Wachenheim an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) Geläute der Simultankirche St. Georg

Es läuten die 4 Glocken der Simultankirche St. Georg in Wachenheim an der Weinstraße.
Zu den Glocken:
Im Vierungsturm über der Trennmauer zwischen katholischem und protestantischem Teil hängen heute vier wunderschöne Gussstahlglocken, die so manche Bronzeglocken an Klangqualität übertreffen. Die kleine St.-Georgsglocke gehört der katholischen Gemeinde, Glocke 3 gehört beiden Kirchengemeinden und die zwei großen Glocken 1 und 2 sind in Besitz der protestantischen Kirchengemeinde. Es gibt eine ausgeklügelte Läuteordnung, welche vorsieht, welche Gemeinde wann mit welchen Glocken läuten darf. Seit einigen Jahre ist die ökumenische Zusammenarbeit hier vorbildlich. Beide Gemeinden dürfen alle vier Glocken läuten.
Vor dem Krieg gab es hier ein vierstimmiges Salve-Regina (oder Wachet-Auf)- Geläute mit den Schlagtönen c´-e´-g´-a´, welches1917 und das Ersatzgeläute erneut 1942 abgeliefert werden musste. 1949 entschloss man sich zur Anschaffung der Gussstahlglocken, welche im Kriegsfall von der Ablieferung verschont bleiben. Damals wurde auch ein neuer stählerner Glockenstuhl errichtet, welcher den Gusseisenglockenstuhl aus der Zwischenkriegszeit ersetzt.
Die vier Glocken vom Bochumer Verein erklingen in den Schlagtönen cis´-e´-fis´-gis´ im sog. „Normalmotiv“, welches aus einem „Te-Deum“ und einem „Pater-Noster“ besteht. Alle Glocken wurden, auch auf Wunsch des damaligen Glockensachverständigen Theo Fehn hin,
in Untermollsextrippe gegossen. Die Untertöne der Glocken erklingen in e°-g°-a°-h°. Die Gewichte betragen 1515kg, 925kg, 690kg, 435kg. Kürzlich wurde die Bausubstanz des Turmes wie auch die Glockenaufhängung saniert. Die Kronenhölzer (Gummi) wie die Bolzen sind neu. Bald werden auch die Bronzepuffer sowie die Klöppeleinbindung erneuert.
Zur Kirchengeschichte:
In der kleinen Stadt Wachenheim gibt es ingesamt vier Kirchengebäude:
Die große Simultankirche mit ihren zwei Kirchenteilen,
die benachbarte spätgotische Ludwigskapelle (ehemals Klosterkapelle), die heute als Standesamt genutzt wird,
die ehemalige Lutherische Kirche (erbaut im 17. Jh., seit 1818 nicht mehr als Kirche genutzt), heute im Besitz der Stadt. Kein Glocken im Turm
die neue katholische Edith-Stein-Kirche, welche 1989 ohne Turm erbaut wurde.
In der Stadt ist nur noch eine Glocke aus der Vorkriegszeit vorhanden, die früher in der lutherischen Kirche läutete, zwischenzeitlich auf dem Dachreiter der Simultankirche hing und heute auf dem Friedhof zu hören ist.
Der protestantische Teil der Kirche besitzt eine Owart-Orgel, die aber auch noch Pfeifen sowie Gehäuse der Voit-Orgel aus dem 19. Jahrhundert besitzt.
Im katholischen Teil, der nur noch selten genutzt wird, steht eine pneumatische Kämmerer-Orgel aus dem 19. Jahrhundert, die derzeit völlig unspielbar ist. Sie ist seit Jahrzehnten außer Betrieb. Derzeit denkt man über ihre Restaurierung nach.
Ausführliche Informationen zur Kirche u.a. bei Wikipedia:
de.wikipedia.o...)
(Quelle: handlaeuter)
Mein herzlicher Dank gilt Daniel und dem Herrn mit dem erforderlichen Schlüssel.