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#würzburg #glocken #bells
In diesem Video wird das Vollgeläut der kath. Marienkapelle in Würzburg vorgestellt. Ich wünsche allen einen schönen Feiertag Mariä Himmelfahrt :-)
Töne: fis' gis' ais' h' cis" dis"
Ablauf:
1.0:00-6:23 Vollgeläut/ Plenum (fis' gis' ais' h' cis" dis")
Würzburg ist eine kreisfreie Stadt in Bayern, Deutschland. Mit rund 127.800 Einwohnern ist sie die größte Stadt im bayrischen Regierungsbezirk Unterfranken und Sitz der Regierung des Bezirks Unterfranken. Aus der historischen Altstadt erhebt sich neben dem Dom, dem Neumünster und den anderen Innenstadtkirchen die Marienkapelle und ist mit ihrem Turm, welcher von einer goldenen Marienstaue gekrönt ist, ein markantes Zeichen der würzburger Altstadtsilhouette. Der heutige gotische Kirchenbau stammt aus dem 14. Jahrhundert und wird trotz seiner Größe nur als Kapelle bezeichnet, da er von der Bürgerschaft errichtet wurde und der Kirchenbau nicht mit pfarrkirchlichen Rechten ausgestattet wurde. Heute stellt die Marienkapelle eine Nebenkirche der vereinigten Pfarreien des Doms und des Neumünsters dar.
Im Jahr 1349 suchte eine schlimme Katastrophe Würzburg heim, die Pest. Die Bürger suchten die Schuld für die Katastrophe und fanden diese schließlich bei den Juden. Es kam am 21. April 1349 zu einem Pogrom, bei der die Synagoge zerstört wurde. Noch heute finden sich Reste der Mikwe unter der Sakristei. Nach dem Pogrom wurde an der stelle der Synagoge eine erste hölzerne Kapelle errichtet. 1377 konnten man durch Geld- und Sachspenden der würzburger Bürger mit dem Bau der Kirche beginnen. Der Chor, mit wessen Bau vermutlich schon ein paar Jahre zuvor begonnen wurde, wurde am 15. August 1992 geweiht. 1441 konnte auch das dreischiffige Langhaus größtenteils fertiggestellt werden, sodass man 1441 mit dem Bau des ca. 70 Meter hohen Turms begann. Ursprünglich war der Turm vermutlich gar nicht vorgesehen und entstand erst durch den Bedeutungswandel zur Rats- und Bürgerkirche. 1556 bis 1558 fanden weitere Arbeiten am Turm statt, ab 1616 wurde die Westempore eingebaut. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Dach erneuert, wobei der Turm 1713 eine welsche Haube mit der noch heute denn Turm krönenden, 3,45 Meter hohen Marienfigur vom Goldschmied Martin Nötzel bekam. 1843 bis 1853 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde auch die Marienkapelle schwer beschädigt und brannte vollständig aus. 1948 bis 1961 wurde die Marienkapelle unter der Leitung von Eugen Altenhöfer wieder aufgebaut. Dabei wurden unter anderem das Gewölbe und die zerstörten Feiler wieder errichtet. 1961 wurde die Marienkapelle vom Bischof Josef Stangl wieder eingeweiht.
Die Ausstattung besteht unter anderem aus dem Altar, der Orgel aus dem Jahr 1969 (restauriert und erweitert 1987), der Reliquienbüste des Aquilin (ein Heiliger der katholischen Kirche, welcher um 970 n.Chr. in Würzburg geboren wurden ist), dem Grabmal des Ritters Konrad von Schaumburg (erschaffen von Riemenschneider) und weitere Kunstwerke. Die Figuren am Südportal sind unter anderem Kopien von Figuren des Künstlers Tilman Riemenschneider.
Im Turm hängt seit 2013 ein sechstimmiges Bronzegeläut der Glockengießerei Perner in Passau. Die 6 Glocken wurden am 1. Mai 2013 geweiht und erklangen erstmals am 15. August 2013 über die Würzburger Altstadt. Des weiteren befindet sich in dem kleinen Treppenturm (Cyriakusturm), welcher sich an der Südseite der Kirche zwischen Chor und Langhaus befindet eine weitere Glocke, die Cyrriakusglocke. Diese wurde 1971 als Nachbildung einer originalen Glocke von 1852 gegossen und bildete bis 2013 das Geläut der Marienkapelle. Das ursprüngliche vierstimmige Geläut wurde beim Bombenangriff 1945 zerstört.
Das Vollgeläut erklingt an den Hauptgottesdiensten an Sonn- und Feiertagen und zum Sonntagseinläuten um 15Uhr. Ansonsten erklingen Teilgeläute. Um 12Uhr und um 18Uhr erklingt das Marienlied "Oh himmlisch Frau Königin", welches von den 6 Glocken des Hauptgeläutes gespielt wird. Alle 6 Glocken sind dafür mit Schlaghämmern ausgestattet.
Daten der Glocken: Ton, Gussjahr, Gießer, Gewicht, Durchmesser
Gl.1 fis' 2013 Perner (Passau) 1096kg 1164mm
Gl.2 gis' 2013 Perner (Passau) 788kg 1042mm
Gl.3 ais' 2013 Perner (Passau) 535kg 920mm
Gl.4 h' 2013 Perner (Passau) 469kg 882mm
Gl.5 cis" 2013 Perner (Passau) 309kg 765mm
Gl.6 dis" 2013 Perner (Passau) 213kg 681mm
(Gl.I h" Cyrakusglocke 1971 Gebr. Bachert (Kochendorf))
Störgeräusche waren aufgrund der gut besuchten Altstadt am Samstagnachmittag nicht zu vermeiden. Am Anfang kann man im Hintergrund den Beginn des Sonntagseinläutens des Neumünsters und die Salvatorglocke des Doms vernehmen.
Quellen: eigen Fotos und Aufnahmen, Wikipedia, • Würzburg: Die Glocken ...
Aufnahme: 08 Juli 2023 um 15Uhr zum Sonntagseinläuten