Toxikologie erklärt: Dioxin (Vorlesung 7)

[@veronikagrader7286]

Danke, für Ihre tolle Videoreihe!

[@ricardopeikoff6719]

Vielen dank! Tolles video! Hilft mir sehr bei der Vorbereitung auf die Unidiskussion!

[@nordbaer362]

Die Präsentation ist übel, ablesen kann ich selbst. Der informelle Anteil ist aber sehr edukativ. ❤

[@cvcf200]

Tolles Videos, alles interessante zum Thema in 15 min zusammengefasst. Ich habe mich für den Masterstudiengang Toxicology im Oktober beworben, hoffe es klappt!

[@ifado]

Danke, wir wünschen viel Erfolg dabei!

[@lugge_123]

Danke, da das Thema sonst nur sehr oberflächlich behandelt wird.

[@ifado]

Danke für das positive Feedback.

[@picklerick2559]

Nach der Explosion in Leverkusen wieder aktueller als mir lieb ist. Danke für das Video!

[@mazenghaleb5670]

Vielen Dank für die tolle Erklärung .. Eine Bitte: könnten Sie bitte noch ein paar Videos über Risikobewertung- Kommunikation und Management drehen bzw. erklären?

[@ifado]

Ich denke, das ist eine gute Idee. Wir könnten uns dafür im nächsten Semester das Beispiel Fluorid vornehmen. Fluorid ist hilfreich, wegen der Kariesprophylaxe. Aber bei hoher Exposition von Versuchstieren kommt es zur Entwicklungsneurotoxizität. Es gibt nun Befürchtungen, dass hohe Fluoridexpositionen die Intelligenzentwicklung bei Kindern stören könnten. Das ist ein typisches Beispiel, wo eine anspruchsvolle und sorgfältige Risikobewertung angesagt ist - mit möglichen Konsequenzen für das Management. Oder gibt es noch andere Ideen?

[@meh7499]

ich mach Agent Orange als 5. PK und das video rettet mir alles

[@loquesea93]

Wie kommen Sie bei dem Sevesounglück auf eine Austrittsmenge von 2 kg TCDD? Auf welche Quellen stützen Sie sich? Untersuchungen zur Folge wurde eine große Menge an TCDD freigesetzt die exakte Austrittsmenge ist jedoch bis heute unbekannt.

[@ifado]

Es ist gut, dass Sie diese Frage in die Diskussion bringen. Die meisten Autoren (unten gebe ich Quellen an und einen Überblick) kommen in ihren Schätzungen auf 1-3 kg Dioxin (TCDDs), die bei dem Seveso Unfall freigesetzt worden sind. Insgesamt sind bei der Explosion viel größere Mengen an Substanzen freigesetzt worden, z.B. Natriumhydroxid, Ethylenglycol und Trichlorphenol. Das Dioxin wurde ja nicht gezielt hergestellt sondern entstand als unerwünschtes Nebenprodukt bei der Synthese der Desinfektionsmittel. Was sehr wichtig ist: Dioxine sind so toxisch, dass relativ klein erscheinende Mengen wie 1-3 kg (das entspricht ja nur dem Inhalt von 1-3 „Milchtüten“), zu einer Katastrophe führen können, wenn sie z.B. fein über einer Großstadt zerstäubt würden. Damit ist Dioxin auf der ganz toxischen Seite aller umweltrelevanten toxischen Substanzen, wir haben aber auch andere durchgenommen, von denen man für ähnlich toxische Effekte viel größere Mengen benötigt. Nun zu den Quellen. Die meisten Autoren berichten über 1 - 3 kg. Beispiele sind: International Notes Preliminary Report: 2,3,7,8-Tetrachlorodibenzo-p-dioxin Exposure to Humans -- Seveso, Italy B. De Marchi; S. Funtowicz; J. Ravetz. "4 Seveso: A paradoxical classic disaster". United Nations University. (Wikipedia gibt z.B. diese Quelle an). Cerlesi S, Di Domenico A, Ratti S. 2,3,7,8-Tetrachlorodibenzo-p-dioxin (TCDD) persistence in the Seveso (Milan, Italy) soil. Presented at Dioxin '88, Umea, Sweden, August 21-26, 1988. Hazards XVI: Analysing the Past, Planning the Future, Institution of Chemical Engineers (Great Britain) · 2001 · ‎Technology & Engineering Wallace Hayes, 2007; Principles and methods of Toxicology. Wenn man versucht die Quellen möglichst vollständig zu sichten, findet man auch Angaben, die von geringeren Mengen als 2 kg ausgehen; die höchste Angabe, die ich gefunden habe ist dagegen bei Eskenazi et al (2018) mit 15-30 kg. Ich nehme an, die Schwierigkeit bei den Schätzungen besteht auch darin, dass die Konzentration der Dioxine in den freigesetzten Substanzen nicht genau bekannt war. Brenda Eskenazi,a,* Marcella Warner,a Paolo Brambilla,b Stefano Signorini,b Jennifer Ames,a and Paolo Mocarellib The Seveso accident: A look at 40 years of health research and beyond, Environ Int. 2018 Dec; 121(Pt 1): 71-84., PMID: 30179766

