Warum eine Auszeit als Strafe für Kinder schädlich ist und was du stattdessen tun solltest

[@Bastila13]

Das ist ja alles ganz gut und schön und in vielen Bereichen gelingt mir der Ansatz auch. Aber was macht man in Situationen, wo man diese Kapazitäten nicht hat? Alleine krank mit krankem Kind zu Hause, übernächtigt und Kind macht nur Mist um Aufmerksamkeit zu bekommen, aber man kann nicht mehr, weil die Energie schon in der Nacht alle war? Abends beim Kochen nach einem anstrengenden Tag und man hat sich extra noch eine Stunde Zeit genommen und mit dem Kind gespielt. Es akzeptiert das Kochen aber nicht, will auch nicht mithelfen und macht wieder Mist um Aufmerksamkeit zu bekommen oder zuppelt die ganze Zeit an einem rum? Was ist morgens, wenn man noch schlafen möchte und das Kind einfach um 5:30 das Licht anmacht, weil es jetzt will, dass man aufsteht? (Und bitte keine Ratschläge wie "später schlafen legen" oder ähnlichem, diese Sachen haben wir alle schon durch). Was ist, wenn das dreijährige Kind immer und immer wieder ungefragt an Dinge rangeht, an die es nicht rangehen soll? (Gewürzschublade, Salzstreuer, Schreibtisch im Büro, diverse technische Gegenstände, wie Handys, Drucker, etc.) Die "Gib dem Kind Alternativen" Strategie zieht hier irgendwann nicht mehr. Wir haben von Anfang an den bindungsorientierten Ansatz verfolgt, aber wir stoßen so oft an die Grenzen und wissen irgendwo auch nicht mehr weiter trotz diverser Bücher, Videos und anderen Ratgebern. Und dann handelt man im Zweifelsfall eben "unpädagogisch". Aber nicht, weil man davon überzeugt ist, dass es das richtige ist, sondern, weil einem die Optionen fehlen. Die vorgestellten Methoden funktionieren gefühlt nur in Idealsituationen, aber im echten Leben ist es meistens um ein Vielfaches komplizierter und das sind dann die Momente, die erklärt werden müssten. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

[@SUPERHELDENKIDS]

Danke für deinen Kommentar - ja du hast Recht, wir können besser für unsere Kinder da sein, wenn wir Kraft und Energie haben. Darum ist es ja so wichtig, auf die eigenen Kräfte und Energien zu achten - und "bindungsorientiert" oder gar "bedürfnisorientiert" bedeutet ja nicht - 100% Orientierung an den Bedürfnissen am Kind! DEINE Bedürfnisse sind ebenfalls wichtig! Du DARFST nein sagen und du DARFST wütend werden (so lernen Kinder ja auch soziale Kompetenzen - mein Handeln hat Auswirkungen) - wichtig ist, dass du bei DIR bleibst, also z.B.: "Ich bin gerade wütend und ich brauche jetzt eine Pause, ich atme jetzt 3 Mal tief durch," statt "Du unerzogenes Kind WEGEN DIR bin ich jetzt wütend geworden" oder "Ich musste so streng sein, weil DU xxx gemacht hast". Vielleicht hilft dir hier auch folgendes Video weiter: kzbin.info/www/bejne/mWiQepKhl5h9kJY Bleib bei dir und kommuniziere auch deine Grenzen und Bedürfnisse und versuche, wenn irgendwie möglich, die Entlastung zu schaffen. Eine gute Bindung verzeiht vieles! Ich schicke dir ganz viel Kraft und Energie! 🧡LG Kathrin

[@bridgetgit637]

Nun ja, so eine Konsequenz wie "Auszeit" darf natürlich nicht als Selbstläufer gesehen werden, aber ich finde es nicht schlecht, das Kind einmal aufzufordern, über sein Verhalten nachzudenken, vor allem wenn es eigentlich weiss, dass es sich schlecht verhalten hat. Auch wenn die Mutter natürlich sagen kann, dass man das Kind versteht, aber man kann auch signalisieren, dass ein gewisses Verhalten einfach nicht geht, vor allem wenn anderen Kindern dabei körperlich wehgetan wird

[@SUPERHELDENKIDS]

Danke für deine Antwort! Kinder können sich bis zu einem gewissen Alter noch nicht selbstständig reflektieren, sondern brauchen dabei die Unterstützung von uns Erwachsenen. Eine begleitete "Auszeit", um zur Ruhe zu kommen, ohne, dass dem Kind ein Vorwurf gemacht wird, sondern um es dabei zu unterstützen, sich wieder selbst regulieren zu können um danach in Folge mit ihm gemeinsam zu reflektieren - das ist für mich KEINE "Auszeit als Strafe". Kinder verhalten sich immer aus einem bestimmten Grund so, wie sie sich verhalten. Ob das "schlecht" ist oder "gut" liegt immer im Auge des Betrachters... Gemeinsam können jedoch alle Beteiligten aus einer Situation etwas lernen - darauf kommt es doch an, oder? LG Kathrin

