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Der zerbrochne Krug
von Heinrich von Kleist
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Es ist Gerichtstag im Dorf. Frau Marthe tritt vor den Richter Adam, in den Händen die Scherben ihres Kruges. Sie beschuldigt Ruprecht, den Verlobten ihrer Tochter Eve, in deren Zimmer eingedrungen und dort im Eifer des Gefechts einen Krug zerstört zu haben. Doch Ruprecht widerspricht heftig. Eve selbst schweigt - und Dorfrichter Adam wirkt bei der ganzen Angelegenheit ungewöhnlich nervös. Seine Ermittlungen zielen mehr darauf, schnell einen Täter festzulegen, als die Ereignisse gründlich und wahrheitsgemäß aufzuklären. Als eine weitere Zeugin auftritt, wird die Beweislast gegen Adam erdrückend. Nun bricht auch Eve endlich ihr Schweigen und Adam ergreift die Flucht.
Die Figuren im Kleist’schen Lustspiel ringen um Wahrheit beziehungsweise um das, was sie für die Wahrheit halten oder zur Wahrheit machen. Die Strategien sind bekannt: Das Abwerten der Glaubwürdigkeit Anderer und das Bezweifeln belegbarer Tatsachen. Die Grundpfeiler des Miteinanders bröckeln, Wahrheit droht zu einer reinen Frage der Perspektive zu werden. Noch nie waren so viele Informationen verfügbar und noch nie waren sie für die Menschen so wenig wert.
Lisa Nielebock, geboren 1978, ist bekannt für ihre analytischen und eindringlichen Theaterarbeiten. Seit 2004 ist sie leitende Professorin für Regie an der Universität der Künste in Essen.
Regie Lisa Nielebock
Bühne Oliver Helf
Kostüme Ute Lindenberg
Musik Thomas Osterhoff
Dramaturgie Hannes Oppermann
Mit
Mohamed Achour, Fabian Felix Dott, Tabitha Frehner, Torben Kessler, Kaspar Locher, Sabine Orléans, Werner Wölbern