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UKRAINE-KRIEG: Selenskyj wirbt in den USA um seinen "Siegesplan" - Trump kritisiert Militärhilfe
Begleitet von herber Kritik der Republikaner - allen voran Donald Trump - an der massiven Unterstützung der USA für die Ukraine besucht Präsident Wolodymyr Selenskyj am (heutigen) Donnerstag das Weiße Haus. Die Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, die Selenskyj ebenso treffen wird wie Amtsinhaber Joe Biden, hat versprochen, im Falle ihres Wahlsiegs die militärische Hilfe für die Ukraine fortzusetzen. Die Beziehung Selenskyjs zum Ex-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump ist allerdings angespannt. Dieser beschwerte sich, dass die USA weiterhin Milliarden Dollar an einen Mann gäben, «der sich weigert, einen Deal einzugehen», um den Krieg zu beenden.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 ist Selenskyj in Washington nicht so viel Unmut entgegengeschlagen wie diesmal. Der Ukraine ist natürlich daran gelegen, auch gute Beziehungen zu Trump zu wahren, falls dieser Präsident werden sollte. In der heißen Phase des US-Wahlkampfs gehen die Emotionen aber gerade beim Thema Ukraine hoch.
Auch ein «schlechter Deal» mit der Abgabe von Territorium wäre besser gewesen für die Ukraine als die jetzige Situation, sagte Trump bei einer Wahlkampfkundgebung am Mittwoch in North Carolina. Dann würden Menschen noch leben und Gebäude noch stehen. Doch jetzt sei die Ausgangslage eine andere. «Welchen Deal können wir eingehen? Sie ist zerstört», sagte er über die Ukraine. «Die Leute sind tot. Das Land liegt in Trümmern.»
Selenskyj brüskierte zuletzt die Republikaner, indem er J. D. Vance, Trumps Vizekandidaten, als «zu radikal» kritisierte, weil er vorgeschlagen hatte, dass die Ukraine einige Gebiete abgeben müsse, um den Krieg zu beenden. Selenskyj wies auch Trumps Prahlereien zurück, dass er schnell eine Lösung zur Beendigung des Krieges aushandeln könnte, und sagte: «Mein Gefühl ist, dass Trump nicht wirklich weiß, wie man den Krieg stoppt, auch wenn er vielleicht denkt, dass er es weiß.»
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderte während Selenskyjs USA-Reise, dass dieser den ukrainischen Botschafter in Washington entlassen solle. Außerdem behauptete der Spitzenrepublikaner, Selenskyjs Reise, die ihn auch in eine Munitionsfabrik nach Pennsylvania, einen möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat, führte, sei «darauf ausgelegt, den Demokraten zu helfen und eindeutig Wahlbeeinflussung».
Johnson wird sich am Donnerstag nicht mit Selenskyj treffen, wenn dieser vor dem Weißen Haus das Kapitol besucht, den Sitz des US-Kongresses. Selenskyj wird jedoch voraussichtlich mit einigen Mitgliedern des Repräsentantenhauses sprechen, darunter den republikanischen Vorsitzenden mehrerer Ausschüsse. Er ist auch zu einem Treffen mit Senatoren in einer parteiübergreifenden Sitzung eingeladen, die von Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer geleitet wird.
Selenskyjs Besuch in der US-Hauptstadt fällt mit der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York zusammen. Dort sprach der ukrainische Staatschef am Mittwoch.
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