Naturgärten im Allgäu

Querbeet war in Weiler im Allgäu im Landkreis Lindau unterwegs und hat dort 3 naturnahe Gärten besucht. Jeder Garten ist anders, sie haben aber eines gemeinsam: Sie sind im Rahmen der Initiative "Bayern blüht - Naturgarten" zertifiziert.
Naturnahe Einfassung
Der Garten von Kerstin Bufler und Gerd Kainz
Dieser naturnahe Garten ist über mehrere Jahre entstanden und Stück für Stück gewachsen. Sobald Material zur Verfügung steht, wird weiter gebaut. So wie beim heutigen Projekt. Das Schöne: wenn man mit natürlichen Materialien wie Totholz arbeitet, entstehen immer individuelle Lösungen. Als naturnahe Einfassung ihrer Blumenwiese kommen kleine Totholzstämme zum Einsatz. Die werden in gleichmäßigen Abständen eingegraben und bekommen oben ein Loch. Durch die Löcher fädelt Gerd Kainz einen Strick und fertig ist die naturnahe Einfassung. Eine solche Einfassung hält etwa 5 bis 6 Jahre, dann sie die Stämme morsch. Aber in dieser Zeit können Käfer und Wildbienen das Totholz als Nistplatz nutzen. Viele heimische Pflanzen sorgen dafür, dass die Tiere auch genug Nahrung finden.
„Für mich das Interessanteste am Naturgarten ist eigentlich, dass man lernt, Sachen zuzulassen. Dass man nicht als Mensch einfach sagt, so, ich lege den Garten jetzt an, wie ich ihn gerne hätte und so muss er dann auch sein. Sondern man macht irgendwas und die Natur macht ihren Teil dazu und dann sind das zwei Komponenten, die zu spielen anfangen. Und dann kommen die interessantesten Sachen raus.“ Gerd Kainz
Bayern blüht - Naturgarten
Im Gemeindegebiet Weiler-Simmerberg sind aktuell 18 Gärten mit der Plakette „Bayern blüht - Naturgarten“ ausgezeichnet. Mehr Informationen gibt es hier:
www.lwg.bayern...
Mischkultur im Gemüsebeet
Der Garten von Angelika Frommknecht
Sie liebt vor allem ihren Gemüsegarten:
„Das eigene Gemüse schmeckt anders als das gekaufte. Ich finde, da schmeckt man einfach die Liebe von der Arbeit - die ist mit im Gemüse.“
In ihrem Garten verbessert sie seit vielen Jahren ihren Boden. Mit Mischkultur sorgt sie dafür, dass sich Pflanzen gegenseitig unterstützen und dem Boden nicht einseitig Nährstoffe entzogen werden. Regelmäßiges Mulchen mit Rasenschnitt sorgt dafür, dass Bodenlebewesen genug zu fressen haben und die Erde nicht so schnell austrocknet. Zudem ist Rasenschnitt reich an Stickstoff und das kommt den Gemüsepflanzen zugute. In Sachen Pflanzenschutz setzt Angelika Frommknecht in ihrem Garten vor allem auf Nützlinge, die sich in ihrem naturnahen Garten wohlfühlen. Mit den passenden Pflanzen lockt sie Marienkäfer und Schwebfliegen an, die Blattläuse in Schach halten. Beim Gemüse verwendet Angelika Frommknecht Schafwollpellets, die sie bereits beim Setzen der Pflanzen mit ins Loch gibt. Dieser organische Dünger gibt seine Nährstoffe nach und nach ab. Aber nur wenn organische Dünger guten Bodenschluss haben, können Mikroorganismen die Dünger umsetzen, so dass die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung stehen. Stickstoffliebende Gemüse bekommen zusätzlich regelmäßig verdünnte Brennnesseljauche.
„Fast alles wird verwendet!“
Der Garten von Tamara Leuthe
Sie und ihre Familie verbringen im Sommer jede freie Minute im Garten. Er ist so angelegt, dass es immer etwas zu ernten gibt. Das Gänseblümchen gehört zu ihren Lieblingspflanzen: „Weil es völlig unterschätzt wird, tatsächlich. Es ist eigentlich eine sehr große Heilpflanze, auch wenn sie klein ist und vielleicht für manche auch alltäglich. Eigentlich schade, dass wir sie viel zu wenig nutzen.“ Gänseblümchen enthalten unter anderem Bitter- und Gerbstoffe. Tamara Leuthe möchte heute eine Salbe aus den Gänseblümchen herstellen, die sich bei Insektenstichen oder Sonnenbrand auftragen lässt. Dafür werden die Blüten zerkleinert, zusammen mit Spitzwegerich. Zu den zerkleinerten Pflanzen kommen ein kleiner Schuss 40%iger Alkohol und 100 ml Öl auf 20 Gramm Pflanzenteile. Dann 30 Minuten erwärmen, aber nicht kochen. Die Zutaten für die Salbe gießt Tamara Leuthe dann durch einen Filter und gibt Bienenwachs, ein paar Tropfen Propolis und 4 Nelken dazu. Dann wird abgefüllt und das Ganze noch ein bis zwei Stunden stehen gelassen zum Abkühlen. Dann verschließen, etikettieren und dunkel und kühl lagern.
Besucht uns auch gerne hier:
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Mehr zum Thema Naturgarten findet ihr in der ARD Mediathek:
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[@saskiaschmitz2226]

