Wer Ist Ismail Haniyeh Der Führer Der Hamas?

Während ein neuer Krieg zwischen Israel und Gaza beginnt, rücken die Schlüsselfiguren des globalen Krisenherdes in den Fokus - darunter der Anführer der militanten Gruppe Hamas.
Der Mann hinter dem schlimmsten Angriff der Hamas, Ismail Haniyeh, kam erstmals 2006 in Gaza an die Macht, als die Terrororganisation zur Regierung des palästinensischen Territoriums gewählt wurde. Zuvor hatte er aufgrund seiner engen Beziehung zu Scheich Ahmed Yassin eine Rolle in der Gruppe inne. Yassin war insbesondere Mitglied der Muslimbruderschaft - einer religiös-politischen Hardliner-Organisation, die davon überzeugt ist, dass das islamische Recht die Grundlage der Gesellschaft sein sollte. Er war auch der Gründer der Islamischen Organisation, die sich 1987 zur Hamas entwickelte.
Heute finden in Gaza keine Wahlen mehr statt - die Wahlen von 2006 waren die ersten und letzten in Gaza -, aber Haniyeh hat seitdem dennoch verschiedene Machtpositionen inne. Im Jahr 2014 trat er kurzzeitig als Premierminister zurück, als die Hamas versuchte, sich mit ihrer Rivalen Fatah zu versöhnen, die die Regierung im palästinensischen Westjordanland kontrolliert. Im Jahr 2017 wurde er jedoch zum Chef des politischen Büros der Gruppe gewählt. Im Jahr 2021 wurde er für denselben Posten wiedergewählt.
Haniyeh engagierte sich schon in jungen Jahren in der Hamas-Organisation, nachdem er sich nach einer Kindheit in einem Flüchtlingslager an der Universität radikalisiert hatte. Schon vor dem tödlichen Angriff auf Israel im Jahr 2023 war Haniyeh Gegenstand weltweiter Empörung, da er Verbindungen zu den zahlreichen Terroranschlägen hatte, die regelmäßig in der Region verübt wurden.
Als Kind war die Familie von Ismail stark von der Israel-Palästina-Krise betroffen. Als Israel 1948 gegründet wurde, waren seine Eltern gezwungen, ihre Häuser in der Stadt Asqalan zu verlassen, was die Vertreibung der Palästinenser noch verstärkte. Danach wurde Haniyeh im berüchtigten Flüchtlingslager Al-Shati im Gazastreifen geboren. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist das Lager nach wie vor eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Es herrscht hohe Arbeitslosigkeit, es mangelt an sauberem Trinkwasser und es kommt häufig zu Stromausfällen.
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