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Senderstorch Eva und ihre Kinder
Heute nun möchten wir auf Senderstörchin Eva zurückblicken, die in der letzten Saison in Tielen zusammen mit ihrem unberingten Partner zwei wunderschöne Jungstörche aufgezogen hat.
Aber beginnen wir der Reihe nach. Störchin Eva landete glücklich am 21.April 2023 auf ihrem Nest in Tielen. Eine lange und anstrengende Reise aus ihrem Überwinterungsgebiet in Tansania lag hinter ihr. Ihr unberingter Partner wartete schon seit dem 08. März geduldig und vielleicht auch voller Sehnsucht auf ihre Ankunft aus Ostafrika.
Bald darauf richteten sie gemeinsam das Nest her. Nun wurde fleißig gebrütet.
Lange Zeit war man sich nicht sicher, wieviel Nachwuchs es für Störchin Eva und ihren Partner geben würde, da das Nest aufgrund der Höhe sehr schlecht einsehbar ist. Erst am 12. Juni hatten wir Gewissheit. Unser Storchenvater meldete zwei Storchenkinder, die nun neugierig über den Nestrand schauten.
Wir hatten hier in Schleswig-Holstein ein sehr gutes Mäusejahr. So konnten die Storchenkinder zu kräftigen Jungstörchen heranwachsen.
Am 01. Juli 2023 war es schließlich soweit, die wunderschönen Jungstörche sollten ihre offiziellen ELSA - Ringe der Vogelwarte Helgoland erhalten.
Da wir uns gerade zu dieser Zeit im Urlaub in der Region befanden, hatten wir das große Glück, live dabei sein zu können. Unser Storchenvater Stephan Struve fuhr am Vormittag von Erfde aus mit seinem Traktor und Leiterwagen nach Tielen. Vor dem Nest warteten wir zusammen mit den Storchengebietsbetreuern Regina Kolls und Jörg Heyna auf seine Ankunft. Nach und nach gesellte sich fast die halbe Dorfgemeinschaft mit dazu. Der Platz vor dem Nest wurde immer voller. Von überall her kamen die Leute angelaufen, um dabei sein zu können. Alle schauten interessiert zu, wie Stephan die lange Leiter an das Nest ansetzte und die Storchenkinder zum Beringen hinunter brachte. Störchin Eva war zu der Zeit unterwegs auf Futtersuche. Storch "Heini" aber bewachte auf dem Nest beharrlich seine Kinder. Er flog erst im letzten Moment davon. Alle freuten sich über den guten und wohlgenährten Gesundheitszustand der Jungstörche. Die Storchenkinder erhielten schließlich vom Storchenberinger Jörg Heyna ihre offiziellen Ausweise an den Beinen - die schwarzen ELSA - Ringe, mit den Ringnummern DEW (Vogelwarte Helgoland mit Sitz in Wilhelmshaven) 5V109 und DEW 5V110. Anschließend brachte Stephan Struve die wertvolle Fracht zügig in das kuschelige und sichere Nest zurück.
Nun hatten die Jungstörche und die Storcheneltern wieder Ruhe vor uns Menschen. Aber auch die Storcheneltern suchen hin und wieder Ruhe und Erholung vor ihrem stets hungrigen Nachwuchs. Früher setzte sich Störchin Eva gerne dazu auf das alte Scheunendach vor ihrem Nest, um ihre Kinder beim Ausruhen im Auge behalten zu können. Die uralte zum Schluss doch stark verfallene Scheune wurde weit vor der Ankunft der Störche abgerissen. Also sahen wir Eva sehr oft auf der nahegelegenen Sirene, wo sie ihre Ruhe finden konnte. Diese Sirene war schon früher gerne dazu von den Storcheneltern benutzt worden. Aber sie fand auch noch ein anderes schönes Plätzchen. Uns fiel auf, als die Jungstörche größer und selbständiger wurden, flog Störchin Eva immer mal wieder von ihrem Nest aus in ein und dieselbe Richtung. Also beschlossen wir, der Störchin zu folgen. Wir hatten es gar nicht weit, bis wir sie wiedersahen. Wer lag denn da so gemütlich und ganz entspannt in einem "Ausweichnest"? - Unsere Eva!😁 So verging der Sommer. Die Jungstörche trainierten fleißig ihre Beine und Flügel, wurden flügge und immer selbständiger. Ihre Ausflüge vom Nest weg wurden stetig länger. Sie lernten andere Jungstörche kennen. Schließlich kehrten sie nicht mehr zum Nest zurück. Die Jungstörche sammelten sich mit anderen Jungstörchen aus der Region auf den umliegenden Wiesen. Irgendwann zogen sie schließlich gemeinsam los auf ihre erste abenteuerliche Reise in den Süden.
Am 20. August 2023 machte sich auch Senderstörchin Eva auf den Weg. Sie begab sich auf ihren Herbstzug. Eva verabschiedete sich aus Tielen für dieses Jahr. Als Ostzieherin landete sie schließlich schon am 10. September in ihrem ersten Winterquartier im Tschad in Zentralafrika. Eva brauchte für die gewaltige Strecke von 8.230 Kilometern nur 21 Tage. Diese Störchin ist eine unglaubliche starke und gute Fliegerin, die die Aufwinde und Strömungen perfekt auszunutzen weiß. Diese Fähigkeit hat sie schon sehr oft unter Beweis gestellt. Im Tschad blieb Eva bis zum 21. Oktober. Sie reiste weiter in den Sudan. Von dort aus machte sie sich auf in ihr eigentliches Überwinterungsgebiet. Eva landete am 15. Dezember in Tansania. Dort hält sie sich in der Region von Tabora auf, in einer Gegend, die von vielen kleinbäuerlich bewirtschafteten Feldern geprägt ist. Nun wünschen wir Eva weiterhin eine gute Überwinterungszeit und hoffen, sie und ihren Partner im kommenden April wieder auf ihren Nest begrüßen zu können. Viel Glück allen Störchen !💗🍀