Soest St.-Patrokli-Dom historisches Plenum und Gesamt-Plenum

Eine gute Aufnahme des bedeutenden Geläutes des St. Patrokli-Domes gab es bislang auf KZbin noch nicht. Das soll hier nun nachgeholt werden. 1954 wurden vom Bochumer Verein 3 Stahlglocken mit den Nominalen g°-6 b°-7 c’-6 in der V7e-Rippe gegossen. Zusammen mit den heutigen Glocken Nr. 4 Marienglocke und Nr. 5 Sturmglocke bildeten diese das 5-stimmige Plenum g°b°c’es’f’. Im Rahmen der Geläuteerneuerung 1991 wurden von der Glockengießerei Hans August Mark vier neue Bronzeglocken as°des°ges’ (und c’’’ für den Dachreiter gegossen), außerdem wurden die an 2 andere Soester Kirchen entliehenen hist. Glocken Nr. 7 bis Nr. 10 wieder zurückgeführt und nach Restaurierung in das neue Geläute integriert. Von den Stahlglocken wurde die klanglich beste Glocke b° überzeugend mit in das neue Geläute integriert. Mächtiges Fundament bildet die neue Patroklusglocke as°-6 von Hans August Mark. Seit einigen Jahren war die Glocke Nr. 3 (Allerheiligenglocke) still gelegt, man hatte nicht erklärbare Risse im gesamten Schlagringbereich festgestellt. 2015 wurde von der Glockengießerei Royal Eijsbouts in Asten (Niederlande) eine neue Allerheiligenglocke mit ähnlichem Gewicht und annähernd der gleichen Zier wie die alte gegossen, die nun das Geläute wieder komplettiert
Glocke 1: Patroklusglocke as°-6 5840 kg 2050 mm 1991 Hans August Mark (Brockscheid)
Glocke 2: Carl-Borromäus-Glocke b°-7 2442 kg 1901 mm 1953 Bochumer Verein
Glocke 3: Allerheiligenglocke (neu) des’-5 2424 kg 1541 mm 2015 Royal Eijsbouts (NL-Asten)
Glocke 3a: Allerheiligenglocke (alt) des’-4 2460 kg 1550 mm 1991 Hans August Mark (Brockscheid)
Glocke 4: Marienglocke es’-6 1820 kg 1398 mm 1469 Johannes von Dortmund
Glocke 5: Sturmglocke f’-4 2080 kg 1385 mm 13. Jhdt. Hermann von Lemgo
Glocke 6: Bürger-Schuster-Glocke ges’-5 1280 kg 1209 mm 1991 Hans August Mark (Brockscheid)
Glocke 7: Stephanusglocke b’-5 765 kg 998 mm 13. Jhdt. ubz. (Hermann v. Lemgo)
Glocke 8: Gottesglocke es’’-4 310 kg 750 mm 1577 Rochus Nelman
Glocke 9. Große englische Glocke as’’+1 170 kg 593 mm 13. Jhdt. ubz.
Glocke 10 Kleine englische Glocke b’’-2 106 kg 490 mm 12. Jhdt. ubz.
Glocke 11 Wandlungsglocke c’’’± 0 75 kg 456 mm 1991 Hans August Mark (Brockscheid)
(Dachreiter)
Quellen: Datensammlung B.S., Informationen über die Glocken von St. Patrokli auf der Internet-Seite der Propsteigemeinde St. Patrokli Soest
Tonaufnahme: B.S.
Bildnachweis:
Foto 1: Wikipedia CC-PD-Mark, Johann Gabriel Friedrich Poppel (1852), aus: Das Königreich Preussen in malerischen Original-Ansichten seiner interessantesten Gegenden, merkwürdigsten Städte ... und sonstigen ausgezeichneten Baudenkmaler alter und neuer Zeit.
Fotos 2 bis 4 (Kleine Englische Glocke, Gottesglocke und Sturmglocke): Wikipedia CC BY 3.0, von Andreasdziewior
Fotos 5 bis 10: Wikipedia CC-PD-Mark, von Mbdortmund, abfotografiert aus: A. Ludorff, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Soest, 4 Karten, 775 Abbildungen auf 162 Tafeln sowie im Text, Münster i. W. 1905
Foto 11: Wikipedia CC-BY-SA-3.0-migrated, von Frank Vincentz

[@ArteCampanologia]

Ein von die mehr wunderbar und interessante historische gelaut in Deutschland! Some of the bell of 'Hauptgelaut' are umbelieveble for their ultraweight profile and medieval bells of XIII century for their advanced character respect their period of fusion, when there were not yet many methods of fusion, studied later in the Reinassance, i guess they were an absolute innovation:) In the 2nd part is ringing Eijsbouts des' in the full peal?! it' s evident the Eijsbouts pitch, what a pity the steal b°, is not a bad bell, but togheter all ultraweight bronze shape, a b° with a weight profile is better or not?

