Рет қаралды 31
Für den Traum gibt es immer einen Raum, in dem die Menschen über alle Themen reden, über die sie oft nicht reden dürfen oder können oder wollen.
Mit dem Raum meine ich hier aber nicht den normalen, üblichen Raum, weil die Räume, die wir im Moment haben, nach all diesen Ereignissen verbraucht und nicht mehr
funktionabel sind.
Für die Begegnung brauchen wir einen dritten Raum. Um diesen dritten Raum zu betreten, sollten zuvor die Menschen ihre Nationalitäten, Religionen, Traditionen und politischen Überzeugungen vor der Tür lassen, um dann mit ihren menschlichen Gefühlen und legalen Wünschen darauf, miteinander zu leben und zu erleben, zusammenzukommen.
Das heißt aber nicht, dass die Religionen, die Nationalitäten oder Traditionen keinen Anteil haben bzw. keine Aspekte dieses kulturellen Umgangs und der kulturellen Identität des Einzelnen sind, ABER sind sie für ein Zusammentreffen unbedingt gebraucht? und wenn ja: sind sie von Bedeutung, um den anderen zu ergänzen oder um den anderen zu entkräften? Ersteres: Sie ergänzen einander - so war es zu erleben.
In diesem Sinne haben wir im Rahmen des Festivals „Schalom-Habibi“ alle zusammen einen solchen Raum schaffen können und gezeigt, dass es funktionieren kann, sofern man es will.
Die Ängste waren nicht da, die Missverständnisse waren nicht da und die Vorurteile waren nicht da. Aber Menschen waren da; redeten miteinander, tanzten miteinander und teilten den Raum in einem wunderbaren Zusammensein.
Solch einen Raum, den wir im Rahmen eines kulturellen Festivals erschaffen konnten, wünsche ich mir und uns als Gesellschaft und als eine Gemeinschaft.