[@TheFighterBros]

Hallo, ich habe noch eine Frage bzgl. der Mengen, die durch einen Atemzug aufgenommen werden könnten. Ich habe zum Beispiel letztens ein qualmendes Kabel gehabt und da die Ummantelung aus PVC besteht, könnte da Dioxin entstanden sein. Habe das Kabel entfernt und womit circa 5 Atemzüge von diesem Rauch eingenommen (war zu dem Zeitpunkt schon mit Luft vermischt). Wie schädlich wäre denn eine solche einmalige, kurzzeitige Exposition? D LG

[@ifado]

Wenn wenige Atemzüge verqualmter Luft, zum Beispiel in Folge eines Kabelbrandes eingeatmet werden, ist die Exposition in der Regel so niedrig, dass mit keinen gesundheitlichen Konsequenzen zu rechnen ist - wenn das einmalig (oder nur sehr selten) passiert. Trotzdem ist es besser, nach Möglichkeit zu lüften oder kurz die Luft anzuhalten. Problematisch wird das Einatmen verqualmter Luft, wenn es über längere Zeit immer wieder geschieht. Hierbei kann es zwar u. a. auch zu einer Dioxinbelastung kommen, doch das steht bei dieser Art von Exposition in der Regel nicht im Vordergrund. Kritischer ist es, wenn über längere Zeit kleinste Partikel im Rauch eingeatmet werden, die dann zu einer chronischen Entzündung führen können.

[@sebastianmuller1210]

Vielleicht können sie ein Ohio Update liefern. Da sind ja 5 Tankwagen voll Vinylchlorid verbrannt worden. Wie hoch ist schätzungsweise die bei der Verbrennung entstandene Menge an Dioxinen? Wenn sie es in englisch machen, könnte die Antwort nen sehr großen Interessentenkreis finden.

[@ifado]

Das ist leider schwierig quantitativ einzuschätzen, auch wenn es außer Frage steht, dass bei dieser Verbrennung Dioxine entstehen können. Es geht jedoch sicher nicht in die Größenordnung der Seveso Katastrophe. Beim Verbrennen ist zunächst einmal die Rauchentwicklung eine Gefahr. Außerdem entstehen beim Verbrennen von Vinylchlorid in größerer Menge Phosgen und Hydrogenchlorid, beides stark augen- und hautreizende Substanzen. Außerdem noch folgende Substanzinformation: Vinylchlorid kann einen bestimmten Leberkrebs verursachen, das Hämangiosarkom. Dieser Tumor geht von den Gefäßendothelzellen der Leber aus.