[@Sobsilus]

@@SUPERHELDENKIDSDas ist ein guter Punkt. Gerade nach der Lektüre vieler Ratgeber und Videos von anderen Experten hier auf KZbin habe ich den Eindruck, dass das Verhängen von Strafen in der Forschung immer nur ALTERNATIV zu erklären und mit dem Kind beschäftigen gesehen wird. Also etwa ich schicke das Kind auf sein Zimmer, weil es einen Wutausbruch hatte, ohne mit dem Kind darüber zu sprechen und ignoriere das Kind für diese Zeit. Was einleuchtend blödsinnig ist. Geraten wird stattdessen, mit dem Kind über das Verhalten zu sprechen und vor allem Verständnis zu zeigen. Der Vorschlag hier kombiniert hingegen den Effekt, dass das Kind die Situation verlassen muss, wird aber dabei nicht ignoriert, sondern bekommt Hilfe und Zuwendung und nimmt die „Strafe“ (Kind darf nicht weiter im Wohnzimmer spielen) auch ganz anders wahr. Gibt es Studien, die untersucht haben, inwiefern sich diese Art der Verknüpfung von Konsequenzen und Zuwendung auswirkt im direkten Vergleicht zum bloßen Ahnden von unerwünschtem Verhalten mit Strafen? In allem, was ich bisher in der Hand hatte, wurde das leider nie angesprochen.

[@TheEJFK]

Die "Auszeit" zum "Nachdenken" (= schweigendes Sitzen auf einem Sessel, abseits) ist leider auch heute noch in vielen Kindergarten und Horts oder bei Betreuungen in Ganztagesschulen üblich. Eine versteckte Form der Strafe, wie die Pädagoginnen auch zugeben, wenn sie ehrlich sind.

[@SUPERHELDENKIDS]

Liebe E., ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht... Darum dieser Beitrag. Es ist mir wichtig, fundiert aufzuklären und positive Lösungsansätze aufzuzeigen. LG Kathrin

[@sibylleblum3525]

Ganz toll erklärt und sehr hilfreich. Vielen Dank!

[@SUPERHELDENKIDS]

Danke liebe Sibylle! LG Kathrin

[@verenarigatuso8296]

Vielen Dank für die tollen Infos. Ich überlege gerade, wie das in der Krippe bei einjährigen / eineinhalbjährigen Kindern umgesetzt werden kann. Zum einen sind wir eine größere Anzahl von Kindern, welches eine so intensive eins-zu-eins-Situation nicht immer möglich macht und zum anderen fehlt das Personal. Das unsere Kinder lange in der Kita sind, ihre Eltern brauchen ist noch ein anderes Thema. Schwer dem allem gerecht zu werden.

[@SUPERHELDENKIDS]

Liebe Verena, danke für deinen Kommentar. Ja, je jünger, desdo wichtiger eine einfühlsame Betreuung. Wir können an uns selbst arbeiten aber die äußeren Umstände nur schwer ändern. Wichtig ist es, diese aufzuzeigen und alarm zu schlagen, wenn nötig. Wir sind wichtige Anwält*innen für die Kinder. Sie können noch nicht für sich selbst sprechen. Eine einfühlsame Begleitung ist wichtig für eine gesunde Entwicklung. Lass mich bitte wissen, was du umsetzen konntest und wobei du dir noch mehr Unterstützung wünschst. Liebe Grüße Kathrin

[@katharina2489]

Dankeschön, dieses Video werde ich mal in meinem Freundes-Bekanntenkreis gerade unter den Erzieherinnen & Lehrerinnen verbreiten.

[@SUPERHELDENKIDS]

Danke Katharina! LG Kathrin

[@karinaben.2851]

Gut erklärt....nur was macht man mit Kindern die 9 und älter sind?

[@SUPERHELDENKIDS]

Wie meinst du das? LG Kathrin

[@karinaben.2851]

Hilft es auch bei einem Kind im Alter von 10, 11 Jahren ist es noch nicht zu spät ...?

