Wo immer - Weihnachtsgruß des Frankfurter Stadionpfarrers Eugen Eckert 2023

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Күн бұрын

Wann ist Weihnachten? „Wo immer ein Mensch zur Krippe aufbricht“ lautet die Antwort im Weihnachtsgruß aus der Arbeit im Frankfurter Stadion 2023. Alejandro Veciana, der für fast zwei Jahrzehnte Gitarrist und Komponist der Frankfurter Band HABAKUK war, hat eine große Ballade zu meinem Text geschrieben. In ihr geht es auch um die Frage, wann die Begegnung mit dem Neugeborenen auslöst, dass auf unserer Welt wirklich Neues beginnt - in diesem Jahr etwa im Anbruch eines dauerhaften Friedens und dem Ende grausamer Kriege.
Dass es den Wunsch nach lebensrettenden Neuanfängen in allen Menschen gibt, behauptet Ernesto Cardenal in seinem „Buch von der Liebe“. Der ehemalige Trapistenmönch und Kultusminister in Nicaragua überschreibt ein Kapitel in seinem Buch: „Der Durst“. „In den Augen aller Menschen wohnt eine unstillbare Sehnsucht“, heißt es dort. „In den Pupillen der Menschen aller Rassen, in den Blicken der Kinder und Greise, der Mütter und liebenden Frauen, in der Augen des Polizisten und des Angestellten, des Abenteurers und des Mörders, des Revolutionärs und des Diktators und in denen des Heiligen: In allen wohnt der gleiche Funke unstillbaren Verlangens, das heimliche Feuer, der gleiche tiefe Abgrund, der gleiche unendliche Durst nach Glück und Freude und Besitz ohne Ende“.
Dass Neuanfänge möglich sind, erzählen beide Weihnachtsgeschichten der Bibel. Im Evangelium nach Matthäus sehen drei weise Männer, königliche Magier, einen Stern im Osten aufgehen. Sie sind von der Bedeutung ihrer Entdeckung derart überzeugt, dass sie aufbrechen, um der Spur des Sterns zu folgen. Am Ende ihres Weges finden sie das Kind im Stall, in dem sie den durch Gott gesandten Retter erkennen. Vor der Kraft dieser Entdeckung fürchtet sich der amtierende König Herodes so sehr, dass er nach dem Leben dieses Kindes trachtet und dabei wahllos Kinder ermorden lässt. Den Neuanfang kann er nicht verhindern.
Im Evangelium nach Lukas sind es die Hirten auf dem Feld, Menschen, die als Tagelöhner im Dienst von Großgrundbesitzern die Schafherde zum Schutz vor Räuber oder wilden Tieren bewachen. Als das Gloria des Engelchores mitten in der Nacht verklungen ist, hält sie nichts mehr. Sie eilen zum Stall und finden das Kind, das die Engel ihnen als Retter der Welt verheißen haben. Alles in ihrem Leben bekommt dadurch neue Vorzeichen.
Ernesto Cardenal schreibt: „Überall suchen wir Gott, auf Festen und Orgien und Reisen, in Kinos und Bars, und doch finden wir Gott einzig und allein in uns selbst“. Ich verstehe das so: Wo immer und auch wann immer wir uns auf den Weg zur Krippe machen, die Kraft spüren, die von diesem Kind ausgeht, und wir die Liebe Gottes dort inhalieren, wird Weihnachten.
Titel: „Wo immer“
Text: Eugen Eckert ⎪ Musik: Alejandro Veciana
© Dehm Verlag, Limburg
Noten: "Lass dein Licht leuchten", Chorbuch (Nr. 59) erhältlich bei: dehm-verlag.de
PRODUKTION:
Texte und Musik: Eugen Eckert
Dreh und Schnitt: Mathis Eckert
Unterstützung: Paulsgemeinde Frankfurt & Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Frankfurt
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© Produktion: Mathis Eckert (mathiseckert.de), 2023
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