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Dieses Video geht in die absolute Anfangszeit des Autors als Videofilmer zurück, dieser war zum Zeitpunkt der Fahrt kaum ein halbes Jahr als solcher aktiv. Gelegentliche "laienhafte" Videoszenen möge man also bitte mit einem Schmunzeln nachsehen.. 😉
Es war eine sehr schöne und ergiebige Sonderfahrt am 02. Mai 1993, zu der der Autor eher "wie der Blinde zur Ohrfeige" kam. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen, die Kommunikationswege waren noch weitestgehend herkömmlich, und da kam es schon vor, daß man von interessanten Fahrten nicht, zu spät - oder wie hier, 'auf den letzten Drücker', Kenntnis bekam.
Wir fuhren außer nach Weißenstadt noch nach Leupoldsdorf, Waldsassen und Liebenstein(Oberfr), alles Strecken, die längst von der Landkarte verschwunden sind.
Unsere 12 km lange Strecke verdankt ihre Existenz weitestgehend den Steinen, die in dieser Gegend reichlich abgebaut, bearbeitet und abtransportiert wurden. Eine Eisenbahn war dringend notwendig, und so konnte diese am 20.07.1899 feierlich eröffnet werden.
Auch der Personenverkehr entwickelte sich gut, band sie doch die fast 4 km von der Hauptstrecke entfernt liegende Stadt Kirchenlamitz, und die am Fuße des Fichtelgebirges gelegene Stadt Weißenstadt an die weite Welt an. Überhaupt entstanden eine Menge kurzer Stichbahnen, zu fast jedem größeren Ort am Fichtelgebirge. Leupoldsdorf, Zell, Gefrees, Bischofsgrün, Warmensteinach, Fichtelberg - sie alle erhielten Bahnanschluß, und die Bahnen brachten neben dem Anschluß dieser Orte auch den Tourismus ins Fichtelgebirge. Keine davon existiert heute mehr. Und es gelang nie, das Gebirge zu durchqueren, obwohl es mehrere Pläne dafür gab.
Der markanteste Berg im Zentrum des kleinen Gebirges ist wohl der 1024 m hohe Ochsenkopf. Sein Funkturm wurde auch dadurch "berühmt", daß er zu DDR-Zeiten fast flächendeckend die südlichen Teile Sachsens und Thüringens mit dem Westfernsehen "versorgte"..
Zuverlässig und weitestgehend unspektakulär erfüllte die Strecke über 70 Jahre ihre Aufgabe. Doch ab den 1960er Jahren löste der Sparzwang der Bundesbahn eine riesige Stillegungswelle aus, die einen Großteil all dieser kleinen Stichbahnen förmlich wegradierte, oft jedoch erst einmal nur im Reiseverkehr. Auch Weißenstadt war davon betroffen, hierhin fuhr am 28.05.1972 der letzte Personenzug.
Der Güterverkehr konnte sich weiterhin halten, brach jedoch in den 1990ern massiv ein, da nun dem "Zeitgeist" folgend ein totaler "Run" auf die Straße einsetzte. Der Flächengüterverkehr auf der Schiene war so gut wie erledigt... Er endete offiziell am 31.12.1993, also noch im Jahr unserer Sonderfahrt.
Die Gleise wurden bald darauf abgebaut. Heute ist die Trasse in größeren Abschnitten ein Radweg.
Viel Spaß nun auf der Fahrt nach Weißenstadt! Wie das damals bei Sonderfahrten so war - alle rennen kreuz und quer, brüllen herum - so manch Einer machte sich aus all dem ein "Gaudi".. Dabei ging es auf dieser Fahrt noch "human" zu, der Autor erlebte noch ganz andere "Geschichten"... 😉
Und als "blutiger Anfänger" hatte er natürlich noch keinen "Anspruch" auf die "Front row" - doch der Blick aus der "zweiten Reihe" ist auch mal interessant..
Wie immer - Daten aus Wikipedia.