Umzug und Sorgerecht: Familienrechtlicher "Kuhandel" und seine Folgen

[@Familie_Persichella]

Puh....das mit der Herkunftsfamilie triggert mich gerade, weil es bei meiner Ex ähnlich ist.

[@AnnaPelzElterncoaching]

Es ist ein sehr häufiges Phänomen.

[@antjeformacek5830]

KEIN Einzelfall !

[@AnnaPelzElterncoaching]

Definitiv nicht. In meinem Berufsfeld eher die Regel.

[@harremsis]

Eine häufige Konstellation, leider... Was einem üblich bleibt, ist zumindest eine verbindliche (d.h. gerichtlich gebilligte) Umgangsvereinbarung zu vereinbaren, als Voraussetzung zur Zustimmung.

[@AnnaPelzElterncoaching]

Im letzten Drittel des Beitrags spreche ich darüber und über die Gefahren bzw. Realität. Gerichtliche Verbindlichkeit kann entfremderseitig geschickt umgangen werden, wenn er/sie in die Trickkiste greift.

[@harremsis]

​@@AnnaPelzElterncoachingstimmt leider auch. Ich habe mich fürs Nachziehen entschieden, damit das nicht passiert. Aber natürlich ist das nicht immer möglich. Die Institutionen sollten solche Situationen kritischer hinterfragen. Danke für Ihre Aufklärungsarbeit!

[@frauvonduh7521]

Für eine systemische Familiencoachin (so erinnere ich es) ist die Beschreibung der Situation extrem polemisch und einseitig. Denn was dabei total fehlt ist die Biografie des zurückbleibenden Elternteils. Eine Trennung ist ja ein zweischneidiges Schwert. Ich möchte nicht bestreiten, dass es diese Dynamik gibt aber hier wird ganz klar das Verhalten eines ET problematisiert während das andere ET die Opferrolle zugewiesen bekommt. So etwas wie einen Biografiebruch gibt es mMn nicht. Es gibt Biografien. Zu diesen gehören auch Entscheidungen die unter Umständen nach einem Jahrzehnt revidiert werden. Was hier auch komplett vernachlässigt wird ist, was denn mit dem Kind passiert wenn das eine Elternteil "dem Kind zuliebe" nicht umzieht und alle räumlich zusammen bleiben. Evtl entwickelt das Elternteil Depressionen, kann das Kind nicht mehr unterstützen und das Kind bekommt vorgelebt, dass man missliche Situationen besser "aussitzt" statt sein Leben proaktiv zu gestalten. Trennungen sind schmerzhaft. Wer das verkennt leugnet die Realität. Pauschal ein komplexes Problem zu vereinfachen wie hier geschehen zeugt von sehr stark eingefärbter Wahrnehmung und lässt mich mit der Frage zurück woher diese Einfärbung der Autorin stammt. Klingt nach Schattenarbeit für mich.

[@AnnaPelzElterncoaching]

Spannendes Feedback. Arbeiten Sie auch in diesem Bereich? Vielleicht auch, ähnlich wie ich, auch mit Erwachsenen, die als Kinder eine Entfremdung durchlebt haben? Rufen Sie mich an, gern können wir in den Austausch über Licht, Schatten und die Räume außerhalb und dazwischen gehen.

[@frauvonduh7521]

@@AnnaPelzElterncoachingvielen Dank für die wertschätzende Antwort. Oh nein, das ist nicht mein Arbeitsbereich auch wenn ich im weitesten Sinne aus dem pädagogischen Bereich komme. Aber mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige ich mich seit über zwanzig Jahren. Mein Feedback ist nur eine Zusammenfassung vieler Erfahrungen von Freunden und Bekannten und anderen Menschen denen ich begegnet bin, so wie Sie sie mit Sicherheit auch haben. Je tiefer ich in dieses Kaninchenloch komme desto mehr stelle ich fest, dass es (meiner persönlichen Meinung nach) das wichtigste ist, das allerbeste aus der jeweiligen Situation für das jeweilige Kind zu machen und weniger darauf zu pochen was richtig und falsch ist. Unser gesellschaftliches und juristisches System ist leider häufig nicht am besten Interesse des Kindes ausgerichtet. Ich hoffe ich bin Ihnen nicht zu nahe getreten, mein persönliches Interesse liegt darin beizutragen mehr Verständnis zu schaffen statt Spaltungen zu vertiefen.

[@Familie_Persichella]

Der Verweis auf Schattenarbeit klingt aber nicht nach Verständnis.

[@AnnaPelzElterncoaching]

@@frauvonduh7521 Ja, so sehe ich es auch. Diejenigen allerdings, die 600 km weit wegziehen, um anschließend einen Elternteil (laut Duden tatsächlich ein Maskulinum, kein Neutrum) auszugrenzen und den Kontakt zu erschweren, sehen es erfahrungsgemäß weniger bis gar nicht so. Und das nicht nach meiner Erfahrung, sondern nach Erfahrung mittlerweile unzähliger erwachsen gewordener "Kinder", mit denen ich in all den Jahren gesprochen habe. Mit Ausnahme jener, die es keineswegs als problematisch definieren, was insofern nachvollziehbar ist, weil die meisten davon mit Mitte/Ende 30 nach wie vor bei Mami/Papi wohnen und diese Person gleichzeitig als besten Freund/Freundin betrachten. Ja, ein spannendes Arbeitsfeld mit Licht, Schatten und so einigem dazwischen und außerhalb.

[@MV1-p6v]

die Medaille hat immer 2 Seiten und bei mir war es eher ein Neuanfang den ich allein mit meinem Kind in CH starten wollte, 6 Jahre nach der Trennung, das habe ich immer offen kommuniziert...ich hatte meine Gründe...narzisstische Züge des KV und seiner Familie, wohlhabend und respektlos. Die Ehe war im Rückblick schon ziemlich geprägt von verbaler und auch körperlicher Aggressivität, ich hab dran festgehalten, weil es ja auch meine Familie war (meine Eltern lange verstorben und meine Geschwister wohnen weit weg u.a. in CH) KV und Familie wurden nie von mir ausgegrenzt, taten das aber mit mir, auch schon vor der Trennung. Entweder du spielst das Spiel mit oder du bist raus...das damals 12jährige Kind blieb beim KV und ich ging nach CH und von da an fand dann die Ausgrenzung mir und meinem Kind gegenüber statt....mir blieb das Sorgerecht, jedoch hatte ich nur wenig Möglichkeiten dem gerecht zu werden, fadenscheinige Ausreden z.B. "ich kann sie ja nicht zwingen mit dir zu telefonieren, nein Weihnachten verbringen wir wie immer bei Oma und Opa, usw. Der Kampf ging systematisch weiter. Jugendamt und Rechtsanwalt bewirken da gar nichts. Ich habe leidlich Kontakt gehalten und keinen Druck ausgeübt, ich wollte auch irgendwann nicht weiter zerren und ziehen. Nun ja das Kind ist jetzt 23Jahre und wir können uns auf Augenhöhe begegnen.