildern).
Musik: Voluntary No. 9 in A minor von William Boyce (Chororgel), BWV 680, BWV 419 (Hauptorgel) & BWV 695, gespielt von Christian Skobowski.