In dieser Vorlesungssitzung behandele ich mit dem Iwein den zweiten Artusroman Hartmanns. Neben Inhalt und Struktur gibt es auch Ausführungen zu Raum und Zeit in der Erzählung und im Mittelalter.
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@julieengel73624 жыл бұрын
Großes Dankeschön an Sie! Durch Ihr Lehrvideo zur Aussprache wurde mir ein prima Zugang zu mittelhochdeutschen Texten ermöglicht, das hätte mich sonst nicht nur weitaus mehr Zeit, sondern auch einige Nerven gekostet. Sie vermitteln die Inhalte unglaublich lebendig und interessant, richtig motivierend! Sprache kann meiner Ansicht nach am leichtesten und schnellsten durch Kontakt zu Menschen entstehen, die diese Sprache beherrschen - allein schon das (Zu)Hören spielt eine große Rolle. Nochmals Danke also für Ihre tolle Arbeit!
@a.b.4753 жыл бұрын
Vielen Dank für diese Videoreihe zu den Höfischen Romanen! Zur Vorbereitung auf das Examen sind diese Vorlesungen wirklich zum einen sehr interessant von Ihnen erzählt, andererseits natürlich voll mit Informationen und Wissen!
@vickyl2192 жыл бұрын
Die Exkurse, die Sie einbauen, gefallen mir so gut! Ich freue mich immer sehr darüber. Sehr spannend und wieder viel gelernt. Danke dafür! :-)
@songsofsandydenny2 жыл бұрын
Lieber Herr Wagner, mit großer Freude habe ich ihr Video gehört! Ihre Idee, die problematische Torverliesfrage in Analogie zur mittelalterlichen Multiperspektive zu setzen und darüber hinaus an der Umwandlung in die Zentralperspektive deren Vorteile aufzuzeigen, ist genial! In Ihren ausgezeichnet konzipierten und unterhaltsam vorgetragenen Videos ein weiteres Highlight, das Denkanstöße bietet, die sich auf viele problematische Raumbeschreibungen in der mittelalterlichen Literatur übertragen lassen! Sehr aufschlussreich, vielen herzlichen Dank! Sie setzen Maßstäbe für gelungene Vorlesungen auf einem hervorragenden Niveau!
@silvanwagner31432 жыл бұрын
Das freut mich sehr! Am Torverlies habe ich mir in der Tat einige Nächte lang die Zähne ausgebissen. Es war für mich dann die Schlüsselszene für meine Habilitation zum virtuellen Raum im Mittelalter. Aber so geht es mir oft mit Irritationen in mittelalterlicher Literatur für modernes Denken: Erst denkt man, dass da jemand doof war, und einige Tage später erkennt man, dass man das selbst war.
@96MatchlessGirl3 жыл бұрын
Vielen Dank für Ihre informativen und professionellen Videos! Das ist eine tolle Unterstützung für meine Vorbereitung auf das Staatsexamen! LG
@derRutschmann2 жыл бұрын
Eine sehr interessante Vorlesung. Vielen Dank für die Bereitstellung hier auf KZbin. Ich habe jedoch noch eine Frage zu 5. Erzählter Raum: Ich war beim Zuhören verwundert, dass es scheinbar eine so breite Beschäftigung mit dieser Szene und Irritation bzgl. des Verlies gab und gibt, in welchem Iwein nach der Verfolgung gefangen wird. Hatte ich doch beim Lesen angenommen, dass die Beschreibung "Nun suchte er allenthalben und fand weder Fenster noch Tür, daraus er hätte entkommen können" (V. 1145f) nicht bedeutet, dass es in diesem Zwischenraum keine Fenster und Türen gab, sondern nur, dass es keine gab, durch die er hätte entkommen können. Dass also sehr wohl Türen und Fenster vorhanden waren, jedoch vergittert und verschlossen. Lunete gelangte nach meiner Auffassung nun einfach mit einem Schlüssel oder von der zugänglichen Türseite in den Raum zwischen den beiden Gattern. Auch die plötzlich erwähnte Lagerstätte hatte mich somit nicht irritiert, weil ich davon ausgegangen war, dass sich das Bett lediglich hinter der nun durch Lunete geöffneten Tür befand. Dass es sich also beispielsweise um den Raum für die Wachen handelt. Leider kann ich mich aber nur an der nhd. Übersetzung orientieren und meine Gedanken nicht am mhd. Text überprüfen. Daher liegt mein ggf. naiver Blick auch in meiner mangelhaften Sprachkenntnis begründet. Ich würde mich sehr freuen, zu erfahren, wie sie meine Gedanken/Lesart zu dieser Passage bewerten. Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.
@silvanwagner31432 жыл бұрын
Grundsätzlich haben Sie recht, und man kann die Stelle so lesen, dass es um die Perspektive Iweins geht und er durchaus die später erwähnte Tür und das Fenster wahrnimmt, sie aber nicht zur Flucht nutzen kann. Problematisch wird es, wenn man die Raumbeschreibung (inklusive später das Bett und die Tafel!) mit einem realhistorischen Tordurchgang irgendwie zur Deckung bringen will. Ein solcher Tordurchgang mit zwei Fallgattern hat ja zwei große Durchgänge (eben die Fallgatter), und der Raum dazwischen ist eben einfach nur der schmale Raum im Durchmesser der Burgmauer. Und da soll jetzt eine kleine Tür dabei sein und ein Fenster, durch das man in die Burg blicken kann? Und dann steht ein Bett (!) in diesem Tordurchgang, ein Tisch, an dem man höfisch essen kann? Alles dies ist für ein historisches Publikum völlig unplausibel, wie die frühe Forschung herausgearbeitet hat. Die frühe Forschung hatte für diese Phänomene nur den Begriff des Fehlers, die gegenwärtige Forschung geht geht dabei von einer gezielten Inszenierung aus, wodurch der ursprünglich eingeführte Raum sukzessive "anwächst", sich verändert (Frau Störmer-Caysa spricht hier von Sprossräumen). In der mittelalterlichen Literatur taucht dieses Phänomen durchaus häufiger auf, und auch Gegenstände können sich während des Erzählverlaufs verändern (was durch den Erzähler durchaus bemerkt und kommentiert wird, man denke etwa an die Gräber im Prosalancelot). Unmöglich ist der Raum, den Hartmann schildert, als statischer Raum sicherlich nicht zu denken. Aber er ist auffällig unwahrscheinlich und unplausibel - und da stellt sich eben die Frage, warum er das so schildert, wenn es doch auch anders - plausibler - möglich gewesen wäre.
@derRutschmann2 жыл бұрын
@@silvanwagner3143 Herzlichen Dank für diese ausführliche Antwort. Ein wirklich interessanter Apsekt, über den ich einfach hinweg gelesen hatte. Werde mich bestimmt bei Zeiten nochmal mit der Forschung zu diesem Thema beschäftigen. Beste Grüße