[@Eisenkuester]

Abgesehen von den historischen Glocken finde ich bei diesem Geläute echt die Einbindung der Stahlglocke bemerkenswert. Wenn ich nicht wüsste, dass die b0 aus Stahl ist bzw. beim Ausläuten fast-Soloschläge zu hören wären (wo dann doch der Stahlcharakter durchkommt), käme ich nicht darauf.

[@stefan7869]

Ich auch nicht.

[@mathisbernardin6168]

Im jahre 2018, die Sturmglocke ist geknackt?

[@mathisbernardin5404]

Geplant ges° glocke mit 8935 kg?

[@erikmeidoorn1745]

Die 3 Stahlglocken sind in 1953 Gegossen und in 1954 instaliert

[@mathisbernardin6168]

Die glocke b'' sind gespalten (sekundschlagrippe)

[@erikloggen6340]

Maria Sturm Carolus Borromaus&Patrokli ein Supertraum Gelaute

[@SternenruferinPatchouli1]

schön ja aber die ganz grosse Glocke hört man niemals????

[@Quintade8]

Wer sagt das?

[@tschonzy]

Natürlich hört man die große Glocke häufig und oftmals auch alleine. Es ist sogar so, dass sie im Gegensatz zu den historischen Glocken, die wegen ihres hohen Alters in der Regel nur an besonderen Feiertagen geläutet werden, regelmäßig das ganze Jahr über eingesetzt wird. Es gibt noch eine Besonderheit in Soest. Die beiden kleinsten und ältesten Glocken, die übrigens mehrere Namen haben (englische Glocken, Ratsglocken, Silberglocken), werden außer der Reihe und alleine geläutet, wenn ein Bürgermeister oder ein Ratsmitglied im Amt gestorben ist, sozusagen als Ehren- oder Totengeläut. Vielleicht stammt daher auch die Bezeichnung "Ratsglocken". Zum Glück kommt das recht selten vor, und der letzte "Einsatz" liegt etwa zehn Jahre zurück.

[@mathisbernardin6168]

Neuen glocken : as° des' ges' b' es'' as'' b'' c'''

[@Eisenkuester]

Also für das "westfälische" ungebremste ewig lange Ausläuten werde ich mich ja nie begeistern können.... Dann lieber gebremst und dafür ein länger stehendes Gesamtgeläute. Finde ich.

[@Schillingglocke1]

+Eisenkuester Da kann ich nur zustimmen. Aber als "Süddeutsche" ist uns das ungebremste Ausläuten eben einfach fremd. Was soll dieses stundenlange, einseitige Nachgeplämpere auch ; - )))

[@tschonzy]

Ich kann ja verstehen, dass einem das ungebremste Ausläuten fremd vorkommt, wenn man nur das gebremste Ende des Läutens kennt. Umgekehrt kann ich mich als Westfale aber auch nicht leicht an das abrupte und künstliche Ende eines gebremsten Geläuts gewöhnen. "Stundenlang" dauert das Ausläuten aber keinesfalls. Man spürt, wie sich die Glocken nach ihrem Festgesang wieder beruhigen. Das dauert je nach Gewicht der Glocken einige Minuten. Das aber ziemlich abwertend als "Nachgeplämpere" zu bezeichnen, finde ich schon ein starkes Stück. Es zeugt von wenig Offenheit und Wertschätzung.

[@carstenfrank3612]

@@tschonzy Recht haben Sie, ich bin Soester, lebe schon lange in Köln. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie ich oft einfach nur vor St. Patrokli stand, das Anläuten, das Vollgeläut des Plenums und auch Ausbremsen verfolgte. Für mich gehören alle 3 Phasen dazu.

[@reinholdschade2319]

Das lange Einläuten und Ausläuten ist foch gerade das schöne daran. Dir Anlagen mit Bremse finde ich überhaupt nicht schön

[@uwejenchen5685]

@@Schillingglocke1 Deswegen heißt es auch das "westfälische" Ausläuten und ist halt verständlich für die Leute die es so hören wollen, die Westfalen ... Als altem Soester gibt es für mich halt kein anderes ...