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Dieses Video beinhaltet eine virtuelle Führung mitsamt akustischer Präsentation der Hauptorgel von der Kirche St. Martini in der Mittel- und Kreisstadt Stadthagen vom Landkreis Schaumburg des norddeutschen Bundeslandes Niedersachsen sowie eine Präsentation von deren Geläut.
Ablauf:
0:00 Impressionen der Kirche & akustische Orgelpräsentation
16:33 Audio der Uhrschellen in der Kirche
17:33 Audio des Vollschlags auf der Nikolausglocke
18:06 Einzelläuten der Annenglocke
20:31 Einzelläuten der Martinus- & Maria-Magdalenenglocke
24:27 Einzelläuten der Katharinenglocke
27:25 Einzelläuten der Großen Glocke
30:42 Vollgeläute
Daten der Glocken: online.fliphtml5.com/knoyg/vpbf/
Ein herzliches Dankeschön geht an den KV für die Genehmigung und an Küster Harmening für die Begleitung!
Hiermit wünsche ich allen ein gesegnetes Christi Himmelfahrtsfest 2024!
Die Grundsteinlegung der Kirche St. Martini, die vermutlich an gleicher Stelle einen Vorgänger besaß, fand 1318 statt. Vollendet wurde die Kirche im 14. Jh. Der untere Teil des Turms zählt noch heute zur ältesten erhaltenen Bausubstanz. St. Martini ist eine dreischiffige und fünfjochige Hallenkirche im Stile der Gotik. Nach der nur unwesentlich älteren Johanniskapelle ist St. Martini das zweitälteste erhaltene Gebäude Stadthagens, seit 1559 ist sie lutherisch. Das heptagonale Mausoleum wurde 1622/27 von Giovanni Maria Nosseni unter dem Auftrag von Fürst Ernst als Grablege seiner Familie errichtet. Das von einer Laterne bekrönte Bauwerk ist der einzige siebeneckige Zentralbau weltweit. 1972/74 wurde St. Martini grundlegend saniert. Der Großteil der reichhaltigen Ausstattung der Kirche stammt aus dem 16. und dem 17. Jh.
Beim Altar handelt es sich um einen ehemaligen gotischen Flügelaltar, der 1460 aus einer Brüsseler Werkstatt geschaffen und 1585 zu einem Schrein verkleinert und mit Elementen der Renaissace versehen wurde. Markant sind seine sieben Passionsdarstellungen.
Das bronzene Taufbecken wurde 1578 geschaffen. Es handelt sich um einen Kessel mit einem Deckel, der von einem Engel gehalten wird, der auch ein Wappen mit einem Fuchs enthält, das an das Wappen der Stifter, der Gebrüder von Landsberg erinnert. Der Kessel steht auf einem Fundament aus vier steinernen Evangelistensymbolen.
Die Kanzel stammt aus dem späten 16. Jh. Sie ist u. A. mit Reliefs der vier Evangelisten geschmückt.
Der Prospekt der heutigen Orgel stammt noch von dem 1731 von Christian Vater geschaffenen Instrument, in dem sich heute ein 2003 von Alfred Kern & fils geschaffenes Orgelwerk befindet. Es ist mehrheitlich französisch-romantisch disponiert und verfügt über 51 Register auf drei Manualen und Pedal.
Die älteste bekannte Glocke von St. Martini ist die noch heute vorhandene Martinus- & Maria-Magdalenenglocke des Gießers Hans Meiger aus dem Jahre 1434, die im Volksmund auch als Marienglocke bekannt ist. 1511 kam die noch heute vorhandene Annenglocke von einem unbekannten Gießer zusammen mit der ersten Katharinenglocke (allem Anschein nach vom gleichen Meister) hinzu. Zu einem unbekannten Zeitpunkt kam später eine weitere größere Glocke, die erste Große Glocke, die damals auch Betglocke genannt wurde, hinzu, die 1773 vom Gießer Johann Ludwig aus Bückeburg und dann 1878 von Friedrich Dreyer aus dem damaligen Linden (heute ein Stadtteil von Hannover) ein weiteres mal umgegossen wurde. Im 1. Weltkrieg wurde die Glocke dann eingeschmolzen. An ihre Stelle trat nach dem Krieg ein nicht näher beschriebener Nachfolger. Die Katharinenglocke ließ man aufgrund eines Klangfehlers 1925 von der Firma Radler zur zweiten Katharinenglocke umgießen. Die damalige Große Glocke und die Katharinenglocke sowie die Annenglocke wurden dann im 2. Weltkrieg eingezogen, wobei die Annenglocke jedoch der Einschmelzung entglitt. Die Gießerei Albert Junker aus Brilon goss dann 1948 die heutige Große und die Katharinenglocke, die in Briloner Sonderbronze gegossen wurden. Seither erklingt dieses Vierergeläut vom Turm von St. Martini in einer verzogenen Disposition. Die beiden Uhrglocken verließen in ihrer Geschichte nicht nachweisbar ihren Standort, jedoch ist die kleine Viertelstundenglocke aufgrund eines maroden Trägerbalkens aktuell nicht in betrieb, sodass aktuell nur die volle Stunde auf der Nikolausglocke geschlagen wird.
Bild, Ton & Video: Prianteltix & Archiv der KG.
Quellen: "St. Martini-Kirche/Mausoleum Stadthagen (2013) von Klaus Pönnighaus & Udo Jobst, "Die Glocken von St. Martini Kirche zu Stadthagen!" (Archivunterlage) der KG, Deutsche Inschriften Online.
Musik: WV 36 von Heinrich Scheidemann, Aria "alla Bach" von Sigfrid Karg-Elert, Canzona von Girolamo Frescobaldi, Fuge in C-Dur von Johann Pachelbel, gespielt von Christian Richter an der Hauptorgel der Kirche. KV 608, gespielt von Pier Damiano Peretti an der Hauptorgel der Kirche.