UX Designer werden: Lebenslauf schreiben

[@aloha2713]

Was ich viel schwieriger finde ist ein Portfolio. Was will man hier sehen? Was nicht? Was darf ich überhaupt zeigen? Wie sollten Showcases konkret aussehen? Was wen ich keine echten Projekte zeigen darf (ist ja in der Regel fast immer der Fall). Wie soll man hier belegbare Zahlen presentieren wenn das Unternehmen nicht mit KPIs gearbeitet hat? "Schöne Bildchen" die viele Arbeitgeber immer noch gerne sehen wollen kann jemand der Research oder Analyse gemacht hat überhaupt nicht zeigen. Fragen über Fragen. Ist ein Portfolio überhaupt noch zeigemäß?

[@timweisheit310]

Vor dem Problem stand ich zuletzt auch noch. Tatsächlich habe ich mir das Leben da selbst zu schwer gemacht: Mein Portfolio besteht nun aus einer kleinen Vorstellung meiner Person, meiner persönlichen Reise (wie ich dahin gekommen bin, wo ich jetzt bin), meinem Prozess und der Case Studies der letzten 4 Jahre. Alles in Englisch gehalten. Die Case Studies haben mich wahnsinnig gemacht: Was darf ich zeigen? Was wollen die Firmen überhaupt sehen? Ist es zu viel? Ist es zu wenig? Ich habe bisher auch innert jedes Projekts einen NDA zeichnen müssen. Deshalb habe ich jetzt einfach eine kurze Beschreibung meines Auftraggebers, der Position, der Skills, die ich eingesetzt habe, Insights und Lessons Learned beschrieben. Insofern also 5 Folien pro Fallstudie. Die Insights sind allesamt verpixelt oder mit Lorem Ipsum Texten versehen. Das zeigt zum einen, dass ich keinen Quatsch erzähle und zum zweiten, dass ich Verschwiegenheitsvereinbarungen Ernst nehme. Innerhalb der letzten Projektbewerbungen wurde das Portfolio stets hervorgehoben. Insofern ist davon auszugehen, dass ich mit dieser Art und Weise das biete, was innerhalb des Portfolios erwartet wird. Noch ein Pluspunkt: Ich mache deutlich, dass ich das Portfolio in Figma erstellt habe. So sieht der potentielle Auftraggeber auch direkt, dass ich den Umgang beherrsche.

[@IndraBurkart]

Danke für das Teilen der Erfahrung und Vorgehensweise @timweisheit310 Ich kann mich da nur anschließen. Ich finde das wichtigste was in einem Portfolio rüberkommen muss ist die Vorgehensweise und die kann man sicherlich auch beschreiben ohne das man den Auftraggeber nennt. Ich glaube das im UX Bereich häufig ein Portfolio gefordert wird ist leider so eine historische Entwicklung aus dem Design Bereich. Dort ist es üblich Portfolios zu haben, um auch so ein bisschen den Art Style zu zeigen oder auch welche Varianz man abdeckt. Ich persönlich finde das ist für den UX Bereich quatsch. Ich glaube wir haben aber auch so ein Henne-Ei-Problem. Firmen fordern Portfolios weil sie denken es gehört dazu und UXler machen Portfolios weil es gefordert wird. WIe viel Mehrwert am Ende das Portfolio bietet, weiß niemand. Letztlich ist aber glaube ich relevant das man zeigt welche Erfahrung man hat und was man kann egal ob das in einem Portfolio oder in einem Lebenslauf steht. Zu Portfolio soll übrigens auch noch ein Video kommen ;)

[@timweisheit310]

@@IndraBurkart Da schließe ich mich an. Obwohl es da sogar noch eine Steigerung gibt: Der Auftraggeber weiß selbst nicht, wie ein Portfolio aussehen muss und was er sehen will. Dann wird's besonders haarig. 😄 Bin gespannt, auf das Video. ☺️

[@Re.Z.]

Hallo Indra. Leider habe ich kein Video dazu gefunden. Es gibt Massen an Bildungsanbietern zu UX und UI. Hast du einen Tipp bezüglich anerkannter Anbieter und Abschlüsse. Private Inhousezertifikate sind ja immer ein Problem. Bei der IHK habe ich noch nichts passendes gefunden. Da ich schon Designer bin, würde ich gerne auf UI gehen obwohl natürlich auch gerne beides zur Vervollständigung. Gruß René

[@IndraBurkart]

Hallo René, das ist schwer so generell zu beantworten. Ist ja auch die Frage wie viel Zeit du investieren willst/kannst und ob es Vollzeit oder nicht sein soll. Ich glaube wenn es primär um UI gehen soll, dann sind die Bootcamps nicht so schlecht. Wobei ich selbst noch nie eine reine UI Weiterbildung gemacht habe. Ich habe ja z.B. bei artop damals berufsbegleitend die Ausbildung zum UX Professional gemacht. Das ging aber über ein Jahr und war dann immer ca einmal im Monat am Wochenende. Hier hat man aber sehr viel generelle UX Methoden gelernt und viel zum HCD Prozess usw. also da ging es jetzt nicht so darum wie genau erstelle ich ein gutes UI. Wobei das auch schon 2016 war das ich dort die Ausbildung gemacht habe, kann gut sein das sich jetzt nochmal einiges geändert hat. Ansonsten sind die Zertifikate vom UXQB auch sehr anerkannt. Dazu habe ich ja auch ein paar Video auf meinem Kanal weil ich selbst mehrere CPUX Zertifikate habe. Die finde ich besonders in Kombination mit einem Seminar auch sehr gut.

[@Re.Z.]

@@IndraBurkart Vielen Dank für die Antwort. Ich schaue mir das mal an.

[@ymader_ux]

Leider beantwortet das Video nicht die Frage, was oder wie im Lebenslauf beschrieben werden soll, besonders am Anfang der Karriere

[@IndraBurkart]

Im Lebenslauf soll stehen was man getan hat. Also wie hat man gearbeitet, was hat man bei diesen Stationen gemacht (Aufgaben, Projekte, etc.). Welche Zusatzaktivitäten hat man gemacht, Praktika, Auslandsaufenthalte, Vereinsmitgliedschaften, Weiterbildungen, Zertifikate usw. Pack besonders am Anfang alles rein was irgendwie relevant sein könnte. Das zeigt auch Engagement. Wie im Video beschrieben schreibe auf mit was du dich auskennt, also welche Methoden oder Tools, Sprachen, usw. Und falls du noch sehr wenig Erfahrung hast, nutze die Bewerbungszeit für eigene Projekte, um Erfahrung zusammen und nimm dies in deinen Lebenslauf auf.