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Tartuffe - von Molière
Premiere am 4. Februar 2024
im Renaissance-Theater Berlin
mit Stefan Jürgens, Ingo Hülsmann, Emese Fay, Dirk Nocker, Flavia Lefèvre, Skye MacDonald, Christin Nichols, Martin Schneider, Maxim Valentin Kurze, Aaron Blanck
Regie: Guntbert Warns
Bühne: Ezio Toffolutti
Kostüme: Erika Navas
Musik: Bernhard Moshammer
Eine Koproduktion mit den Festspielen Reichenau
Tartuffe! Würden Sie diesem Mann vertrauen? Wäre es nicht für uns alle eine ersehnte Erleichterung, wenn wir einen Menschen träfen, dem wir vollständig vertrauen können? - Der uns in einer fordernden Welt in allen Entscheidungen und Haltungen des Lebens die Richtung vorgibt? Orgon ist ihm begegnet. Seitdem ist Tartuffe sein moralischer Leitstern - Tartuffe, der Weise. Tartuffe, der Einfühlsame. Tartuffe, der Menschenfreund. Tartuffe, die Stütze und das Fundament der Gesellschaft. Tartuffe, der Guru.
Mit TARTUFFE lässt Molière ein Schlaglicht auf die Mechanismen psycho-sozialer Verführung fallen. Dank ihrer zeitlosen Aktualität schuf er damit eine seiner berühmtesten Komödien. Ihre Titelfigur ist seit der Uraufführung 1664 ein fester Bestandteil des kollektiven Bewusstseins. Doch die Premiere von Molières eigener Schauspieltruppe vor Ludwig XIV in Versailles rief die Zensur auf den Plan und der Dichter konnte erst nach einigen geschickten Umarbeitungen das Theaterstück veröffentlichen.
Für die Zeitgenossen zeichnete die Darstellung einer Person, die menschliche Schwächen und soziale Missstände für die eigenen Interessen ausnutzt, ein scharfes, kritisches Spiegelbild der bestehenden Ordnung. In unserer Zeit lassen sich darin Grundlage und Wirkungsweise heutiger Dogmen und Fundamentalismen erkennen.