[@SUPERHELDENKIDS]

Liebe@@karinaben.2851 es ist nie zu spät, an einer guten Bindung zu Kindern zu arbeiten, egal, wie alt die Kinder sind! Unsere Kinder sind aktuell 10 und 12 Jahre alt. Wenn es hier mal zu viel wird, dann sucht sich jeder etwas, das ihm hilft, sich zu beruhigen (mich eingeschlossen, denn ich werde ja auch manchmal wütend und aufgebracht!) - dem einen hilft eine Umarmung, dem anderen ein ruhiger Ort, dem dritten Bewegung etc. etc. . Unsere GEFÜHLEHELDEN Zone wird auch jetzt immer noch genutzt! Wir gehen auch jetzt noch gemeinsam dorthin und nutzen die Begriffe, die es für die Kinder in den Lernvideos gibt. Die Videos beim GEFÜHLEHELDEN Basis-Set erklären mehr über Gefühle und unser Gehirn, sie sind jedoch mit 2 Handpuppen gemacht und für 11-jährige eher zu kindisch. 🌱Für Grundschulkinder in der 3. & 4. Klasse gibt es dafür extra unser HELDENFORSCHER Programm - hier kommst du zum Info-Video dazu: kzbin.info/www/bejne/r5Wad5qAat15bK8 und 🌱für zu Hause haben wir den GEDANKENHELDEN Kurs - der ist für Familien mit Kindern zwischen 6 und 11 Jahren. Hier gibt es mehr Infos dazu: www.superheldenkids.de/gedankenhelden-basis-kurs/ Für zu Hause, würde ich empfehlen, mit den Kindern besprechen, was ihnen hilft, sich wieder zu beruhigen und ihnen auch mitzuteilen, was dir hilft, dich zu beruhigen - wir Erwachsene sind ja wichtige Vorbilder für die Kinder! Wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben, kann man wieder leichter miteinander reden und Lösungen finden! Ich hoffe das hilft dir! Liebe Grüße Kathrin

[@karinaben.2851]

@@SUPERHELDENKIDS Vielen herzlichen Dank 🌷❣️

[@SUPERHELDENKIDS]

@@karinaben.2851 gerne ❣

[@brittaa.4208]

Was mache ich wenn mehrere Kinder in der Gruppe unserer Sprache nicht mächtig sind?

[@SUPERHELDENKIDS]

Wie alt sind die Kinder in eurer Gruppe? Wie viele Kinder? Wie viele Betreuer*innen - das lässt sich so ganz pauschal nicht beantworten. Allerdings ist ein Großteil unserer Kommunikation nonverbal. Auch mit Gesten, Mimik und Symbolen lässt sich kommunizieren. Unsere GEFÜHLEHELDEN kommen auch in Einrichtungen zum Einsatz, in der Kinder die deutsche Sprache erst lernen. Dazu kannst du dir z.B. dieses Video anschauen: kzbin.info/www/bejne/mISmpWqug7mCepo LG Kathrin

[@SpalterCS]

Wenn alles so einfsch wäre. Und Eltern sind auch nur Menschen.

[@SUPERHELDENKIDS]

Das stimmt! Und dennoch sind wir als Eltern / Bezugspersonen die Erwachsenen - und wir sollten stehts an uns selbst arbeiten - auch so sind wir doch wichtige Vorbilder für Kinder! Ich sage nur Stichwort "Growth Mindset" - sagt dir das was? Falls nicht schau mal hier: kzbin.info/www/bejne/iKnaY6CDiMlgntk LG Kathrin

[@LukasIroXMINECRAFT]

1:1 un mit jz 20y schon 3x in der jva gewesen

[@SUPERHELDENKIDS]

💔fühl dich gedrückt! LG Kathrin

[@derralf7198]

Wie verzweifelt muss man als Eltern eigentlich sein, um eine solche verkürzte und zweifelhaft interpretierte neuro-psychologische Forschung für die Beziehung zu den eigenen Kindern zu Rate zu ziehen?

[@SUPERHELDENKIDS]

Lieber Ralf, jede Person kann sich von unserem Kanal gerne mitnehmen, was für sie passt - lass einfach stehen, was nicht für dich passt. LG Kathrin

[@_kristin216_]

Die Antwort hier drauf ist ganz einfach, indem man für sich selber erkannt hat, wo die Wunden aus der eigenen Kindheit sitzen (Stichwort Inneres Kind) und nicht möchte, dass die eigenen Kinder die nicht verarbeiteten Gefühle der Eltern in ihre eigenen Denkweisen mit aufnehmen! Ich finde diese Erklärungen absolut Gold wert und kann nicht verstehen, dass man so einen abfälligen Kommentar hier postet der mir eindeutig ebenfalls ein verletztes inneres Kind präsentiert. Danke für euren Mehrwert ❤

[@SUPERHELDENKIDS]

@@_kristin216_ Danke dir!!! 🧡 LG Kathrin

[@njiue7fh234hjwebcuwe]

@@SUPERHELDENKIDS Nein! Es braucht Leute, die darauf hinweisen, wenn an sich seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse in fragwürdige Zusammenhänge gebracht werden, insbesondere dann, wenn es um die Erziehung von Kindern geht.

[@SUPERHELDENKIDS]

Was denn bitte für fragwürdige Zusammenhänge?