Sternengeschichten Folge 61: Uralt und unverstanden - die Kugelsternhaufen

Kugelsternhaufen sind fast so alt wie das Universum selbst. Wir beobachten sie seit fast 400 Jahren und haben viel daraus gelernt. In ihrem Inneren passieren seltsame Dinge. Und wir wissen bis heute noch nicht, wie Kugelsternhaufen entstehen und warum sie so alt werden...
www.sternengesc...
Abonniert den Podcast hier:
feeds.feedburne...
oder via iTunes

[@reini9923]

Es ist eine Kunst, solche Themen nur allein mit Worten so zu erklären, dass man sie versteht und alles nachvollziehen kann. Hier gelingt das wirklich sehr gut.

[@sarahnachtrose]

Warum fallen Kugelhaufen eigentlich nicht in sich zusammen? Galaxien sind wegen des Drehimpulses Scheiben. Wie schaffen Kugelhaufen es Kugelförmig zu sein ohne in sich zusammen zu brechen? Das will ich lange schon mal wissen.

[@ncdry2582]

Die einzelnen Sterne haben ihre jeweils eigene Bahn um das Zentrum. Natürlich in ständiger Wechselwirkung mit den anderen Sternen. Insgesamt also wirkt das Ganze recht chaotisch. Es gibt auch Animationen zu Kugelsternhaufen. Siehe auch "eliptische Galaxien".

[@ncdry2582]

So wie es aussieht, werden tatsächlich auch Sterne aus dem Sternhaufen katapultiert. Man sollte allerdings die Größe eines KSH's berücksichtigen. Dieser hat durchaus 100 Lichtjahre Durchmesser. Angenommen, die Anzahl der Sterne beträgt 1Mio.. Das ergäbe bei gleichmäßiger Verteilung ca 125 Sterne bei jeder beliebigen zentralen querung des KSH's. Das ergibt dann einen mittleren Abstand von 0,8 Lj.. Wäre die Sterne im Zentrum 10x so nah (also 1000-fache Dichte). Abstand 0,08 Lj. Machen wir 10Mio. Sterne, dann Abstand im Zentrum, naja wir sind großzügig, 0,05 Lj. Ein Lj sind immerhin ca 60000AE (AE=Abstand Sonne-Erde). Dann sind 0.05 Lj. Immer noch 3000AE. Selbst bei 1000 AE (27 fache Dichte gegenüber 3000 AE) ist immer noch ein recht großer Abstand für einander "umkreisende" Himmelskörper. So wirklich verstanden sind übrigens die KSHn auch nicht, ich gehe aber davon aus, dass das mehr mit den Sternen selbst zu tun hat.

[@sarahnachtrose]

MMhh, interessant. Aber sind selbst 3.000 AE nicht schon weit im persönlichen Wohlfühlbereich eines Sternes? Bei unserer Sonne heißt es, die Oortsche Wolke befindet sich in einem Abstand von 100.000 AE, bzw. 1,6 Lichtjahren von Zentralgestirn. Gehört aber offenbar noch zum Sonnensystem. Wobei ich mich dann Frage, müssten dann die Oortischen Wolken von Alpha Centauri und Sol nicht zusammen treffen? *Such Such* Ja supa, auf einmal steht in der Wiki, Entfernung Sol -> Centauri 4,2 Lichtjahre. Ich hab die Entfernung noch mit 2,8 Lichtjahren gelernt. Ich glaube nicht, dass die sich in den paar Jahren um 1,4 Lichtjahre bewegt haben... Ich habe schon von Sternen gelesen, die anderen Sternen ihre Masse abziehen, und die waren auch ungefähr 3.000 AE voneinander entfernt. Kann aber natürlich sein, dass die Sterne sich jeder für sich bewegen, jeder in eine andere Richtung, sie gar keine Zeit haben genug Wechselwirkung aufzubauen um sich gegenseitig die Masse zu klauen. Aber gibt es nicht so etwas wie Gravitationsreibung? Jeder Stern zieht an jedem anderen. Weshalb so ein Kugelhaufen doch irgendwann immer kleiner werden könnte. Die Sternenbahnen immer dichter. Gab es schon Beobachtungen von Kollabierenden Sternenhaufen?

[@ncdry2582]

@@sarahnachtrose Ich denke die gravitative Reibung ist erst bei sehr nahen und massereichen Objekten wie z. B. Neutronensternen und Schwarzen Löchern auf unseren Zeitskalen von Belang. Das mit den Abständen war auch nur ein von mir ersonnenes Beispiel. Ich glaube, die genauen Abstände im Inneren weiß wohl kein Astronom so genau. Aber beeindruckend sehen Kugelsternhaufen allemal aus! Ich hoffe, ich konnte etwas zum Verständnis beitragen. Bis dahin dann.

[@jenshering3962]

Gibt es im Zentrum von Kugelsternhaufen schwarze Löcher?

[@Itachi.Uchiha.Offical]

Ja, wenn auch nicht zwingend im Zentrum.