Sehr gerne mehr solcher Gartenportraits! Naturgärten sind so wichtig für den Erhalt der Gartenvielfalt! Unser DHH-Garten ist seit Herbst 2023 auch zertifiziert und wir nehmen an der offenen Gartenpforte Teil. Die Nachricht an alle: Mehr Natur im Garten für unser aller Leben! Und wenn es nur einzelne Wildstauden sind 💪🏼

[@anjar.3274]

Geniale Zaun-Idee. Ich finde das Naturgärtnern nicht zuletzt auch deshalb so schön, weil es so pragmatisch ist. Statt ein perfektes Zaunfundament zu bauen, akzeptieren die beiden, dass die Pfosten nicht "ewig" halten, aber so auch tollen Lebensraum bieten. Oder dass man eben nicht mit der Chemiekeule gegen angeflogene Wildkräuter vorgeht, sondern sich an ihnen als Geschenk erfreut. Alle drei Gärten sind ein echter Traum. Vielen Dank für die schönen Inspirationen.

[@dominikmerker7573]

Ja, gute Idee Und sehr schöner Zaun 😊

[@Schickymicky1]

Schön das es noch Menschen gibt die sich für Pflanzen ,Natur und den Erhalt der Insekten interessieren anstatt Beton und Schottergarten und Totrasen. 🐞🐝🐛

[@CS-8924]

Ich liebe Naturgärten, habe auch einen ganz kleinen. Kompliment an die fleißigen Gärtner und Danke fürs Video.

[@danielderclubberer]

Sehr wertvoll mit dem Totholz vielen Dank

[@uwefiedler9889]

In naturnahen Wäldern liegt auf 1 Hecktar, ca 50 % Totholz.

[@anemonenemorosa5516]

Schöne und vielfältige Gärten 👍🍀🐝 so soll es sein.🤗

[@hippieblood7309]

Die Mini-Gärten der drei sind wirklich entzückend. Fehlen nur noch kleine Elfen und Kobolde.

[@jjjjj-y2d]

Finde ich wundervoll!

[@DerGartenUndIch]

Liebe Grüße aus dem Westallgäu...auch mein Garten ist naturnah... Schönes Video! ❤

[@martinamatschke7835]

Wieder ein schönes und Lehrreiches Vidio

[@dominikmerker7573]

Wunderschön 😊

[@luiseilchmann4558]

Ich arbeite noch dran, meinen Garten umzugestalten: einige Wildblumen-/Stauden stehen schon, aber einiges muss noch weg (Tuja z. B. 😉, beim Flieder hadere ich noch…

[@gutemine4256]

Es muss nicht alles weg, wenn das Verhältnis stimmt. 😉

[@norberthartmann5075]

sowas nennt man garten .... nicht das wo nur steine liegen oder mährobotter fahren ....

[@medea64]

Bewundernswert dass die Damen mit nackten Beinen nicht zerstochen werden. Ich muss mich immer einpacken , wenn ich in den Garten gehe.

[@Schickymicky1]

Das höre ich zum ersten Mal 😅 ich bin fast täglich mit der Familie in unseren Garten , wir haben sogar einen Teich..wir sind nie zerstochen. Vllt hast du einen besonderen Duft an dir , der die anlockt..wir haben kein Probleme..

[@medea64]

@@Schickymicky1 🥺 wohne am Waldrand, hab großen Teich und Naturbach und teile mit meinen Haustieren die Untermieter. Bin meistens mit Gummistiefel unterwegs, von Zecken, Vogelflöhen, Bremsen bis Mücken liebt mich alles. Mein Mann bleibt verschont,aber meiner Nachbarin geht es genauso wie mir .