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...Unter den 5 Stutthof-Aufseherinnen, die zu Tode verurteilt wurden, war auch Gerda Steinhoff.
Sie war bekannt dafür, die weiblichen Gefangenen, darunter auch Kinder, zu Tode zu prügeln und führte Selektionen für die Gaskammern durch.
Trotz der ernsten Anschuldigungen sollen die Frauen sich während des Verfahrens unverschämt verhalten, gekichert und gewitzelt haben.
Als der Prozess am 31. Mai endete, wurden 11 Angeklagte für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode durch den Strang verurteilt. Unter ihnen waren die 5 erwähnten Frauen. 4 von ihnen weinten und bettelten um ihr Leben, nur eine, Jenny Wanda Barkmann, blieb ganz ruhig.
Ihre Hinrichtung fand öffentlich statt und wurde zu einem Theater des Grauens, dass von offiziellen Pressefotografen aufgezeichnet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur drei Hinrichtungen von Kriegsverbrechern in Polen durchgeführt. Eine davon fand in Biskupia Górka bei Gdansk, dem ehemaligen Danzig, statt. Als am 4. Juli 1946 11 Nazi-Verbrecher aus dem Konzentrationslager Stutthof an den Galgen gehängt wurden, schauten 200.000 Menschen zu.
An diesem Tag erlebte der Hügel Biskupia Gòrka eine regelrechte Belagerung. Drei Tage zuvor hatten Zeitungen das Datum der Hinrichtung bekannt gegeben. Arbeitgeber kündigten einen freien Tag an und boten ihren Angestellten Transport zu dem Ereignis an. Jeder konnte kommen, um der Hinrichtung beizuwohnen.
Die Sicherheitskräfte befürchteten, dass es jeden Moment zu Lynchmorden kommen könne, und die Miliz und Armee hatten Schwierigkeiten, die riesige Menge zu kontrollieren.
Der vierte Juli war ein warmer Tag und die Sonne schien.
Pünktlich um 17 Uhr brachten elf offene Lastwagen die Gefangenen zum Ort der Hinrichtung. Ihre Hände und Füße waren gefesselt. Auf der Ladefläche von jedem der elf Lastwagen stand ein Verurteilter, insgesamt sechs Männer und fünf Frauen.
Die Trucks wurden unter den Galgen geparkt und die Verurteilten mussten sich auf Stühle stellen, auf denen sie zuvor gesessen hatten.
Ehemalige Stutthof-Insassen in gestreiften Uniformen meldeten sich freiwillig als Henker und legten eine einfache Schlinge um den Hals der Verurteilten.
Die Hinrichtungen waren so geplant, dass die 11 erhängten Häftlinge nach dem Vorwärtsfahren der Lastwagen nicht aus einer großen Höhe fielen. Das versicherte, dass die Schlingen ihnen das Genick nicht brachen und der sofortige Tod nicht eintrat. Diese Short-Drop-Methode führte bei jedem der Verbrecher zu einem qualvollen Tod durch Ersticken, der zwischen 10 und 20 Minuten andauerte.
Als der Fahrer des ersten Lastwagens mit Johann Pauls auf der Ladefläche, dem ehemaligen Kommandanten der Aufseher in Stutthof, den Motor anließ und sich langsam vorwärtsbewegte, gelang es Pauls, der schon am Seil hing, aber noch auf der Plattform stand "Heil Hitler!" zu rufen. Gleich darauf ertönten Schimpfwörter aus der Publikumsmenge. Als kein Nerv an Pauls’ leblosem Körper mehr zuckte, erhielt ein anderer Lastwagen das Signal, sich in Bewegung zu setzen, und ein weiterer Verbrecher wurde zu dem von den Zuschauern genannten "Seiltanz" aufgefordert. Während die Lastwagen sich dem Galgen nährten, hatten die anderen Häftlinge die Gelegenheit, einen Blick auf das zu werfen, was sie in wenigen Augenblicken erwartete. Als ein Fahrer den Motor mehrmals nicht starten konnte, stieß einer der ehemaligen Häftlinge den Verurteilten einfach von der Plattform. Die Menschen in der Menge winkten im Jubel und riefen aus: "Für unsere Männer, für unsere Kinder".
Als auch der letzte Verurteilte starb, ließen die Sicherheitskräfte die Menge zu den Galgen. Die Menschen rissen Knöpfe und schnitten Stoffstücke ab und traten und schlugen auf die Leichen ein.
Die versammelte Menge wurde schließlich aufgelöst und vom Platz gejagt und die Leichen von den Galgen entfernt. Es gab das Gerücht, die Leiche von Jenny Wanda Barkmann wäre eingeäschert worden und die Asche nach Hamburg gebracht, um sie in der Toilette der Wohnung, in der sie geboren wurde, zu entsorgen. Das ist jedoch nicht wahr.
Stattdessen wurden die Leichen der Hingerichteten in die medizinische Fakultät der Universität von Gdansk gebracht, wo sie für den Anatomieunterricht verwendet wurden.
Für die Nazi-Folterknechte von Stutthof wurden keine Tränen vergossen.
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