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Warum muss ein 19-jähriger Hanauer betonen, dass sein Name "Minnemann" und sein Vater Deutscher ist? Weil für die Stadt Hanau erst der Ausländerbeirat für ihn zuständig war. Piter Minnemann ist einer der Überlebenden des Anschlags vom 19. Februar letzten Jahres. Er hat in der "Arena Bar" in Hanau-Kesselstadt viele Freunde verloren, doch jetzt verliert er von Tag zu Tag den Glauben an die deutschen Behörden. Die Worte, die aus seinem Mund kommen, sind schwer zu verdauen. "Ich fühle mich von allen Seiten im Stich gelassen", sagt Minnemann. Wie sollte er es nicht? In der Tatnacht stand kein Seelsorger für ihn bereit, er musste noch in derselben Nacht zu Fuß durch Hanau laufen, um seine Zeugenaussage zu machen.
"Ich kämpfe täglich mit dem Gedanken, kann immer noch nicht ruhig schlafen", so der junge Hanauer zu Banu Güven, der nach dem Attentat selbst einen Psychologen suchen musste. Er wirft den Ermittlungsbehörden grobe Untätigkeit vor und stellt eine entscheidende Frage: Warum war der Notausgang in der Bar verschlossen?